Herthaner im Fokus: Ajax Amsterdam – Hertha BSC

Herthaner im Fokus: Ajax Amsterdam – Hertha BSC

Am Dienstag stand der zweite Test der diesjährigen Sommervorbereitung an. Nach Viktoria Köln wartete nun mit Ajax Amsterdam ein renommierter Name auf unsere Hertha. In der Johan Cruijff ArenA zu Amsterdam konnten sogar über 5.000 Zuschauer das Spiel live vor Ort verfolgen und den Spielern schon einen kleinen Ausblick auf die Stimmung in zukünftigen Spielen vor corona-gerechtem Publikum geben.

Wir blicken auf die auffälligsten Herthaner in diesem internationalen Härtetest.

Alexander Schwolow – Hand und Fuß – Licht und Schatten

Der Neuzugang vom SC Freiburg durfte sich auch im zweiten Testspiel von Anfang an beweisen und in der ersten Hälfte gegen das international vertretene Ajax Amsterdam auf mehr Arbeit als gegen Drittligist Viktoria Köln hoffen.

Und so kam bereits in der dritten Minute nach einem Freistoß von halbrechts per Kopfballverlängerung ein Amsterdamer frei am Fünfmeterraum zum Kopfball, setzte diesen aber knapp rechts am Tor vorbei, sodass Alexander Schwolow nicht eingreifen musste.

Foto: IMAGO

In der zwölften Minute war Herthas Keeper dann allerdings chancenlos. Der durch Krzysztof Piątek abgefälschte Freistoß von Zakaria Labyad trudelte ins rechte Eck zur Führung für die Niederländer.

In der Folge war „Schwolli“ größtenteils per Fuß gefordert – im Spielaufbau. Weil sich die Herthaner Viererkette sowie die beiden Sechser Lucas Tousart und Vladimir Darida mit Ball am Fuß äußerst schwer taten, folgte häufig zwangsläufig der Pass zurück zum Torwart, der seinerseits ebenfalls kaum Anspielstationen vorfand und das Leder entsprechend oft auf die weite Reise schicken musste. Dabei ging meistens spätestens der zweite Ball verloren, häufiger mussten die Balljungen auch ausschwärmen, um die Spielbälle vom angrenzenden Parkplatz zurückzuholen. Das war man in der letzten Saison so oder ähnlich auch von Rune Jarstein gewohnt gewesen.

Die große Stunde des ehemaligen Freiburgers schlug schließlich in der 25. Minute als er nach einer halbhohen Hereingabe von links den Schuss des heranrauschenden Stürmers aufs kurze Ecke mit einer starken Fußabwehr vereiteln konnte.

Der rechte Fuß des 28-Jährigen stand also heute im Fokus und zeigte dabei Licht und Schatten. Im Spielaufbau wurde er zu häufig allein gelassen und musste sich mit dem langen Hafer zufriedengeben. In seiner Haupttätigkeit, dem Tore verhindern, klappte das Ganze allerdings schon hervorragend und bewies, dass sich Hertha nach den schwächeren Auftritten von Rune Jarstein in der Vorsaison auf der Torhüterposition verstärkt hat.

Tousart / Darida vs. Ascacíbar / Maier – Doppelsechs-Duo-Duell

Herthas Doppelsechs-Besetzung steht weiter unter Beobachtung. Wie schlägt sich Neuzugang Lucas Tousart, wie das zuletzt lange verletzte Talent Arne Maier? Auch Santiago Ascacíbar kam verletzungsbedingt unter Bruno Labbadia erst zu einem Bundesliga-Einsatz über drei Minuten. Und dann gibt es da nach wie vor die Gerüchte um einen neuen Zentrumsspieler…

Hertha-Coach Labbadia ließ Tousart in der ersten Hälfte diesmal mit dem wiedergenesenen Vladimir Darida anstelle seines Vertreters Niklas Stark auflaufen, in Halbzeit zwei durften sich Arne Maier und Santiago Ascacíbar in der gleichen Zusammensetzung zusammenfinden, wie schon gegen Viktoria Köln.

Foto: IMAGO

Lucas Tousart zeigte sich von Anfang an engagiert, lief viel von links nach rechts und von rechts nach links, meist mit einem Ajax-Gegenspieler im Schlepptau. Das Aufbauspiel, das wie für Labbadia üblich vorsah, die beiden Außenverteidiger sehr hoch stehen zu lassen und dafür einen der Sechser in eine der freien Positionen auf außen fallen zu lassen, kam trotzdem nicht so richtig in Gang. Herthas Angriff blieb größtenteils unbeweglich und fiel so fast dauerhaft als Anspielstation von hinten heraus aus. Schwolows Versuche, die Stürmer über lange Bälle ins Spiel zu bringen, schlugen meist fehl. Auch Tousart konnte die Ideenlosigkeit im Aufbau nicht wirklich beseitigen, bot sich zwar immer wieder auch an den Seiten an, konnte dann aber seinerseits nur selten einen freien Mitspieler in der Offensive finden.

In der Defensive zeigte er sich wie auch schon gegen Köln unaufgeregt und souverän bis auf die elfte Minute, als er von einem Amsterdamer Doppelpass übertölpelt wurde und Deyovaisio Zeefuik so zum Foulspiel greifen musste, das zum Treffer per Freistoß für Ajax führte. Dahingegen konnte der französische Neuzugang sowohl in der 16. als auch in der 21. Minute starke Ballgewinne verbuchen und seinen Ruf als intelligenten, spielstarken Abräumer bestätigen.

Als er sich in der 34. Minute dann doch einmal so richtig ins Offensivspiel einschaltete, wurde es auch direkt gefährlich. Tousart verfolgte einen hohen Ball, gewann das Kopfballduell und konnte so die Kugel zu Piątek bringen, der seinerseits auf Matheus Cunha verlängern konnte. Dem Brasilianer aber versprang der Ball leicht, sodass die Ajax-Abwehr die Situation bereinigen konnte.

Das Offensivspiel wäre in dieser Konstellation wohl eher eine Sache für Vladimir Darida gewesen. Der tschechische Nationalspieler blieb aber die gesamte Halbzeit unsichtbar und konnte weder defensiv noch offensiv nennenswerte Akzente setzen. Von seinen omnipräsenten Leistungen am Ende der zurückliegenden Saison scheint er noch weit entfernt, auch wenn dem 30-Jährigen zugute gehalten werden muss, dass das defensive Mittelfeld wohl nicht unbedingt zu seinen Fähigkeiten passt und er weiter vorne eingesetzt werden müsste.

Im Halbzeit zwei durften sich dann wieder Arne Maier und Santiago Ascacíbar gemeinsam auf dem Feld tummeln. Und es scheint, als hätten die gemeinsamen Minuten das Zusammenspiel schon ordentlich verbessert.

Der Argentinier hielt sich mit offensiven Ausflügen sehr zurück, räumte aber wie üblich als Staubsauger auf und hielt Maier den Rücken frei. Seine defensiven Künste konnte er eindrücklich in den Minuten 53 und 68 per kompromissloser (sauberer!) Grätsche wie auch in der 71. Minute zeigen, als er einen Schuss auf das Tor wenige Meter vor der Linie klärte.

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Maier dahingegen riss das Spiel an sich und zeigte auf, was in Halbzeit eins gefehlt hatte – ein Taktgeber, der mit seinen Pässen den Raum öffnen kann.

Der Offensivdrang und die Spielfreude waren unübersehbar. Der Spielaufbau funktionierte insgesamt wesentlich besser als in Halbzeit eins, wobei das gesamte Team einen besseren, dynamischeren Eindruck hinterließ. Über Maier lief das Offensivspiel, schon in der 51. Minute dribbelte er stark nach vorne, später leitete er in der 59. Minute den Pfostenschuss von Daishawn Redan ein. Auch in der 64. Minute schickte er Leckie mit einem lässigen Doppelpass zu einer guten Chance in den Strafraum, wo der Australier allerdings noch an einem Abwehrbein scheiterte.

Insgesamt zeigte Maier, was man von einem spielmachenden Sechser erwartet. Im Zusammenspiel mit Ondrej Duda auf der Zehn kamen einige vielversprechende Angriffe zustande, wenngleich es häufig doch noch am letzten Pass haperte und Hertha nicht mit hundertprozentigen Chancen aufwarten konnte. Maier verband, ganz anders als Darida im ersten Durchgang, die Mannschaftsteile aus Defensive und Offensive. Auch das Zusammenspiel mit Ascacíbar funktionierte noch einmal besser als gegen Köln.

Vielleicht hat Hertha seine Doppelsechs nun also schon gefunden?

Vladimir Darida wird sich jedenfalls noch ordentlich steigern müssen. Lucas Tousart gilt als spielstärkerer Abräumer als Ascacíbar – es könnte sich dort also eine kreative Zentrale mit Arne Maier anbieten, die Bruno Labbadia mit Sicherheit in den kommenden Testspielen ausprobieren wird. Der junge Berliner scheint jedenfalls nach seiner langwierigen Verletzung endlich wieder auf dem richtigen Weg gen Topform zu sein. Auch der argentinische Staubsauger Ascacíbar machte seine Sache jetzt zwei Mal sehr ordentlich – ihm könnte nur Neuzugang Tousart oder die anvisierte Neuverpflichtung im Mittelfeld im Wege stehen.

Herthas Zentrale stellt zurzeit noch die größte Baustelle dar. Die Ansätze in Halbzeit zwei und die sichtbare Verbesserung im Zusammenspiel machen aber Hoffnung, dass auch schon mit dem vorhandenen Personal eine mehr als ordentliche Besetzung der Doppelsechs möglich ist.

Spannend bleibt abzuwarten, welcher Zusammensetzung auf dem Herzstück seiner Spielidee Bruno Labbadia in den nächsten Testspielen den Vorzug gibt und welches Duo sich so langsam aber sicher in der Zentrale festspielt.

Jessic Ngankam – Dauergast in der Testspiel-Startelf

Wie schon im ersten Test gegen Viktoria Köln durfte sich Jessic Ngankam von Anfang an auf der linken Angriffsseite neben Matheus Cunha und Dodi Lukébakio im offensiven Dreiermittelfeld beweisen.

Foto: IMAGO

Und er machte seine Sache ordentlich. Im eher statischen Spiel der Hertha belebte er einige Male mit beherzten Dribblingeinlagen die Offensive und konnte so nach schöner Ballverlagerung von Niklas Stark den ersten Abschluss von Hertha-Seite in Minute 26 verzeichnen und eine Ecke herausholen. Nur drei Minuten später kam Hertha wirklich gefährlich vors Tor, nachdem Cunha einen Konter nach links in den Strafraum zu Ngankam verlagerte, dessen Hereingabe aber viel zu ungenau geriet. Auch in der 45. Minute bewies der Herthaner Nachwuchsangreifer noch einmal Übersicht und zog mit einem Dribbling von der linken Seite nach innen und verlagerte das Spiel auf die rechte Seite, wo der Ball schließlich im Zusammenspiel zwischen Lukébakio, Piątek und Zeefuik versandete.

Wenig überraschend, aber dennoch bemerkenswert zeigte sich Ngankam auch immer wieder in der Defensive und unterstütze Plattenhardt mit helfendem Fuß, wo er nur konnte. Gemeinsam hatten die beiden die linke Abwehrseite im Griff.

Jessic Ngankam konnte im eher lahmen Spiel der ersten Hälfte einige Akzente setzen und zeigt so, warum Labbadia ihn offenbar weiterhin als ernsthaften Kandidaten für den Bundesliga-Kader sieht und ihm in der Vorbereitung schon einiges an Spielzeit einräumt. Möglicherweise kann er in etwas veränderter Mittelfeldkonstellation seine Stärken im Eins-gegen-Eins in Strafraumnähe und den wuchtigen Abschluss noch besser ausspielen. Das müssen die nächsten Testspiele zeigen.

Maxi Mittelstädt – Berliner Reinkarnation Willy Sagnols

Der Berliner hatte im ersten Testspiel gegen Köln noch angeschlagen ausgesetzt und wollte nun den Kampf um den Stammplatz links in der Viererkette aufnehmen.

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Seiner Hauptaufgabe in der Defensive kam Mittelstädt routinemäßig nach, bügelte beispielsweise in der 66. Minute in einem Laufduell eine etwas zu zaghafte Zweikampfführung von Mathew Leckie aus. Im Spiel nach vorne klebte er nicht mehr so sehr an der Seitenlinie wie noch Marvin Plattenhardt in der ersten Halbzeit und konnte die sich ihm bietenden Räume gefährlicher bespielen. Auffällig oft griff der 23-Jährige dabei zum einem Stilmittel, dass zu Willy Sagnols Zeiten beim FC Bayern Hochkonjunktur hatte. So ergab sich die große Chance für den nachsetzenden Daishawn Redan nach einer abgefälschten Halbfeldflanke.

Diese Tormöglichkeit bestärkte Mittelstädt offenbar in seiner Vorgehensweise, sodass der Linksverteidiger auch in der Folge noch das eine oder andere Mal in bester Willy Sagnol-Manier zur Halbfeldflanke griff und damit gefährliche Chancen kreierte. Auch abseits davon präsentierte er sich im Offensivspiel ideenreicher und kombinationssicherer als zuvor noch Plattenhardt, der allerdings auch keinen spielfreudigen Torunarigha neben sich wusste.

Sehenswert auch noch Mittelstädts technisch versierte Volleyflanke in der 61. Spielminute aus dem eigenen Strafraum die ganze Seitenlinie entlang auf den startenden Redan, der schlussendlich aber im Laufduell den Kürzeren zog.

Maxi Mittelstädt wusste in Halbzeit zwei zu überzeugen. Dabei kamen ihm neben dem aktiveren Hertha-Mittelfeld auch leichte Ermüdungserscheinungen in der Ajax-Abwehr zugute, die er allerdings auch klug ausnutzte. Im engen Kampf um den Stammplatz auf der Linksverteidiger-Position konnte er sich so aber einen kleinen Vorteil gegenüber Plattenhardt erarbeiten.

Und dann war da noch:

Karim Rekik, der  sich in der 44. Minute nach einem zu riskanten Pass von Schwolow sehenswert per Hackentrick gegen zwei Ajax-Stürmer durchsetzen konnte, sonst aber wie der Rest des Hertha-Teams in Halbzeit eins ziemlich ideenlos im Spielaufbau wirkte. Defensiv agierte der Niederländer gemeinsam mit Partner Niklas Stark dabei durchaus solide, in der Offensive verzeichnete er die beste Hertha-Chance in Minute 35, als  Ajax-Keeper Maarten Stekelenburg an einer Ecke von Matheus Cunha vorbeisegelte, Rekik unter Bedrängnis den Ball aber per Aufsetzer über das verwaiste Tor bugsierte.

Deyovaisio Zeefuik, der anders als noch gegen die Kölner keine nennenswerten Akzente in der Offensive setzen konnte – was aber auch an der schwachen Performance von Vordermann Dodi Lukébakio lag. Zeefuik verursachte in der elften Minute zwar den Freistoß, der zum 1:0 führte, bügelte dabei aber eigentlich eher einen vorangegangen Fehler von Tousart aus. In der Defensive zeigte sich der Neuzugang insgesamt wieder grundsolide, obwohl er auch mal die Hacken seines Gegenspielers zu Gesicht bekam.

Rune Jarstein, der in der 52. Minute einen Schuss aus dem Strafraum noch gerade an den Pfosten lenken konnte und im Nachschuss dann den Torschützen zum 1:0 Zakaria Labyad derart bedrohlich angeschaut haben muss, dass dieser den Ball aus wenigen Metern haushoch über das leere Tor jagte.

Jordan Torunarigha, der in der zweiten Hälfte mit seinen punktgenauen, riskanteren Pässen zeigte, was Hertha in der ersten im Spielaufbau gefehlt hatte. Wie üblich ließ er es sich auch nicht nehmen, einige Male das Heft des Handelns selbst in die Hand bzw. in den Fuß zu nehmen und per Dribbling bis tief in die Amsterdamer Hälfte vorzustoßen, um dann einen öffnenden Pass zu spielen. Torunarigha fehlte auch im ersten Testspiel noch – und wie. Aus der Startelf nicht wegzudenken.

Daishawn Redan, der sich wie auch schon gegen Viktoria Köln sehr bemüht und umtriebig zeigte und sich ein paar vielversprechende Angriffe selbst erarbeitete. Dabei vereitelte er per unfreiwilliger Hackenabwehr einen Angriff in der 75. Minute selbst und agierte auch sonst öfters unglücklich in den entscheidenden Situationen. Die beste Hertha-Chance in Durchgang zwei verzeichnete in der 59. Minute dennoch der nimmermüde Stürmer aus der Ajax-Jugend, als er bei einer abgefälschten Flanke aus dem linken Halbraum von Maxi Mittelstädt nachsetzte, tatsächlich vor Ajax-Torwart Stekelenburg an den Ball kam und die Kugel an den Außenpfosten setzte.

Ondrej Duda, der sich wie schon im letzten Test nominell auf der Zehn vergnügen durfte, aber eigentlich überall auf dem Platz anzufinden war und insbesondere mit Javairo Dilrosun und Arne Maier einige schnelle Passkombinationen auf den Rasen zauberte. Seine Volleyabnahme in der 90. Minute nach einer abgewehrten Hertha-Ecke setzte den Schlusspunkt unter die 0:1-Niederlage gegen die Niederländer.

Herthas Aufstellungen

1. Halbzeit: Schwolow – Zeefuik, Stark, Rekik, Plattenhardt – Darida, Tousart – Lukébakio, Cunha, Ngankam – Piątek

2. Halbzeit: Jarstein – Pekarik, Dardai, Torunarigha, Mittelstädt – Ascacíbar, Maier – Leckie, Duda, Dilrosun – Redan

[Titelbild: IMAGO]

Viva con Hertha

Viva con Hertha

Mit der Aktion „1892 Liter Wasser“ wollen Fans von Hertha BSC den Obdachlosen und Bedürftigen Berlins in den so heißen Sommerwochen dringend benötigtes Wasser, aber auch Hygiene-Artikel und Kleidung zukommen lassen.

Am vergangenen Freitag waren es 35 Grad in Berlin – Eine Nachricht, die nach den zuletzt schon so heißen Wochen womöglich für Stöhnen gesorgt hat. Neben dem regelmäßigen Aufsuchen eines schattigen Plätzchens war auch das Trinken von Wasser wichtig, um sich vor der Hitze schützen zu können. Letzteres ist den Obdachlosen und Bedürftigen der Stadt allerdings aufgrund eines akuten Wassermangels nicht ohne weiteres möglich gewesen. Für Abhilfe will „1892 Liter Wasser“ sorgen – eine Aktion, die von Fans des Berliner Bundesligisten Hertha BSC vor knapp über einer Woche ins Leben gerufen wurde und das Ziel hat, diesen Menschen Wasser zukommen zu lassen. „Ohne großen Apparat kann die Hilfe schnell und direkt ankommen. Das Ziel von 1892 Liter bezieht sich auf das Gründungsjahr von Hertha BSC, letztendlich sind wir alle Hertha-Fans. Diese Zahl stellt aber kein unbedingtes Ende dar, wenn wir mehr Wasser verteilen, umso besser“, erklären Rémi Dubail, Initiator der Aktion, und Inis Heidekrüger.

Auch Hertha hilft

„1892 Liter Wasser“ wurde vom Hertha-Fanklub „Axel Kruse Jugend“ ins Leben gerufen, mittlerweile haben sich 13 Helfer*innen für die Initiative gefunden. „Es ist zwar ein Projekt der Axel Kruse Jugend, wir sind aber offen für die Zusammenarbeit mit anderen Fanclubs. So unterstützt uns beispielsweise auch der Fanclub Fanhaus 1892 e.V.“, berichten Rémi und Inis. Auch der Bundesligist selbst greift unter die Arme: „Außerdem wurden von Hertha BSC z. B. T-Shirts, Shorts und Unterwäsche angeboten, die wir gleichzeitig mit dem Wasser verteilen können und werden.“ Darüber hinaus hat der Verein vor wenigen Tagen einen Transporter zur Verfügung gestellt. Neben dem Hauptziel, vor allem Wasser an die Bedürftigen zu verteilen, sind auch Sachspenden wie Hygiene-Artikel oder frische Kleidung sehr willkommen. Wie für den äußerst digital auftretenden Fanklub üblich wirbt die Aktion auch aktiv auf Social Media. Die Reaktionen seien „sehr positiv! Wir veröffentlichen unsere Arbeit als @1892literwasser auf Facebook, Twitter und Instagram. Manche begrüßen unsere Arbeit, weitere signalisieren ihre Bereitschaft zu helfen, andere wollen „anpacken“. Jede/r reagiert unterschiedlich, je nach den Möglichkeiten.“

Spenden von Privatpersonen und Geschäften

Aktuell stammen die Spenden vor allem von den Helfer*innen selbst, aber auch von „Getränkegeschäften wie ‚Mein HOFFI im Gräfekiez‘, das seine Unterstützung sofort zugesagt hat.“ Darüber hinaus sei man dabei, Sammelorte einzurichten, die bald über Social-Media-Kanäle bekannt geben werden. Hilfe kommt aber auch zufällig zustande, wie sich am vergangenen Dienstag zeigte: Die Helfer*innen wollten gerade in einem Lidl am Kottbusser Tor acht Sechserträger Wasser nachkaufen. Vor dem Eingang trafen sie einen Mann im Hertha-Trikot, dem sie von der Aktion erzählten, woraufhin dieser spontan die Acht Wasserträger bezahlte.

„Wie krass seid ihr denn?“

„Wir sind alle begeistert, wie schnell und wie viel innerhalb der kurzen Zeit auf die Beine gestellt wurde“, zeigen sich Rémi und Inis stolz. „Der Stein ist von Freiwilligen ins Rollen gebracht worden, jeder bringt sich je nach Zeit, Fähigkeiten und Möglichkeiten ein.“ Und das Angebot wird von den Obdachlosen und Bedürftigen dankend angenommen. „Einer sagte uns: „Wie krass seid ihr denn?“ – Das war schön und ist den Schweiß und die Mühe wert!“ Während Hertha-Fans bereits seit Jahren mit der Aktion „Hertha wärmt“ für die Bedürfnisse Obdachloser im Winter Spenden sammeln, hat sich mit „1892 Liter Wasser“ nun also auch das Sommer-Pendant gefunden. „Das Wichtigste für uns ist, wie diejenigen, denen wir helfen wollen, darauf eingehen. Die Funken in den Augen sind unser Lohn.“

„Wir sind alle begeistert, wie schnell und wie viel innerhalb der kurzen Zeit auf die Beine gestellt wurde“, zeigen sich Rémi und Inis stolz. „Der Stein ist von Freiwilligen ins Rollen gebracht worden, jeder bringt sich je nach Zeit, Fähigkeiten und Möglichkeiten ein.“ Und das Angebot wird von den Obdachlosen und Bedürftigen dankend angenommen. „Einer sagte uns: „Wie krass seid ihr denn?“ – Das war schön und ist den Schweiß und die Mühe wert!“ Während Hertha-Fans bereits seit Jahren mit der Aktion „Hertha wärmt“ für die Bedürfnisse Obdachloser im Winter Spenden sammeln, hat sich mit „1892 Liter Wasser“ nun also auch das Sommer-Pendant gefunden. „Das Wichtigste für uns ist, wie diejenigen, denen wir helfen wollen, darauf eingehen. Die Funken in den Augen sind unser Lohn.“

[Foto: IMAGO]

Deyovaisio Zeefuik – ein Kämpfer für die Hertha

Deyovaisio Zeefuik – ein Kämpfer für die Hertha

Lange musste Hertha sich gedulden, schließlich klappte es mit dem Transfer. Der neue Mann, mit der etwas ungewöhnlichen Nummer 42 im Rücken, heißt Deyovaisio Zeefuik. Ein Name, das gefundenes Fressen für Wortspiel-Liebhaber ist und für manche Kommentatoren sicher eine Herausforderung werden wird, jedoch ganz einfach mit „Deyo“ abgekürzt werden kann. Der junge Niederländer soll das neue Gesicht auf der rechten Verteidigerseite von Hertha BSC werden und für die nächsten Jahre die „alte Dame“ verstärken. Wir haben uns Herthas Neuzugang genauer angeschaut, und dabei viele noch unbekannte Aspekte für uns entdeckt.

Dabei hatte wir das Glück, einen echten Experten an unserer Seite zu haben, der unsere Fragen beantworten konnte. Jan (auf Twitter @janwillemspaans) ist Journalist und Autor, kennt sich in der Niederländischen Liga, der „Eredivisie“, bestens aus und konnte uns einiges über „Deyo“ erzählen. Mit ihm blicken wir gemeinsam auf den neuen Mann und seine Perspektive in blau-weiß.

Von der Ajax-Akademie zum FC Groningen

“Deyo” mit seinen alten Bekannten bei Hertha BSC. (Foto: IMAGO)

Ganz allein und ohne Freunde wird Herthas Neuzugang ganz sicher nicht sein: an der Spree trifft er auf alte Bekannte. Gemeinsam mit Javairo Dilrosun spielte er in der Jugend von Ajax Amsterdam. Daishawn Redan kannte er aus seiner Nachbarschaft: „Manchmal haben wir zusammen auf der Straße gekickt“, kann sich „Deyo“ erinnern. Auch Redan spielte in der Ajax-Jugend. Entwickelt sich Hertha zu einer Art „Mini-Ajax“? „Alle drei (Dilrosun, Redan und Zeefuik) sind in Amsterdam geborene Jungs, die aus unterschiedlichen Gründen nicht bis in die erste Mannschaft von Ajax gekommen sind, aber durchaus in der Lage sind, gute Bundesligamannschaften wie Hertha stärker zu machen“, sagt unser Experte dazu.

Jan selbst kommt ebenfalls aus Amsterdam und erklärt uns, was die Jugendakademie dort so besonders macht: „Die Ajax-Akademie ist ein Markenzeichen für Exzellenz. Sie genießen den Luxus eines dicht besiedelten Gebiets, profitieren von einer Vielfalt von hochkarätigen Trainern. Von jedem Trainer der ersten Profi-Mannschaft wird außerdem erwartet, dass er jungen Talenten ihre Chance gibt – was auch bei Deyo der Fall war!“

Auf die Frage, wie dieser erste Eindruck von Deyovaisio Zeefuik bei den Profis war, muss Jan zunächst einmal etwas schmunzeln: „Ich komme aus Amsterdam, und obwohl ich das lokale Team nicht besonders unterstütze, tun es die meisten meiner Freunde. Sie bemerkten ihn das erste Mal in der Saison 2017/18. Man kann mit Sicherheit sagen, dass er nicht vom ersten Tag an ein großartiger Spieler war. Er war dieser unbesonnene, ungeschickte Fußballer, und es war klar, dass er erstmal wegziehen musste, um Spielzeit zu bekommen. Es führte ihn ja dann zum FC Groningen.“

Erster Erfolg in Groningen

Dort kam Zeefuik erst richtig in die Eredivisie an, setzte sich prompt als Stammspieler auf der rechten Verteidigerposition durch und spielte dort zweieinhalb Spielzeiten so gut wie jede Partie durch. Durch die regelmäßige Spielpraxis bei den Profis verabschiedete er sich schnell vom Bild des „unbesonnenen, ungeschickten Fußballer“. Jan beschreibt ihn heute wie folgt: „Er verkörpert einfach “Action”. Er ist unglaublich im Spiel involviert, ist Spitze in allen Kategorien. Tacklings, Dribblings, eins gegen eins, er ist ein sehr fleißiger Junge.“

Die Nummer “42” hatte Deyo bereits in der Jugend bei Ajax Amsterdam auf dem Rücken. (Foto: IMAGO)

Kein Wunder also, dass er auch in der Saison 2019/2020 beinahe jede Minute für den FC Groningen auf dem Platz stand. „Ich liebe seine Energie“, sagt unser Experte, „Kein Verteidiger in der Eredivisie dribbelte so viel wie Zeefuik in der Saison 2019/20, 2018/19 war er bei den Tacklings ganz oben auf der Liste. Er schlägt auch sehr gute Flanken und wird auf dem rechten Flügel jeden Zentimeter abdecken.“

Seine Qualitäten waren insbesondere auch im System vom FC Groningen wertvoll, das, wie uns Jan erklärt, einen eher für den niederländischen Fußball untypischen defensiven Fußball spielt. „Der FC Groningen kassiert sehr wenig Tore. Das bedeutet, dass Zeefuik immer einen Innenverteidiger hatte, der bei seinen Vorstößen für Absicherung sorgte. So haben sie also wirklich zu seinen Stärken gespielt.“

Mehr Stärken als Schwächen

Das alles klingt zunächst sehr vielversprechend. Doch uns interessiert auch, was dem 22-Jährigen noch fehlt. Wo gibt es in seinem Spiel noch Verbesserungspotenzial? Auch hier teilt Jan mit uns seine Eindrücke: „Seine Neigung, im Grunde genommen „für zwei Spieler zu arbeiten“, führt dazu, dass er bei Konter manchmal zu weit vorne steht. Das ist etwas, woran man arbeiten sollte.“ Seiner Meinung nach sei dies aber kein Grund zur Sorge: „Da er erst 22 Jahre alt ist, sollte er in der Lage sein, sein Positionsspiel weiter zu verbessern. Es ist jetzt schon viel besser als zu seinen Anfängen!“

Trafen sich bereits in den Jugend Nationalmannschaften – Maxi Mittelstädt und Deyovaisio Zeefuik. (Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images)

Mit solchen Qualitäten wird er sicherlich auch für die Nationalelf der Niederlande interessant geworden sein. Da der junge Verteidiger bei Hertha einen langfristigen Vertrag unterschrieben hat, wollten wir also von Jan wissen, ob „Deyo“ in den nächsten zwei bis drei Jahren auch eine Option für „Oranje“ werden könnte: „Aber natürlich! Nationaltrainer Ronald Koeman setzt auf Offensivdenkende Außenverteidiger, deshalb ist aktuell Denzel Dumfries seine erste Wahl. Er und Zeefuik sind Spieler, die man gut vergleichen kann. Mit Dumfries sowie mit Atalanta Bergamos rechter Verteidiger Hans Hateboer hat Deyo eine harte Konkurrenz, aber Herr Koeman behält die Bundesliga genau im Auge!“ Letzteres hat man ja bereits bei dem Debüt von Dilrosun beobachten können.

Jetzt ist die Bühne für Zeefuik tatsächlich größer geworden. Sollte er sich in der Hauptstadt durchsetzen und eine gute Saison spielen, könnten seine Chancen deutlich steigen. Das wird sicher auch eine Rolle in den Überlegungen des Niederländers gespielt haben, als er sich seinen neuen Arbeitgeber ausgesucht hat. Bevor der junge Niederländer endlich in Berlin ankommen konnte, gab es jedoch ein langes hin- und her. Auch Zeefuik selbst beschwerte sich öffentlich über die Verantwortlichen seines „noch“-Vereins und drohte mit einem ablösefreien Wechsel, sollten diese ihn nicht zu Hertha lassen. Schließlich war es am 6. August soweit und Michael Preetz verkündete den abgeschlossenen Transfer.

Wechseltheater führt zur Charakterfrage

Spieler, die einen Wechsel forcieren sind bekanntlich bei Hertha-Fans nicht so gern gesehen. Nicht zuletzt echauffierte man sich über die Causa Samardzic. Eine Frage, die uns deshalb interessierte, war ob „Deyo“ eine solche Situation bereits erlebt hatte und ob er möglicherweise charakterliche Schwächen hat. Jan konnte uns da etwas beruhigen: „Nein, ganz und gar nicht! Die Fans liebten Deyo. Er spielte mit einer gebrochenen Hand weiter, ließ jeden Tropfen Energie auf dem Spielfeld, sodass er in Groningen ein Publikumsliebling war. Auch wenn sein Abschied nicht auf die beste Art und Weise erfolgte, so scheint er doch mit den besten Wünschen aller den Verein verlassen zu haben.“ In der heutigen Zeit, bei jungen Fußballern, solle man sich jedoch keine Illusionen machen: „Ja, wenn er seine Sache wirklich gut macht und ein größerer Verein anklopft, wird er wahrscheinlich weiterziehen wollen.“

In Groningen hat Zeefuik überzeugt. (Foto: IMAGO)

Dieser Wille, diese Charakterstärke, die Jan bei Deyovaisio Zeefuik sieht, konnte man bereits in seinen ersten Trainingseinheiten bei Hertha BSC feststellen, wo er mit der hohen Intensität zu kämpfen hatte. Die lange Pause, durch den frühen Saisonabbruch der Eredivisie (sein letztes Plichtspiel bestritt Deyo am 8. März), war dabei sicher nicht hilfreich. „Das Training ist hier wirklich hart“, sagte er selbst. Doch kämpfen ist bei ihm ein gutes Stichwort: für ein Spieler, der sogar mit gebrochener Hand weiterspielt, ist ein Fitnessrückstand einfach nur ein Grund mehr, Gas zu geben. Sein neuer Chefcoach äußerte sich zum Neuzugang: „Er tastet sich ran, aber er hat noch mit den Trainingsumständen zu kämpfen und muss erst ein paar Dinge verinnerlichen.“

Gute Perspektive bei Hertha

Bereits jetzt scheint der junge Niederländer auf der Pole Position für den rechten Außenverteidiger zu sein. Nach dem Weggang von Marius Wolf und mit den Wechselabsichten von Matthew Leckie, bleiben als Konkurrenten für seine Position Peter Pekarik und Lukas Klünter. Der 33-jährige Slowake hat zum Saisonende wieder Einsätze erhalten und gute Leistungen erbracht, was zu seine Vertragsverlängerung führte. Ob es jedoch für die Stammelf in der neuen Saison ausreicht ist fraglich. Jedenfalls wird Pekarik im langfristigen Plan von Bruno Labbadia durch sein Alter weniger eine Rolle spielen. Außerdem fehlt ihm etwas die Schnelligkeit und Explosivität von Zeefuik.

Herthas Neuzugang muss sich noch an die Intensität des Trainings unter Labbadia gewöhnen. (Foto: IMAGO)

Diese Qualitäten könnte grundsätzlich auch Lukas Klünter aufweisen. Der 24-Jährige war unter Ante Covic und auch unter Jürgen Klinsmann auf der rechten Verteidigerseite gesetzt. Allerdings wurde er vom neuen Chefcoach Bruno Labbadia lediglich zwei Mal eingewechselt, sodass zumindest angezweifelt werden kann, ob er für die neue Saison eine Rolle spielen soll. Die Verpflichtung von Zeefuik und die Vertragsverlängerung von Pekarik sprechen eher dafür, dass der gebürtige Euskirchener ein Kandidat für einen Wechsel ist.

Das taktische System unter Bruno Labbadia könnte Deyovaisio Zeefuik zudem in die Karten spielen: der Niederländer passt vom Spielertyp optimal dazu. Die vom Berliner Chefcoach präferierte hohe Ausrichtung der Außenverteidiger, die in Offensivphasen hinten von einer Dreierkette abgesichert werden (ein defensiver Mittelfeldspieler lässt sich dann zurückfallen), bietet dem 22-Jährigen genau die Freiheiten, die er braucht. So könnten seine Stärken optimal zur Entfaltung kommen.  Ähnliches hat man in Wolfsburg gesehen, als sich der damals unbekannte Jérôme Roussillon unter Labbadia zu einem der besten Außenverteidiger der Liga mauserte und vor allem offensiv für Wirbel sorgte.

Man macht keine Witze über Kickboxer

Wir dürfen also gespannt sein, wie sich Deyo bei der alten Dame macht. Was Bruno Labbadia bereits auffiel, waren die „Zwei Gesichter“ seines neuen Verteidigers. „Außerhalb des Platzes ist er noch sehr zurückhaltend, arbeitet aber hochprofessionell. Auf dem Feld ist er dann extrem forsch, bissig und zweikampfstark!” Zurückhaltend zeigt sich der neue Mann allerdings im Bezug auf seine Ambitionen nicht: „Ich will nicht verrückt klingen, aber ich persönlich möchte in diesem Jahr um den Einzug in die UEFA Europa League mitspielen – das ist mein Ziel, und ich finde, das muss unser Ziel sein”.

Kein Wunder übrigens, dass er auch „gerne mixed-martial-arts Kämpfe anschaut“: Jan verrät uns dazu eine Anekdote: „Sein Bruder Genero Zeefuik war ebenfalls Profifußballer. Er war lange so etwas wie eine Witzfigur, weil er etwas übergewichtig war. Jetzt traut sich jedoch niemand mehr, über ihn Scherze zu machen, denn Genero hat sich vom Fußball zurückgezogen und sich einer neuen Sportart zugewandt…Kickboxen!“

Hertha hat sich also einen echten Kämpfer für die rechte Verteidigerposition geholt. Hertha-Fans können sich bereits jetzt auf einen Spieler mit echtem Kämpferherz freuen, der auch im neuen Trikot alles geben wird. Ob sein Einsatz auch für seine Gegenspieler in der Bundesliga eine Freude sein wird, ist aber eher unwahrscheinlich.

Herthaner im Fokus: Hertha BSC – Viktoria Köln

Herthaner im Fokus: Hertha BSC – Viktoria Köln

Es geht wieder los. Endlich! Endlich? Die Aussicht auf weitere Bundesligaspiele vor leeren Rängen lässt anders als in bisherigen Sommerpausen nicht unbedingt das Wasser im Munde zusammenlaufen, doch die Welt dreht sich weiter und König Fußball regiert noch immer. So stand am Freitagnachmittag auch für unsere Hertha in Vorbereitung auf die Saison 2020/21 das erste (externe) Testspiel an. Gegner im Amateurstadion war die Viktoria aus Köln.

Und wie immer heißt Vorbereitung und Transferphase auch neue und altbekannte Gesichter auf dem Platz begrüßen – einige haben wir für euch bei diesem Damenduell in den Fokus genommen.

Deyovaisio Zeefuik – Die Lösung auf rechts?

Der niederländische Rechtsverteidiger kam in der Sommerpause nach längerem Hickhack vom FC Groningen und soll die bisherige Schwachstelle in der Viererkette beheben. Und nach zaghaften Anfangsminuten zeigte „Deyo“ auch wofür man ihn geholt hat. Im Zusammenspiel mit Dodi Lukébakio schaltete sich der Abwehrmann mehrmals mit in die Offensive ein und konnte mit seiner Schnelligkeit den Kölner Linksverteidiger vor Probleme stellen.

Foto: IMAGO

Zwar fehlte ihm bei seinem Flankenversuch in der 15. Minute noch ein wenig die Übersicht, doch schon in Minute 29 wurde es nach einem Doppelpass mit Lukébakio gefährlich bis ihn schlussendlich ein eigener Stolperer stoppte. Zwei Zeigerumdrehungen später war der Niederländer schon wieder am rechten Kölner Strafraumeck unterwegs und brachte mit einem schönen Pass in den Rückraum Krzysztof Piątek in Position, der sich aber ein wenig festlief. Schnurstracks nahm sich „Deyo“ selbst der Sache an, setzte nach und konnte die Chance am Leben erhalten, wenngleich Piąteks anschließende Flanke auf Jessic Ngankam zu ungenau kam.

Vor defensive Aufgaben wurde Zeefuik zu keiner Zeit gestellt, da werden naturgemäß ganz andere Kaliber auf ihn zukommen. Aber die angekündigten Offensivläufe, die Hertha in der letzten Post-Lazaro-Saison so vermisst hat, blitzten schon jetzt immer wieder auf und wurden im Laufe der Halbzeit immer koordinierter und vielversprechender. Trainer Bruno Labbadia war mit seinem neuen Rechtsverteidiger durchaus zufrieden, monierte aber das Zusammenspiel mit Lukébakio: “Das lag aber zum Teil auch an Dodi, weil er sich nicht gut bewegt und zu wenige Räume aufgemacht hat. Hinten hat Deyo seinen Laden im Griff, das Spiel nach vorn müssen wir entwickeln.”

Der Mann hat jedenfalls Lust auf Ausflüge und dabei reden wir nicht vom Sonntagspicknick. Es wird spannend, wie er sich in den nächsten Wochen und in der Bundesliga präsentieren kann.

Ondrej Duda – Neuer Trainer, Altes Glück?

Nach der starken Vorsaison kam Ondrej Duda in der Spielzeit 2019/20 nicht mehr wirklich zum Zug und „floh“ im Winter vor Renovator Klinsmann, der bei seiner „Fußballidee“ keine Verwendung mehr für den Slowaken fand, zum englischen Abstiegskandidaten Norwich City. Nachdem Norwich schließlich auch rechnerisch sicher den Gang in die englische Zweitklassigkeit antreten musste, kam Duda vorzeitig von der Leihe zurück, um rechtzeitig mit Hertha in die Vorbereitung zu starten und sich unter dem für ihn neuen Trainer Labbadia präsentieren zu können.

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Und so durfte er in der zweiten Halbzeit im 4-2-3-1 die Zehnerposition übernehmen und war dabei einer der auffälligsten Spieler. Anders als seine Kollegen in Halbzeit eins suchte er auch mal vor dem Sechzehner den Abschluss und war dabei in bester Duda-Manier in Minute 55 nach einem kleinen Haken und in der 83. Minute mit einem Volley nach abgewehrter Flanke äußerst gefährlich.

Auch sonst war der 25-Jährige überall präsent, holte sich Bälle wahlweise zwischen den Innenverteidigern oder auf der Linksaußen-Position ab und suchte immer wieder schnell den Weg in die Spitze, was in der 77. Minute mit dem Hackenpass auf Javairo Dilrosun im Strafraum fast zum Erfolg führte. Dessen Hackenverlängerung auf Daishawn Redan versiegte aber irgendwo in den Kölner Abwehrbeinen. Auch bei Duda sah Labbadia noch Verbesserungsbedarf – “Ondrej muss noch ein Stück präsenter werden und das Spiel im vorderen Drittel noch mehr leiten – und noch mehr Tempowechsel drin haben” – allerdings verbuchen wir das mal unter den Motivationstricks.

Denn insgesamt hinterließ Duda einen sehr ordentlichen Eindruck und zeigte sich in passabler Frühform. Es bleibt zu hoffen, dass Labbadia anders als Klinsmann Verwendung für den Hertha-Topscorer 2018/19 findet und Duda sich weiter mit Lust und Laune dem Konkurrenzkampf um die offensiven Positionen stellt. Vielleicht lässt sich ja einer der Teamkollegen dazu bewegen, Duda für zehn geschossene Tore eine frische Rolex in Aussicht zu stellen.

Arne Maier – Jetzt oder Nie

Herthas Top-Talent, das im Winter noch überraschend mit Wechselabsichten in die Schlagzeilen geriet und in der Rückrunde nach längerer Verletzungspause nicht so richtig in Tritt kam, durfte sich in der Startelf an der Seite von Santiago Ascacíbar als offensiver Part der Doppelsechs beweisen.

Im Wechsel mit dem Argentinier schob Arne Maier bei Spielaufbau des Drittligisten aus dem 4-2-3-1 vor bis auf den gegnerischen Sechser, um diesen ordentlich unter Druck zu setzen, sodass Hertha im Pressing teilweise im 4-1-4-1 auf die Kölner Defensivreihen zukam. Schon früh versuchte Maier das Spiel an sich zu reißen, forderte einige Pässe, war ruhig und souverän am Ball und spielte mehrere sehenswerte Seitenverlagerungen in die Spitze, wie in der 14. Minute, als sein gut getimter Ball von Torunarigha nicht gut kontrolliert werden konnte und so die Kölner Abwehr genügend Zeit zum Formieren bekam. Auch später blieb auffällig, dass Ascacíbar und Maier sich sowohl im Pressing als auch im eigenen Spielaufbau häufig abwechselten, wobei dem Herthaner Eigengewächs dabei die „spektakuläreren“, raumbringenderen Pässe überlassen blieben.

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Grundsätzlich funktionierte die Absprache und das Zusammenspiel auf der Doppelsechs ordentlich, Köln geriet aber durch die beiden nicht wirklich unter Druck, was vielmehr aber auch damit zusammenhängen mag, dass Matheus Cunha auf der 10 bis zur 40. Minute einen schwachen Auftritt hinlegte und sowohl offensiv als auch defensiv kaum etwas zustande brachte.

Arne Maier hingegen arbeitet sich so langsam aber sicher wieder an seine Form heran, die ihn vor seiner Verletzung im Frühling 2019 zum Stammspieler bei Hertha machte. Die Verantwortlichen um Michael Preetz, Arne Friedrich und Labbadia scheinen ihm aufgezeigt zu haben, mit ihm weiter geduldig auf seine Topform hinarbeiten zu wollen und in ihm noch immer ein wichtiges Puzzleteil für Herthas Zukunft zu sehen. Zumindest sind keine neuen Abwanderungsgedanken publik geworden, die anderes vermuten lassen.

Nichtsdestotrotz steht Maier vor einer wichtigen Saison. Es liegt an ihm, trotz seines noch jungen Alters jetzt den nächsten Schritt zu gehen und den Talent-Status abzustreifen, um sich bei Hertha zu etablieren und vielleicht auch für größere Vereine interessant zu machen, wie es sein Karriereplan wohl vorsieht. Sofern er verletzungsfrei bleibt, könnte er trotz der großen Konkurrenz im Mittelfeld und den Transfergerüchten um einen weiteren zentralen Mittelfeldspieler genau diesen Schritt gehen und dem Spiel der Hertha neben einem defensiveren Abräumer wie Ascacíbar oder Lucas Tousart offensiv seinen Stempel aufdrücken.

Mit Labbadia hat Arne Maier einen selbsterklärten Förderer der Jugend an der Seitenlinie. Die oft zitierte Tür steht also auf – und Maier muss durch – jetzt oder vielleicht nie.

Und dann war da noch:

Dodi Lukébakio, der mit seinen Dribblings in Halbzeit eins für die meisten der wenigen kreativen Offensivmomente im letzten gegnerischen Drittel sorgte. Das Zusammenspiel mit Neuzugang Zeefuik hakte noch hier und da, dieses Duo sollte man aber aufgrund der immensen Dynamik im Auge behalten. In der 41. Minute drosch er die Kugel nach Vorarbeit von Cunha frei vor Mielitz zum 1:0 ins kurze Eck.

Matheus Cunha, der mit seiner ersten gelungenen Aktion direkt das Tor von Lukebakio vorbereitete. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte traf er dann nach Vorlage von Piątek beinahe selbst. Insgesamt dieses Mal trotzdem weniger Genie als Wahnsinn.

Alexander Schwolow, der mit einer nahezu 100 %-igen Passquote bestach. Seine Torwarthandschuhe hätte er für den Einsatz aber zuhause lassen können.

Daishawn Redan, der stets bemühte Stürmer, der sich in der 79. Spielminute nach starkem Labbadiola’schem Pressingballgewinn durch Dilrosun über die Zwischenstation Leckie mit dem 2:0-Schlusstreffer in die Torschützenliste eintragen durfte.

Lucas Tousart, der dritte „Leihrückkehrer“, der defensiv kaum gefordert wurde, offensiv mit einigen Seitenwechseln seine Übersicht bewies und sich kaum anmerken ließ, dass er zurzeit vielleicht doch lieber gegen Juve und ManCity spielen würde. Ein ordentlicher Ersteindruck, auch aufgrund des Faktes, dass der Franzose zuvor vier Monate nicht mehr Fußball gespielt hatte. Sein erwachsenes Spiel und der Drang, auch mal in den gegnerischen Strafraum zu stürmen, gefielen.

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Alexander Schwolow – Mr. Konstanz

Alexander Schwolow – Mr. Konstanz

Kevin Trapp, Gregor Kobel, Jonas Omlin oder Jiri Pavlenka: Wochenlang geisterten die Namen verschiedenster Torhüter im Zusammenhang mit Hertha BSC durch die Medien. Der geforderte neue Torwart wurde letztlich aber Alexander Schwolow, der sich nach langer Hängepartie im letzten Momentdoch für Berlin und gegen Gelsenkirchen entschied.

Freiburg-Blogger und -Experte Mischa (auf Twitter @zerstreuungfuss, Blog unter http://zerstreuung-fussball.de/) beantwortete unsere Fragen zu Alexander Schwolow.

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Eine Ablösesumme von 3,5 Millionen Euro, die sehr wahrscheinlich noch auf sieben Millionen steigen wird, und ein Vertrag bis 2024: So sehen die Eckdaten des Schwolow-Deals für Hertha aus. Seit 2009 stand der 28-Jährige im Breisgau beim SC Freiburg unter Vertrag – nur in der Saison 2014/2015 wurde er zum damaligen Drittligisten Arminia Bielefeld verliehen, mit dem er das Pokalhalbfinale erreichte. 125 Bundesliga-Partien bestritt Schwolow in dieser Zeit beim SC, nun wechselt er als nach Berlin. Mit seiner Erfahrung und Qualität sieht Cheftrainer Bruno Labbadia den gebürtigen Wiesbadener als perfekte Besetzung für die vakante Position in Herthas Torwart-Konkurrenzkampf: „Er ist mit seinen 28 Jahren erfahren und hat in den vergangenen Jahren gezeigt, auf welchem Niveau er in der Bundesliga spielen kann. Dazu passt er als Typ sehr gut in unseren Kader”, so Labbadia.

Aber was genau macht den Neu-Berliner auf dem Platz aus? Hierzu haben wir SC-Experte Mischa befragt und uns selbst in die Recherche begeben.

Hertha BASE: Was sind Schwolows größte Stärken? Warum hat Hertha ihn geholt?

Mischa: „Schwolow bringt große Konstanz mit, dass wird man in Freiburg an ihm vermissen. Er wehrt Bälle sauber zur Seite oder über das Tor ab, was ihn auch gegenüber seinem Nachfolger Mark Flekken auszeichnet. Seine Fußabwehr im Eins-gegen-Eins ist teilweise spektakulär, im Spielaufbau ist er sehr zuverlässig. Er geht keine unnötigen Risiken ein, wenn er gepresst wird, schlägt er häufig einen langen Ball. Auch wenn er es wahrscheinlich auch flach lösen könnte, ist das eine sehr angenehme Risikoabwägung.“

Auch bei seinen Paraden zeigt sich Schwolow sehr zuverlässig, nach Yann Sommer hat er die zweitbeste Schüsse-Paraden Quote in der Bundesliga. Auch bei den Post-Shot-xG ist Schwolow in der Bundesliga mit einem sechsten Platz gut platziert (zum Vergleich: Rune Jarstein belegte nicht mal einen Top-Ten-Platz).

„Seine größte Stärke ist aber wahrscheinlich, dass Schwolow kaum auffällige Schwächen hat. Es gibt ein paar kleinere Details, die aber nicht wirklich nennenswert sind.“

Was sind denn diese kleinen Schwächen?

„Ab und zu hat Schwolow bei Distanzschüssen das kurze Eck etwas zu offen gelassen. Bei Standards ist er eher vorsichtig mit dem Abfangen von hohen Hereingaben, die ganz klaren Dinger hat er aber – das ist kein großes Problem. Abgesehen von seiner Saison in Bielefeld, als er bei den Siegen im Elfmeterschießen gegen Hertha und Gladbach eine wichtige Rolle gespielt hat, ist er nicht unbedingt ein Elfmeter-Killer.“

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Nun ist Schwolow nicht mehr der erste Ex-Freiburger Torwart in der Bundesliga. Wie würdest du ihn im Vergleich zu Roman Bürki oder Oliver Baumann einordnen?

„Mit seiner Konstanz ähnelt er eher Baumann. Bürki hat höhere Höhen und tiefere Tiefen – der Schweizer ist nun aber auch schon seit 2015 beim BVB und wird gerne etwas unterschätzt. Gerade im Spielaufbau und bei seinen Reflexen hat er wahnsinnige Qualitäten.“

Auch wenn Schwolow also vielleicht nicht ganz an einen Top-Keeper wie Roman Bürki herankommt, wird er bei Hertha durch seine Konstanz und seine geringe Fehleranfälligkeit das Loch auf der Torhüterposition schließen, dass durch einen langsam nachlassenden Rune Jarstein entstanden ist. Das er an guten Tagen auch zu außergewöhnlichen Leistungen fähig ist, bewies er erst in der abgelaufenen Rückrunde: Gegen Eintracht Frankfurt wurde er trotz dreier Gegentreffer mit dreizehn Paraden zum Spieler des Spiels erkoren.

„Generell ist die Torhüter-Ausbildung in Freiburg unter Torwarttrainer Kronenberg ziemlich erfolgreich. Mit Gikiewicz steht ja auch noch ein weiterer Ex-Freiburger bei FC Augsburg unter Vertrag. Und vielleicht kann man ja auch noch Zack Steffen (letztes Jahr Düsseldorf) oder Daniel Batz vom 1. FC Saarbrücken irgendwo unterbringen…“

Was wird man in Freiburg am meisten an Schwolow vermissen?

„Seine Konstanz! In der letzten Saison war er zehn Spiele verletzt, in denen man schon sehen konnte, dass Flekken ein würdiger Ersatz ist. Auch wenn dieser dort sogar eine höhere Paraden-Quote als Schwolow hatte und auch mit dem Ball am Fuß sehr mutig war, kann man von ihm wohl nicht dieselbe Konstanz erwarten. Er geht in all seinen Reaktionen ein sehr hohes Risiko. Bei Schwolow dagegen konnte man sich auf solide – und manchmal auch sehr gute – Leistungen verlassen.“

Labbadia kündigte Schwolow auch mit der Aussage an, der Keeper würde „vom Typ“ gut in die Mannschaft passen. Was für ein Spieler ist er denn auf dem Platz – Lautsprecher oder eher ein ruhigerer Zeitgenosse?

„Schwolow liegt irgendwo dazwischen. Er organisiert die Abwehr, feiert auch mal eine gelungene Parade, dabei wirkt er aber nicht wie ein Oliver Kahn oder Raphael Gikiewicz. Meistens wirkt er konzentriert.“

Was bei den Berliner Fans auch gut ankommen dürfte, ist Schwolows Verhalten bezüglich seines Abgangs in Freiburg: „Bereits im letzten Jahr gab es die Absprache, dass er bei einem Angebot gehen dürfte. Da aber kein Angebot kam, verlängerte Schwolow seinen Vertrag nochmal, damit der SC ihn nicht ablösefrei abgeben musste. Dadurch erklärt sich wahrscheinlich auch, warum man nicht auf den 8 Millionen der Ausstiegsklausel bestanden hat.“

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Mit 28 Jahren ist Schwolow zwar nicht mehr der Jüngste, Torhüter sind aber auch für ihre längeren Karrieren bekannt. Was denkst du, wie lange wird er sein Niveau halten und Hertha auf der Torhüter-Position helfen können?

„Recht lang. Sein Spiel zeichnet sich nicht durch eine besonders physische Komponente aus, wie zum Beispiel bei Manuel Neuer, der sich irgendwann überlegen muss, ob er noch schnell genug ist, um die Bälle 40 Meter vor dem eigenen Tor abzulaufen.“

Mit Alexander Schwolow kommt also einer der solidesten Bundesliga-Keeper mit ordentlich Erfahrung zu Hertha, der über ein ähnliches Stärkenprofil wie Rune Jarstein in dessen besten Zeiten verfügt. Torwartexperte Sascha Felter vom Fußball-Blog cavanisfriseur.de sagt dazu: „Mit seinem guten Grundniveau und ohne herausragende Stärken oder Schwächen mag Schwolows Profil zunächst nicht besonders spektakulär aussehen. Trotzdem ist das für einen Club immens wichtig, wenn der Keeper ein gutes Grundlevel hat. An wirklich sehr guten Tagen wird auch mal eine Weltklasse-Leistung drin sein.“

Hertha darf sich also auf Schwolow freuen – mit seiner Erfahrung und seinen Qualitäten dürfte es ihm nicht besonders schwer fallen, den zuletzt immer wieder unsicher wirkenden Rune Jarstein als Nummer eins zu verdrängen. Und auch Nils-Jonathan Körber dürfte gegenüber dem Neuzugang wohl das Nachsehen haben, war er letzte Saison doch nicht mal mehr Stammkeeper bei seinem Leihverein, dem VfL Osnabrück.

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