Vorschau: Ein Hauch Optimismus gegen bissige Wölfe

Vorschau: Ein Hauch Optimismus gegen bissige Wölfe

Vierte Niederlage in Folge, dazu eine gelb-rot-Sperre von Zeefuik und das Gefühl, dass eigentlich mehr drin gewesen wäre. Der Auftritt in Leipzig war in Bezug auf den Ertrag wahrlich einer zum Vergessen. Spielerisch hingegen wusste Hertha durchaus zu überzeugen und mit ein bisschen mehr Konzentration und weniger Missgeschick im eigenen Strafraum wäre für die „Alte Dame“ ein Punktgewinn durchaus im Bereich des Machbaren gewesen. So stehen am Ende zwar nur drei Punkte nach fünf Spielen, aber immerhin auch die Erkenntnis, dass die Mannschaft zweifelsohne die Qualität hat, an guten Tagen sogar mit den Großen mitzuhalten. Diesen Schwung gilt es nun, gegen Wolfsburg mitzunehmen.

Um den bestmöglichen Einblick in die Lage beim VfL zu bekommen, haben wir mit Wolfsburg-Expertin Becci gesprochen und sie unter anderem gefragt,  woher die neu gewonnene defensive Stabilität der „Wölfe“ kommt.

Ungeschlagen und doch unzufrieden?

Am Sonntag gab es für Wolfsburg gegen Bielefeld den ersten Saisonsieg. (Photo by Boris Streubel/Getty Images)

Zusammen mit Leipzig und Leverkusen ist der VfL nach fünf Spieltagen das einzige ungeschlagene Team der Liga. Zudem stellt das Team von Oliver Glasner mit drei Gegentoren die zweitbeste Defensive.

So viel zur einen Seite der Medaille. Auf der Kehrseite stehen hingegen Platz 10 und überschaubare vier selbst erzielte Tore. Becci konstatiert die Situation wie folgt: „Es fehlen einfach die Tore. Wenn man sich auf das Spiel gegen den Ball konzentrieren will, dann muss wenigstens die Chancenverwertung stimmen, und die stimmt hinten und vorne nicht. Vor diesem Hintergrund sehe ich wenig Gründe, mich über ein uninspiriertes 0-0 zu freuen. […] Es ist wie so oft beim VfL: Was auf den ersten Blick eigentlich ganz ok aussieht, hinterlässt auf den zweiten einen faden Beigeschmack.

Ich hoffe wirklich sehr, dass das Spiel gegen die Arminia auch in der Art, wie es lief, ein Weckruf war, der die Mannschaft auch spielerisch auf den richtigen Weg zurückgeholt hat. Gefühlt sind wir jetzt so richtig in der Bundesligasaison angekommen und es sollte bergauf gehen. Bis zum Spiel gegen die Bayern im Dezember warten sechs absolut schlagbare Gegner auf uns. In den nächsten Wochen wird sich also zeigen, wie viel der Funken von Zufriedenheit und Optimismus, den die letzten Wochen in mir entzündet haben, wert ist.“

Was nicht gerade förderlich für die Zufriedenheit und den Optimismus ist, ist das Abschneiden des VfL in der diesjährigen Europa League-Saison, in der man in den Playoffs gegen AEK Athen ausschied. Doch wie so viele Aspekte bei den Wolfsburgern lassen sich auch hier zwei Sichtweisen erkennen: Zum einen natürlich die Enttäuschung ob der blamablen Vorstellung, zum anderen aber auch die Erkenntnis, „dass wir uns aufgrund des Pandemiegeschehens ja ohnehin schon in einer unglaublich eng getakteten Saison befinden [und deswegen] auch eine gewisse Erleichterung über den Wegfall der Doppelbelastung wahrnehmen. Dadurch, dass in der Liga ja lange der erste Sieg fehlte, bestand schon früh die Sorge, wieder in die abstiegsbedrohten Gefilde der Saisons 16/17 und 17/18 zu geraten – und das will wirklich niemand, zu schwer wiegen die Erfahrungen und aus zwei Mal Relegation. Wenn man das Ausscheiden also von der positiven Seite aus betrachten will, dann lässt sich festhalten, dass es gerade in diesem Jahr vielleicht wichtigeres gibt als die Europa League.“

Die Abkehr vom Ballbesitzfußball

Wolfsburg-Coach Oliver Glasner verfolgt einen gänzlich anderen Ansatz als Vorgänger Labbadia. (Photo by RONNY HARTMANN/AFP via Getty Images)

Wenn Hertha am Sonntagabend auf Wolfsburg trifft, ist das für Bruno Labbadia eine Reise in die Vergangenheit. Bis zum Sommer 2019 leitete der jetzige Hertha-Trainer die Übungseinheiten in der Autostadt und ließ viele seiner Kritiker verstummen. War er nach seiner Zeit beim HSV vor allem als „Retter“ abgestempelt worden, zeigte er in Wolfsburg eindrucksvoll, dass er sehr wohl in der Lage ist, ein Team spielerisch weiterzuentwickeln. Als eines von wenigen Teams wollte der VfL den Ball haben und wusste damit etwas anzufangen.

Schaut man sich die Spiele der Wolfsburger heute an, wirken diese Eindrücke, als seien sie aus einer anderen Zeit. Der Ansatz von Oliver Glasner ist ein gänzlich anderer. Der Fokus liegt auf schnellen Kontern und defensiver Stabilität. Die Zahlen belegen das Ganze eindrucksvoll. Selbst im Heimspiel gegen Aufsteiger Bielefeld kamen die „Wölfe“ nur auf 49 Prozent Ballbesitz.

Das Spiel mit dem Ball ist eindeutig nicht das Kerngeschäft der Mannschaft. Daher spielt es eine große Rolle, dass die Arbeit gegen den Ball funktioniert – und das tut sie, wie Becci sagt: „Umso froher bin ich, dass die Defensive sich so stabil gezeigt hat in den letzten Wochen. Spieler wie John Anthony Brooks – vergangene Saison aufgrund seiner Leistungen noch oft das Ziel von Häme und Ärger – zeigen plötzlich gute Leistungen, und unser Kapitän Josuha Guilavogui hält die Mannschaft im Spiel gegen den Ball zusammen. All das passt zum defensiven, auf Konter ausgerichteten Fußball von Oliver Glasner, und sorgt dafür, dass Gegentore aktuell wirklich nicht unser Problem darstellen.“

Offensiv dagegen drückt der Schuh, trotz eines Stürmers wie Wout Weghorst, den wohl die Mehrheit aller Bundesligisten gern im Kader hätte: „Das höchste aller Gefühle sind offensive Anstrengungen zu Spielbeginn bis ein erstes Tor fällt. Spätestens dann verfällt die Mannschaft wieder in eine reine Verteidigungshaltung, die alles andere als souverän wirkt. Aus der Kombination von allgemein wenig Zug nach vorne und der miserablen Chancenverwertung der letzten Wochen speist sich dann eben eine Zahl wie vier Tore aus fünf Spielen.“, sagt Becci.

Herthas Hoffen auf Guendouzi

Auch in Herthas Spiel läuft in dieser frühen Phase der Saison längst noch nicht alles rund. Eine Baustelle soll nun Neuzugang Matteo Guendouzi beheben. Auf seinem – aufgrund von Corona verspätetem – erhoffen sich viele einen Schub für die gesamte Mannschaft. Davon abgesehen kann Labbadia mit Ausnahme des Gesperrten Zeefuik sowie der Langzeitverletzten Torunarigha und Ascacibar aus dem Vollen schöpfen, um den zweiten Saisonsieg ins Visier zu nehmen.  

*Titelbild: Matthias Kern/Bongarts/Getty Images

Das entrückte Spiel

Das entrückte Spiel

Gigantische Geldbeträge, intransparente Strukturen, Korruptionsfälle und Spiele in Risikogebieten. Der Fußball scheint sich immer weiter von der Realität zu entfernen. Hat er noch das Potential seine Fans mitzunehmen?

Der Ball ist zwar immer noch rund, aber der Fußball hat sich trotzdem verändert. War er früher noch handgenäht aus schwerem Leder, ist das heutige Spielgerät ein High-Tech-Objekt samt implantierten Chip. Er besteht längst aus 100% synthetischen Materialien und ein spitzzüngiger Beobachter könnte nun behaupten, dass seine Entwicklung sehr ähnlich zu der des Spiel, in dem er benutzt wird, abgelaufen ist. Wo man früher bei Wind und Wetter auf engen Holzbänken seinem Team zugejubelt hat, stehen längst überdachte Werbe-Locations, in denen manchmal auch gespielt wird. Ablösesummen aus den 70er Jahren sind inzwischen oft nur noch ein Monatsgehalt und Financial Fair-Play scheint zum bedeutungslosen Buzz-Word degradiert worden zu sein. Einzelne Vereine der höchsten europäischen Liga mögen dem zwar marketingwirksam die Fackel des Anti-Kommerz entgegenhalten, aber die schnellen Autos, Mykonos Urlaube und Spielbankaufenthalte der Spieler lassen sich sicher nicht mit Fußballromantik bezahlen.

Fußball ist tot, wir haben ihn getötet!

Wer trägt Schuld daran? Es wäre ein leichtes, raffgierige Piranhas, abgehobene Jugendliche oder korrupte Funktionäre als Königsmörder auszumachen. Doch so einfach ist es nicht. Das Geld im Fußball muss von irgendwoher kommen. Trikots, Eintrittskarten und neue FIFA-Editionen werden von den Fans gekauft und bereitwillig konsumiert. Im Laufe von fast 150 Jahren Geschichte wurde das Produkt so immer weiter perfektioniert. Was unsere Eltern gesäht haben, dürfen wir jetzt ernten. Das Investment der vergangenen Generationen an Fans, die die jetzt so herbeigesehnte Fußballromantik noch hautnah miterleben durfte, hat eine Rendite erbracht, von denen Großanleger nur träumen können. Alle verdienen an diesem Spiel. Fans bekommen das ultimative Spektakel und ihren wöchentlichen Schuss. Spieler, Berater und Funktionäre das große Geld und kleine Kinder einen Traum zum hinterhereifern. Eine klassische Win-Win-Loose Situation, denn der, der am Ende die Zeche zahlt, ist der Fußball an sich.

(Photo credit should read CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Doch was ist dieser „Fußball“ überhaupt? Ist es die Bratwurst für 2,50€, die ihren Preis vielleicht nur mit der zweifelhaften Herkunft aus einer Nordrheinwestfälischen-Großschlachterei rechtfertigen kann? Die Unmengen an Alkohol, die wir uns zu Gemüte führen, weil wir manche Spiele nur knapp diesseits der Bewusstlosigkeit ertragen können? Das Tragen von Trikots von Spielern, deren Lebensrealität so gut wie gar nichts mit der derer zu tun hat, die ihnen von den Rängen zujubeln? Sind es Figuren, wie Jürgen Klopp, die eine nahbare Authentizität ausstrahlen, obwohl er längst Haare und Zähne hat machen lassen und Teil eines Unternehmens ist, dass letzte Saison 600 Millionen Euro Umsatz erzielt hat? Vielleicht. Vielleicht ist es aber auch das wohlige Gefühl, als die Eltern einen das erste Mal ins Stadion mitnahmen und man von den Schultern des Vaters alle überragte. Der Glücksrausch, als man sein erstes Tor im Verein erzielte. Der Vorwand, in die alte Heimat zurückzukehren oder die schwüle Sommernacht, als sich ganz Deutschland in den Armen lag, weil Mario Götze das Ding machte.

Was der Fußball für einen bedeutet, kann letztendlich nur jeder selbst für sich entscheiden. Fest steht jedoch, dass wir alle unseren Teil dazu beigetragen haben, dass sich die Situation so entwickelt hat, wie wir sie jetzt vorfinden. Natürlich nicht jeder gleichermaßen, doch die Verfehlungen des modernen Event-Fußballs liegen derart offen, dass niemand, der ihn verfolgt ernsthaft von sich behaupten kann, dass er von nichts gewusst hätte. Wir wären natürlich alle gerne im Widerstand, doch die Realität zeigt eher, dass es die meisten Fans zwar virtuell aufregt, doch die nächste wöchentliche Dosis sehnlichst erwartet wird. Boykottaufrufe, wie der zur EM 2012 über die Behandlung ukrainischer Oppositioneller, zur WM 2018 ob der politischen Situation in Russland oder zum Turnier in Katar verhallen ungehört oder gehen im kollektiven Jubel oder der geteilten Empörung des Landes unter.

Wenn wir so inkonsequent sind, dann ist die Entwicklung des Spiels nicht besonders verwunderlich, sondern eigentlich gerade zu logisch. Und um das vorne angebrachte Nietzsche-Zitat nicht alleine stehen zu lassen, noch eines von Friedrich Dürrenmatt hinterher, welches die Gedanken all jener, die durch unsere Gunst verdienen treffend zusammenfassen scheint: „Die Welt machte mich zu einer Hure, nun mache ich sie zu einem Bordell!“

Ist der König gar ein Demokrat?

Die geschaffene Abhängigkeit als Krankheit, der wir nicht entfliehen können. Ich habe es schon erwähnt; diese Sichtweise wäre zu einfach. Es ist eine faszinierende Ironie der politischen Inszenierung des Sports, dass die ihr zugrundeliegenden Prinzipien fundamental demokratisch sind. Das bedeutet, dass selbst autoritäre Herrscher, die sich der vermeintlichen apolitischen Natur des Sportes bedienen wollen, darauf angewiesen sind, dass das Volk, beziehungsweise die Fans, bei diesem Vorhaben mitziehen. Es versteht sich von selbst, dass der Sport auch Opium für das Volk sein kann, aber dennoch: Ohne Zuschauer:innen gibt es kein Spektakel.

Gleichzeitig ist der moderne Fußball nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen stehen tausende eingetragene Vereine, die mit den Giganten wie PSG, Manchester City und Bayern München ungefähr so viel zu tun haben, wie Artur Wichniarek mit der Torjägerkanone. Zehntausende Ehrenamtliche und unterklassige Spieler:innen, die sich ganz ohne Millionengehälter für ihren Verein den Arsch aufreißen und natürlich die Fans, die kein Kreisklassenspiel versäumen und lieber einem 110 Kilo schweren Libero zujubeln als Neymar.

Fußball ist keine Droge, denn anders als jene können wir das Produkt aktiv gestalten. Wir sind nicht auf den kleinen Straßendealer angewiesen, der uns gestrecktes Zeug für einen schlechten Kurs verkauft. Wir können uns unseren eigenen Stoff herstellen. Alles was wir dazu brauchen, ist ein Tor und ein Ball. Man könnte sich jetzt darüber streiten, ob der moderne Event-Fußball eine Droge ist. Ich würde dagegenhalten und erwidern, dass wir es hier eher mit einem extrem gut auf die Bedürfnisse der Konsumenten zugeschnittenen Produkt zu tun haben. Das ist Heroin natürlich auch, aber anders als bei Heroin ist es beim Fußball wesentlich einfacher die Bedürfnisse und damit das Produkt zu ändern.

Der König ist tot, lang lebe der König!

Im Grunde genommen weist der moderne Event-Fußball frappierende Ähnlichkeit zum europäischen Adel auf. Er entführt uns in eine fremde Welt voller Glanz und Glamour, Skandalen und Triumphen. Es gibt die Nerds, die dir die Mannschaftsaufstellung von Hertha-Bayern aus der Hinrunde 02/03 ebenso im Schlaf herunterbeten können, wie den Ur-Ur-Ur-Enkel der Queen. Genau wie in den europäischen Königsfamilien haben langwierige Vetternwirtschaft und inzestuöse Beziehungen ihre Spuren am Gesicht des Fußballs hinterlassen. Und irgendwann endet alles damit, dass eine Hand voll Menschen auf einem Balkon stehen und sich von der Menge hofieren lassen.

Doch nur, weil man einen Monarchen hat, bedeutet das nicht, dass man sich auch von ihm regieren lässt. Zwar sehnt manch einer zurück in die wilhelminische Zeit, doch in den europäischen Ländern, in denen der Adel noch existiert, hat er entweder keine Macht mehr oder eher repräsentative Funktionen. Diese Entwicklung ist auf politische Änderungen, maßgeblich getragen vom jeweiligen Volk, zurückzuführen.

(Photo by Alex Burstow/Getty Images)

Wir haben also die Macht den König zu stürzen und durch einen neuen, einen unserer Gnaden, zu ersetzen. Ich will damit nicht sagen, dass der moderne Event-Fußball abgeschafft werden soll. Diese skurrile Welt hat seinen Charme und seine Berechtigung. Genauso  wie es vollkommen in Ordnung ist, wenn sich Millionen Menschen eine königliche Hochzeit angucken, ist es nachvollziehbar, dass es beim Fußball gleich ist. Wir sollten uns jedoch klarmachen, dass das, was da auf dem Bildschirm in London, Budapest und Katar passiert nicht die reale Welt ist.

Gleichzeitig müssen wir jedoch auch im Hinterkopf behalten, dass Fußball mehr als das alles ist. Es ist gut Rückzugsorte zu haben, in denen man die Sphären der Realität mal verlassen kann. Diese Utopien werden aber von uns geschaffen und sind auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. Diese Bedürfnisse anzupassen, bedeutet sich zu fragen, ob ich lieber den Sensationsjournalismus des Doppelpass oder ähnlicher Medien verfolgen will oder gut recherchierte Hintergrundgeschichten. Ob ich hunderte Euro für den Stadionbesuch ausgebe oder nicht vielleicht eher mit Freunden das Spiel im heimischen Garten verfolge. Ob es wirklich jede Woche Bundesliga sein muss oder nicht auch mal der lokale Kleinverein und ob ich klaglos hinnehme, dass das Verfolgen der Spiele immer schwieriger wird, da die Rechte immer weiter zersplittern.

Revolution!?

Ob es einem Wert ist sich in diese Richtung zu engagieren muss jeder selbst für sich entscheiden. Wir dürfen unser Ideal vom Fußball niemanden aufzwingen, es ist ein Spiel, was stückweit allen gehört, auch wenn es schmerzt das bei manchen Personen zuzugeben. Dieser Fakt befreit aber nicht von der Verantwortung darüber nachzudenken, inwiefern man zum Status Quo beiträgt. Als Hertha-Fan ist man hierbei in einer schwierigen Lage. Der lange Tennor-Schatten fällt auf jeden, der sich für einen nachhaltigen Wandel einsetzt. Prinzipiell erkenne ich allerdings nicht, wie Geld alleine einen Verein zur Ausgeburt des Bösen macht. Die Fans und Mitglieder haben immer noch Einfluss und wo sie ihn verlieren, müssen sie ihn zurückfordern oder es einvernehmlich geschehen lassen. Hertha ist zugleich ein Traditionsklub und keine Summe der Welt vermag diese Geschichte auszuradieren. Im Licht der Öffentlichkeit zu stehen, muss außerdem nicht schlecht sein. Aktionen wie „We-Kick-Corona“ oder die jüngste Hertha-Kooperation mit der DKMS entfalten ihr Potential eben nur, weil hier prominente Multiplikatoren beteiligt sind.

Die Gretchenfrage an den Fußball bleibt deshalb: „Nun sag mir, wie hast du’s mit deinen Wurzeln?“ Während das moderne Spektakel die emotionale Wirkung des Spiels potenziert, darf man nicht die Bodenhaftung verlieren. Das bedeutet keine Flüge von Stuttgart nach Basel, sondern konsequenter Klimaschutz. Keine finanziell motivierten Forderungen nach Stadionöffnungen unter dem Deckmantel der Fanbeteiligung, sondern Demut ob der gesellschaftlich privilegierten Stellung. Keine Länderspiele um des Spielens willen, sondern Prioritätensetzung. Keine Steuerhinterziehung durch den Verkauf der eigenen Bildrechte, sondern soziale Investitionen. Für Hertha-Fans bedeutet das, der Vereinsführung nochmal genauer auf die Finger zu schauen und gegeben Falls auch zu hauen, falls die eigens auferlegten Werte ad absurdum geführt werden.

Wir können den Fußball wahrscheinlich nicht dahin zurückverwandeln, was er einmal war. Allein schon deshalb, weil niemand genau weiß was das genau bedeutet. Einen rückwärtsgewandten romantisierten Blick halte ich deshalb für nicht zielführend. Vielmehr brauchen wir einen modernen, an der Gesellschaft orientierten Fußball und kein entrücktes Spiel. Wir brauchen eine repräsentative Monarchie.

[Titelbild: FABRICE COFFRINI/AFP via Getty Images]

Podcast #116 Ahahohe

Podcast #116 Ahahohe

Thema dieser Folge sind das Spiel gegen den Tabellenführer RB Leipzig, die Mitgliederversammlung inklusive der Wahl des Präsidiums bei Hertha BSC und alles weitere Wichtige rund um unseren Lieblingsverein.

Wir wünschen euch ganz viel Spaß mit der Folge und freuen uns über eure Kommentare.

Teilt den Podcast gerne mit euren Freunden, der Familie oder Bekannten. Wir freuen uns über alle Hörer*innen

https://www.herthabsc.de/de/fans/kandidaten-praesidiumswahl-oktober21/page/17878–59-59–59.html

(Photo by Boris Streubel/Getty Images)

Herthaner im Fokus: RB Leipzig – Hertha BSC

Herthaner im Fokus: RB Leipzig – Hertha BSC

Was soll man noch zu diesem Saisonstart schreiben? Gegen Leipzig verlor die Hertha zum vierten Mal in Folge und findet sich auf einem temporären 15. Tabellenplatz wieder. Wir blicken auf die Leistung einzelner Herthaner nach diesem gebrauchten Tag, welcher allerdings auch ein paar positive Erkenntnisse hervorbrachte.

Omar Alderete – Durchwachsenes Debüt

Der paraguayische Nationalspieler gab gegen RB sein Startelf- und Hertha-Debüt. Hierbei agierte er zunächst unglücklich. Vor dem 1:1 in der 11. Spielminute klärte er zunächst zu Leipzigs Innenverteidiger Dayot Upamecano, Alderete setzte zwar nach, konnte aber vor dem entscheidenden Schuss den Ball nicht richtig abschirmen und verlor den Ball an den Torschützen Upamecano. Hier wurde ersichtlich, dass sich der Innenverteidiger noch an die Körperlichkeit und das Tempo der Bundesliga gewöhnen muss.

Foto: IMAGO

Die Leistung Alderetes kann man am ehesten mit „gut, aber noch Luft nach oben“ beschreiben. Zwei abgefangene Bälle, fünf klärende Aktionen und zwei geblockte Schüsse stehen einer 64% Passquote gegenüber. Das ist für die im Spielaufbau schwache Hertha einfach zu wenig. Hierbei muss allerdings auch erwähnt werden, dass sich der 23-Jährige auch die meisten langen Bälle aller Herthaner traute – ganze zwölf schlug er, um das Spiel schnell zu machen. Dass dabei nicht alle Pässe ankommen können ist klar und sein Mut ist löblich, dennoch muss sich die Quote noch bessern. Grundsätzlich stand der Paraguayer oft ein wenig zu weit vom Mann entfernt. So ließ er sich in der Nachspielzeit zu einfach von Christopher Nkunku täuschen, sodass der folgende Distanzschuss das Tor nur knapp verfehlte.

Auffällig war aber: Alderete kommuniziert und delegiert seine Mitspieler. Die Führungsspielerdebatte, die seit Anfang der Saison geführt wird, hat also mitunter einen neuen Akteur. Das ist dahingehend von Vorteil, dass man so auch bei einer gewissen Rotation immer jemanden auf dem Platz hat, der die Mannschaft antreibt. Die kommenden Spiele werden zeigen, welche Rolle unser neuer Innenverteidiger im Mannschaftsgefüge einnimmt und ob er sich als ernsthafte Alternative zum verletzen Jordan Torunarigha empfehlen kann.

Maximilian Mittelstädt – Die fehlenden letzten Prozente

Ein erster Knick in der Saison des Maximilian M. zeigt sich, als er in der 83. Minute ausgewechselt wurde. Absolvierte er noch jedes andere Spiel über die vollen 90 Minuten, entzog ihm Trainer Bruno Labbadia hier öffentlich das Vertrauen. Droht dem Youngster jetzt die Bank?

Foto: IMAGO

So ähnlich würde es klingen, wenn man mit vier Weizenbier im Doppelpass sitzen würde. Aber mal im Ernst. Der Linksverteidiger gehörte zu den auffälligsten Spielern dieses Samstagnachmittags. Er hatte nicht nur die zweitmeisten Ballkontakte hinter Torwart Alexander Schwolow, sondern schaltete sich auch oft ins Offensivspiel mit ein und spielte eine Reihe sehenswerter Pässe, darunter einen Vladimir Darida, der den Konter zum 1:0 in der 8. Minute einleitete. Hier wünscht man sich allerdings noch mehr intensive Läufe ins letzte Angriffsdrittel, Mittelstädt könnte in seinem Spiel mit Ball noch prägender sein.

Defensiv lief es wesentlich besser: vier abgefangene Bälle und sechs klärende Aktionen markieren jeweils den Bestwert unter allen Hertha-Spielern. Aber auch hier Licht und Schatten, In einigen Szenen fing Mittelstädt Bälle geistesgegenwärtig ab und gewann direkte Duelle gegen Gegenspieler Justin Kluivert höchst souverän. in anderen Momenten ließ er sich von ihm jedoch düpieren und musste hinterherrennen. Keinesfalls ein schlechter Defensivauftritt des 23-Jährigen, allerdings besteht auch hier noch Luft noch ab oben.

Das Berliner Eigengewächs entwickelt sich immer mehr vom Hoffnungs- zum Leistungsträger. Um diesen Status vollends zu verdienen muss er allerdings noch konstanter werden. Das große Vertrauen Labbadias und die daraus resultierenden vielen Einsatzminuten werden Mittelstädt dabei helfen.

Deyovaiso Zeefuik – Bitter

Zwei Fouls und zwei gelbe Karten sorgten dafür, dass der Niederländer schneller weg war als Jürgen Klinsmann. HaHoHe, euer Deyo.

Jhon Córdoba und Krzystof Piatek – Ein entschiedenes Duell?

Die zwei großen Lieben von Jhon Córdoba sind: der Ball und Alexander Schwolow. Anders kann man sich es kaum erklären, warum der Kolumbianer derart oft mit dem Rücken zum gegnerischen Tor steht und dabei aber dermaßen viele Bälle festmacht. Vier Schüsse feuerte der Stürmer zumindest in Richtung Leipziger Tor, einer davon saß.

Foto: IMAGO

Insgesamt also einer der aktivsten Berliner. Beim dritten Tor im  fünften Spiel kann man die vorsichtige Prognose wagen, dass sich dieser Transfer definitiv gelohnt hat. Leider egalisierte er seine gute Leistung mit einem verschuldeten Elfmeter. Um es mit dem Fußballspruch des Jahres 2018 zu sagen: „Stark! Ein Tor gemacht, eins vorbereitet.“

Apropos Transfer, was macht eigentlich der Berliner Lewandowski, Krzystof Piatek? Er ist leider mehr Berliner, als Lewandowski. Eingewechselt zur 83. Minute konnte er gerade einmal einen einzigen Ballkontakt vorweisen. Natürlich darf man jetzt keine Wunder erwarten, wenn man nur noch sieben Minuten zu spielen hat, aber die Tatsache, dass er überhaupt erst so spät eingewechselt wurde, zeigt wer im Konkurrenzkampf um die Sturmspitze momentan die kolumbianische Nase vorne hat. Hoffen wir, dass dieser teure Polenböller sich so verhält wie ein Billiger und ein Spätzünder ist.

Bruno Labbadia – Machtlos

Die „alte Dame“ versetzt den „schönen Bruno“ ein weiteres mal. Vermeidbare individuelle Fehler kosten ein weiteres Mal Punkte. Bei solchen Aussetzern kann auch der beste Trainer nichts machen. Nach den Toren wirkte Labbadia fassungslos und resigniert. Der Frust entlud sich schließlich in Richtung des Schiedsrichters, Tobias Stieler, der durch eine interessante „Leistung“ auffiel, und Labbadia schließlich auch mit Gelb verwarnte.

Grundsätzlich ist die Richtung, in die es unter Labbadia geht, durchaus erfolgsversprechend. Hertha hat, so unglaublich es klingt, die viertbeste(!) Offensive der Liga. Allerdings auch die dritt schlechteste Defensive. Wenn man dieses Problem also in den Griff bekommt, dann kann aus dieser Mannschaft durchaus was werden.

Wen gabs noch?

Alexander Schwolow: Bis jetzt auch als Transfererfolg zu verbuchen, hielt alles was zu halten war. Sieht allgemein bei Gegentoren selten unglücklich aus und macht seinem Namen als Mr. Konstanz alle Ehre.

Dedryk Boyata: Nach bisher durchwachsenen Leistungen präsentierte sich der Belgier sicher und aufmerksam. Gerne mehr davon!

Fazit

Unter Strich bleibt genau das, was sich die letzten Spiele auch gezeigt hat. Das spielerische Können der Hertha ist definitiv vorhanden. Die Mannschaft muss aber noch mehr zusammenwachsen. Abläufe müssen einstudiert und Automatismen verinnerlicht werden. Eine Passquote von gerade einmal 67% ist einfach zu wenig (wenn auch von der Unterzahl beeinflusst). Auffällig ist auch, dass Hertha den Ball in diesem Spiel fast ausschließlich knapp vor dem letzten Drittel verloren hat. Wir kommen also nicht wirklich vors Tor. An dieser Stelle wird das Fehlen eines kreativen Mittelfeldstrategen abseits von Matheus Cunha deutlich. Vielleicht kann Matteó Guendouzi mit seinem Einsatzwillen und der Zweikampfstärke hier Abhilfe schaffen.

Dumme Fehler, die sich zu einer Niederlage aufsummieren. So würde man diesen Saisonauftakt der Hertha dem Fußballgott pitchen. Zweiter Teil des Pitches wäre aber eine heldenhafte Wiederauferstehung, die dafür sorgt, dass es wieder Spaß macht Hertha zu gucken. Hoffen wir mal, dass dieser Wunsch erhört wird.

[Titelbild: Boris Streubel/Getty Images]

Vorschau: RB Leipzig – Hertha BSC: Ein wichtiges Spiel für das Selbstbewusstsein

Vorschau: RB Leipzig – Hertha BSC: Ein wichtiges Spiel für das Selbstbewusstsein

Es gab einmal eine Zeit, in der die Hinrunde die Kernkompetenz von Hertha zu sein schien. So holte die „Alte Dame“ in den Spielzeiten 2015/2016 sowie 2016/2017 jeweils 32 bzw. 30 Zähler nach 17 gespielten Partien. Dass es dann nicht für die Champions League reichte, war in beiden Fällen mit einer wesentlich schlechteren Rückrunde zu begründen. Doch mit dem Weggang von Pal Dardai scheinen auch die guten Saisonstarts passé. So reichte es im Vorjahr zu mageren 19 Punkten bis zur Winterpause und auch aktuell steuert Hertha nicht gerade neue Rekordmarken an. Nach dem vielversprechenden 4:1-Auftaktsieg in Bremen folgte kein einziger Zähler mehr. Während aus den Niederlagen gegen Frankfurt und in München noch einige positive Aspekte mitgenommen werden konnten, blieb nach dem jüngsten 0:2 gegen Stuttgart einzig eine riesige Portion Ernüchterung.

Es erinnert gerade vieles an den Herbst 2019. Während Hertha im unteren Bereich der Tabelle herumdümpelt, redet der Investor bzw. dessen Anhang (Jens Lehmann) von Europa. Geholfen ist damit niemandem. Ruhe im Karton kann – das ist im Fußballgeschäft wohl die älteste Weisheit überhaupt – nur durch sportlichen Erfolg hergestellt werden, am besten sofort. Dafür ist der kommende Gegner aus Leipzig allerdings der aktuell denkbar schlechteste Gegner.

Um einen detaillierten Einblick in die Situation bei RB zu bekommen, haben wir mit Leipzig-Experte Kai gesprochen, der uns unter anderem erklärt, wie sehr der Abgang von Timo Werner wirklich schmerzt.

Die Leipziger Frühstarter

Stand jetzt gelingt es Leipzig, den Abgang von Timo Werner zu kompensieren. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Während Hertha seit letzter Saison, wie eingangs beschrieben, gehörige Probleme mit dem Start in die Spielzeit hat, kann das von Leipzig keineswegs behauptet werden. Zehn Punkte nach vier Partien standen sowohl in der letzten Saison als auch in dieser zubuche. 2019/2020 mündete dies sogar in der Herbstmeisterschaft und einem zwischenzeitlichen Vorsprung von vier Punkten auf den späteren Meister Bayern München.

Dass dieser starke Start wiederholt werden konnte, war in dieser Form nicht unbedingt zu erwarten. Es wurde mit Spannung beobachtet, wie RB den Abgang von Timo Werner verkraften würde, der in der Vorsaison an unglaublichen 36 Toren in 34 Spielen beteiligt war. Auch Patrik Schick, der immerhin zehn Treffer und zwei Assists beisteuerte, konnte nicht gehalten werden. Fragte sich manch einer, wer denn nun im Leipziger Dress noch für Tore sorgen solle, lautet die korrekte Frage gerade eher: Wer nicht? So sagt Kai: „Vor einem Jahr hatte Werner 5 der 10 Treffer [nach vier Spielen] erzielt, heute verteilen sich die Tore auf 6 Spieler.  Das zeigt schon, in welche Richtung es geht. Die Tore und Vorlagen von Werner sollen im Kollektiv ersetzt werden. Neben den etatmäßigen Stürmern soll mehr Torgefahr aus dem offensiven Mittelfeld kommen, das sicher das Prunkstück von RB ist. Forsberg, Olmo, Nkunku, Sabitzer und Kampl ist schon eine beeindruckende Reihe geiler Kicker, von denen jeder für 5-10 Saisontore gut ist, wenn alles läuft.  Und zur Not haben wir ja noch unseren neuen Goalgetter Angeliño.“  

Aus der Not eine Tugend machen

Anhand dieser Aufzählung zeigt sich schon, dass die Spielweise in dieser Saison eine andere ist. War in der Vergangenheit viel darauf ausgerichtet, Werner hinter die Kette zu schicken, sodass er sein Tempo möglichst gut nutzen kann, hat RB nun eine neu gewonnene Variabilität, die es für Gegner schwieriger machen könnte, die Leipziger auszurechnen: „Ohne den klaren Fokus auf den klassischen Stürmer Werner und sein Tempo in Umschaltsituationen sind wir offensiv flexibler geworden. Die beiden Spiele gegen Schalke und Augsburg (in der 1. Halbzeit) haben davon schon einen Eindruck gegeben. Eine Aufstellung ohne richtigen Stürmer, dafür mit der offensiven Dreierkette Olmo, Forsberg, Nkunku und ganz viel Ballzirkulation, ausgeklügeltem Positionsspiel und schnellen One-Touch-Kombinationen im Angriffsdrittel. Dazu kommen ein sehr offensiver Angeliño auf links, der eine gefährliche Flügelkomponente ins Spiel bringt. Und mit Poulsen, Hwang, Sörloth und Kluivert verfügt RB noch über vier unterschiedliche Stürmertypen, die je nach Gegner und Spielsituation andere Qualitäten mitbringen können. Insgesamt könnte man sagen, dass RB durch den Weggang von Werner und die Neuzugänge noch mehr zu einem Nagelsmann-Team geworden ist.“, sagt Kai.

Reicht es dieses Jahr zu mehr als Top 4?

Selbst Linksverteidiger Angelino schießt aktuell alles kurz und klein. (Photo by Maja Hitij/Getty Images)

So scheint es also, als hätte es Leipzig trotz des Abgangs von Werner geschafft, den Kader insgesamt sogar noch zu verstärken. Mit Hwang, Sörloth, und Justin Kluivert wurden drei neue Angreifer mit jeweils verschiedenen Profilen ins Boot geholt. Hinzu kommen Spieler, die sich im Vergleich zum Vorjahr enorm gesteigert haben. Emil Forsberg, der in der Vorsaison noch eine eher untergeordnete Rolle spielte, zeigt sich in hervorragender Frühform. Angelino, der im Januar von Manchester City ausgeliehen wurde, spielt derzeit in einer Verfassung, dass man sich fragen mag, wieso er nicht längst bei den Skyblues die linke Seite beackert.

Angesichts dessen steht die Frage im Raum, ob es in diesem Jahr auch für Pokale reichen könnte. Kai betrachtet dieses Gedankenspiel eher mit Skepsis: „Mag sein, dass im zweiten Nagelsmann-Jahr die internen Erwartungen im Verein noch höhergesteckt sind, auch angesichts der aktuell nicht überzeugenden Performance beim Wettbewerber BVB und zumindest leichten Schwächen der Bayern. Mir fehlt dafür momentan noch einiges an Fantasie, zumal der Saisonstart im vergangenen Jahr ähnlich gut war und es dann nach der Winterpause etwas dahin ging. Ein entscheidender Punkt wird sein, wie das Team die Belastungssteuerung in den jetzt beginnenden englischen Wochen hinbekommt und ob man ohne größere Ausfälle durch den absurd dichten Spielplan dieser Saison kommt. Der längere Ausfall von Klostermann (Knie-OP) ist schon mal ein harter Schlag ins Kontor.“

Mit Selbstvertrauen in die kommenden Wochen


Auch wenn es für Hertha an einem normalen Tag gegen ein Leipzig in dessen aktueller Verfassung realistisch gesehen wenig zu holen gibt, ist das Spiel keinesfalls ohne Bedeutung. Nach der Partie in der Messestadt geht es für Hertha gegen Wolfsburg, Augsburg. Hier ist es zwingend nötig, Punkte einzufahren, zumal die nachfolgenden Gegner Dortmund und Leverkusen heißen. Da kann es keineswegs schaden, sich mit einer ordentlichen Vorstellung in Leipzig das dringend erforderliche Selbstvertrauen zu holen.

*Quelle Titelbild: Alexander Hassenstein/Getty Images