Nikita Rukavytsya im Interview

Nikita Rukavytsya im Interview

Hey Nikita – erstmal vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst uns ein paar Fragen zu deiner Karriere und deiner Person zu beantworten.

HB: Wir haben kürzlich einen Beitrag auf unserer Seite über dich abgesetzt und haben festgestellt, dass du nach wie vor sehr bekannt und beliebt bei unseren Fans in Berlin bist. Viele unserer Fans haben sogar öffentlich den Wunsch geäußert dich wieder in unserem Team sehen zu wollen. Traurigerweise wurdest du 2012 nach Mainz transferiert – später bist du eine Liga runter zum FSV Frankfurt gewechselt, zurück nach Australien zu Western Sydney und aktuell bist du vereinslos. Wie ist deine aktuelle Situation? Wann können wir dich wieder zurück auf dem Feld sehen?

Ruka: Gleich mal voraus gesagt: Hertha ist ein fantastischer Klub! Ich liebe diesen Verein und ich liebe und schätze vor allem die Fans des Vereins. Während meiner gesamten Zeit bei der Hertha haben mir die Fans, meiner Person durchweg nur ihre Liebe zum Verein und mir selber gezeigt. Bezüglich meiner aktuellen Situation, kann ich nur sagen das die Vereinssuche in Arbeit ist und ich zuversichtlich bin schon bald einen neuen Verein gefunden zu haben.

HB: Nach 5 Jahren in Europa, 5 verschiedenen Teams, 3 verschiedene Ligen – bist du zurück „nach Hause“ gekehrt und hast in Australien bei Western Sydney unterschrieben. Welche grundlegenden Unterschiede siehst du zwischen dem Fussball in Europa, hauptsächlich der Bundesliga, und der ‘A-League’ in Australien?

Ruka: In der Tat habe ich sogar insgesamt 6 Jahre in Europa gespielt, bevor ich letzte Saison zurück in die A-League gekehrt bin. Prinzipiell kann man schon einige deutliche Unterschiede klar ausmachen. Die A-League mit einer Weltklasse Liga, wie es die Bundesliga ist, zu vergleichen fällt schon sehr schwer. In Australien ist der Fussball nur die 5. beliebteste Sportart und es hat noch immer einen sehr langen Weg zu gehen. Rugby oder Cricket sind Sportarten die in Australien weit vor dem Fussball kommen und die Menschen in meinem Land um einiges mehr begeistert. Es sind einfach einige Verbesserungen vorzunehmen in den unterschiedlichsten Bereichen des Spiels.

Beim Nationalteam ist das dann schon wieder eine andere Geschichte, die meisten Spieler spielen außerhalb von Australien und somit hauptsächlich in Europa.

HB: Wir können uns immer noch an dein Solo-Tor in Höchstgeschwindigkeit gegen Alemannia Aachen in der 2.Bundesliga erinnern. Nach diesem Tor haben wir den Satz „Who is Usain Bolt? We have Ruka!“ gepostet und haben diesen Satz am nächsten Morgen dann sogar in der Zeitung gefunden. Für uns war dieses „High-Speed Dribbling“ eines unserer Lieblingsmomente mit dir im Hertha Trikot. Welcher Moment war für dich der schönste Moment an den du dich noch am Liebsten interessierst?

Ruka: [Lachend] Ich erinnere mich an das Tor! Allerdings war für mich tatsächlich jedes Spiel und jedes Tor etwas besonderes, dadurch kann ich keinen speziellen Moment nennen. Jedes Mal, wenn ich das Trikot übergestreift habe und auf das Feld durfte war für mich einfach schon besonders. Als kleines Kind war es mein Traum Fußballprofi zu werden und auf dem höchsten Niveau meinem Hobby nachzugehen und da ich diese Erfahrung bei Hertha machen konnte ist dieser Verein einfach besonders für mich.

HB: Wenn wir gerade schon von einem Vergleich zu Usain Bolt gespochen haben – Wie lange brauchst du denn für die 100 Meter?

Ruka: Das tut mir leid, dass weis ich wirklich nicht. [Lacht]

HB: Hast du denn noch Kontakt zu aktuellen Hertha Spielern? Folgst du noch Spielen der Hertha und der Bundesliga im Allgemeinen?

Ruka: Na klar! Ich habe in Berlin Freunde für mein ganzes Leben gefunden. Meine engen Freunde sind Roman Hubnik, Levan Kobiashvilli, Rob Friend und Ben Sahar. All die Jungs spielen nicht mehr bei der Hertha, aber durch Fabian Lustenberger habe ich noch einen Freund, der mich über die Hertha und die Bundesliga auf dem Laufenden hält.

HB: Was vermisst du an Deutschland und Hertha BSC am meisten?

Ruka: Da vermisse ich am meisten die Jungs, wir hatten ein extrem homogenes und eng befreundetes Team. Aber natürlich, wie schon betont, auch die Fans und das unglaubliche Stadion.

Großen Dank für deine Worte Ruka – Wir wünschen dir alles Gute für deine Zukunft und hoffen dich Mal wieder in Berlin zu sehen. Ob im Stadion, als Gegner oder bei uns im Team. Du bist immer herzlich willkommen!