Am Samstag um 18.30 Uhr wird das Topspiel des Bundesligaspieltags angepfiffen. Dass es dann ausgerechnet ein Kellerduell zwischen zwei schwĂ€chelnden Mannschaften wird, wird die neutralen Zuschauer sicherlich nicht erfreuen. Noch weniger erfreut sind dafĂŒr Hertha-Fans nach den letzten Spielen ihrer Mannschaft. Sollte am Samstagabend die âalte Dameâ erneut verlieren, könnte es nun das Ende fĂŒr Cheftrainer Bruno Labbadia und Manager Michael Preetz bedeuten. Es könnte also im Spiel Hertha BSC â Werder Bremen um einiges gehen. Umso besser vielleicht, dass dafĂŒr die groĂe leere BĂŒhne unter Flutlicht bereitsteht, und die ganze Bundesliga zuschauen darf. Immerhin wird Hertha mal im Mittelpunkt stehen.
SV Werder Bremen â stark gegen die Schwachen
Herthas Gegner am Ende einer erneut misslungenen âenglischen Wocheâ heiĂt SV Werder Bremen. Eigentlich ein Angstgegner fĂŒr die Berliner: in der Bundesliga gab es fĂŒr die Blau-WeiĂen in 75 Duellen nur 20 Siege, dafĂŒr 36 Niederlagen. Immerhin konnte man zuletzt die Bilanz etwas verbessern. Die letzte Niederlage in Berlin gegen Werder ist ĂŒber vier Jahre her.
Auch fĂŒr die Bremer gab es in der Saison 2020/21 bisher nicht allzu viel zu feiern. Im ersten Saisonspiel gegen Hertha gab es eine 1:4 Niederlage. Danach konnte die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt allerdings eine Serie von sieben Spielen ohne Niederlage hinlegen. Davon gingen fĂŒnf Spiele mit 1:1 unentschieden aus. In der Hinrunde konnten die Bremer nur vier Siege holen, gleich viele wie die Elf von Bruno Labbadia. Nur ein Punkt trennt beide Mannschaften, die jeweils auf TabellenplĂ€tze 13. (Bremen) und 14. (Hertha) hĂ€ngen.
Die schlechte Nachricht fĂŒr Hertha-Fans dĂŒrfte die Tatsache sein, dass Werder (bis auf das Auftaktspiel) kein einziges Duell gegen Konkurrenten im Abstiegskampf mehr verlor. Gegen Gelsenkirchen, Mainz, Bielefeld und Augsburg gab es Siege, gegen Köln und Hoffenheim ein Unentschieden. Gerade gegen âschwĂ€chereâ Gegner konnte Kohfeldts Elf also ĂŒberzeugen.
Werders gemischte Bilanz im Jahr 2021
Am Dienstagabend ging es AuswĂ€rts nach Mönchengladbach. Dort konnte Werder trotz ordentlicher Leistung nicht punkten. Doch so schlecht sieht die Formkurve im Jahr 2021 nicht aus. Zwar musste man sich gegen den 1. FC Union Berlin geschlagen geben, holte anschlieĂend aber einen Punkt in Leverkusen. Vergangenes Wochenende schlugen die Bremer den FC Augsburg mit 2:0. Wie gut oder schlecht Werder Bremen nun wirklich in dieser Saison ist, bleibt schwer einzuschĂ€tzen.
(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)
GroĂartigen FuĂball spielt man an der Weser auch diese Saison sicherlich nicht. DafĂŒr hat man weniger Probleme damit, auf kĂ€mpferischer Art und Weise die Spiele an sich zu reiĂen. Abstiegskampf kennen die Bremer Spieler von letzter Saison noch zu gut. Mit groĂer Wahrscheinlichkeit wird Kohfeldt sein Team wie im Spiel gegen den FC Augsburg mit einer Dreierkette auf den Rasen im Olympiastadion schicken.
Sollte es Hertha dann erneut gegen drei groĂgewachsene Innenverteidiger nur mit Flanken versuchen, könnte das Spiel fĂŒr die âalte Dameâ Ă€hnlich verlaufen wie am Dienstagabend gegen die TSG aus Hoffenheim. Eine Bremer Personalie wird am Samstag jedenfalls wieder zum Thema werden: Davie Selke wird zum ersten Mal seit seiner RĂŒckkehr an der Weser im Olympiastadion gegen Hertha spielen.
Hertha im Abstiegskampf â Kritik wird immer lauter
Doch im Grunde genommen geht es weniger darum, wie Herthas Gegner heiĂt oder wie dieser aufgestellt ist. Die letzten Wochen zeigten sehr gut, dass die âalte Dameâ mit sich selbst am meisten zu kĂ€mpfen hat. Zu den bereits bestehenden SchwĂ€chen, wie die StandardschwĂ€che und die Probleme im Aufbauspiel, kamen neue hinzu. Jetzt schaffen es die Blau-WeiĂen nicht mal mehr zu treffen. Seit dem Sieg gegen Gelsenkirchen gab es keinen eigenen Treffer mehr.
(Photo by Boris Streubel/Getty Images)
Ăber die aktuelle Situation am Schenkendorffplatz wurde in den letzten Tagen bereits sehr viel geschrieben. Besonders Manager Michael Preetz steht im Mittelpunkt der Kritik. Cheftrainer Bruno Labbadia zeigte sich in der Pressekonferenz vor der Partie wie gewohnt realistisch: âWir können alle die Tabelle lesen und wissen, dass wir aufgrund der Ergebnisse immer mehr unter Druck sind. Das ist normal”. Gegen Bremen gelte es âdie Ărmel hochzukrempeln, sich gegen WiderstĂ€nde zu wehren und nicht mit einer Angst reinzugehen”. Das Problem: Ă€hnliche Parolen konnte man auch nach den Spielen gegen Bielefeld und Köln von Michael Preetz und Bruno Labbadia hören. Eine spĂŒrbare Wirkung, die sich auch in Punktgewinne manifestiert, blieb bisher jedoch aus.
Was sich im Vorfeld auf das Spiel Bremen-Spiel verĂ€nderte, war eine gewisse âJetzt-erst-Rechtâ-Haltung von Trainer Labbadia: “Ich muss vorangehen. Wir liegen ein wenig am Boden. Da kann man liegenbleiben. Aber davon war ich noch nie ein Freund.â Mit dem RĂŒcken zur Wand wird die Mannschaft jetzt reagieren und punkten mĂŒssen. Viele Möglichkeiten bleiben den aktuellen Verantwortlichen wohl nicht mehr, um das Ruder herumzureiĂen.
Auch in unserer letzten Podcast-Folge ging es um die Kritik an Michael Preetz und die allgemeine Lage im Verein.
Keine Cunha-Sperre und GerĂŒchte um GĂłmez
Zur VerfĂŒgung stehen Herthas Cheftrainer wohl dieselben Spieler wie unter der Woche gegen Hoffenheim. Personell hat sich nicht viel in den wenigen Tagen verĂ€ndert. Eine groĂe SchwĂ€chung wĂ€re eine mögliche âLast-Minuteâ-Sperre von Matheus Cunha gewesen. Das Verfahren gegen den Brasilianer wurde jedoch am Freitagnachmittag eingestellt.
Bruno Labbadia wird auch gegen Bremen auf KapitĂ€n Dedryck Boyata und FlĂŒgelstĂŒrmer Javairo Dilrosun verzichten mĂŒssen. Auch Eduard Löwen, Marvin Plattenhardt und MĂĄrton DĂĄrdai fallen weiter verletzt aus. Es ist somit wahrscheinlich, dass die Startelf am Samstagabend mehr oder weniger dieselbe sein wird, wie die am Dienstagabend. Womöglich wird man jedoch auf der einen oder anderen Position aus FitnessgrĂŒnden rotieren mĂŒssen. Doch leider gibt es auf bestimmten Positionen aktuell nicht viele Alternativen.
Gerade die fehlenden Alternativen auf den AuĂenbahnen und im kreativen Mittelfeld sind ein Problem, das kurzfristig nur mit WinterneuzugĂ€ngen zu lösen wĂ€re. Manager Michael Preetz scheint jedoch bei der Suche wenig Erfolg zu haben. Das GerĂŒcht um eine mögliche Leihe von Papu GĂłmez von Atalanta Bergamo erscheint angesichts der unattraktiven Situation von Hertha BSC zurzeit eher unwahrscheinlich. Dabei wĂ€re der Argentinier genau der Spielertyp, den die Berliner dringend brauchen wĂŒrden. Ein spielstarker, erfahrener Spieler mit groĂem Charakter auf einer offensiven Position.
Stattdessen wird die âalte Dameâ hoffen mĂŒssen, dass beispielsweise der zuletzt sehr schwach spielende Dodi Lukebakio oder die im Abschluss glĂŒcklosen StĂŒrmer Krzysztof Piatek und Jhon CĂłrdoba ein plötzliche Formsteigerung erleben. Wie schon so oft in dieser Saison bleibt ansonsten nur noch eine Einzelaktion von Matheus Cunha, um die Torflaute und die Formkrise zu beenden.
Eine Mannschaft schnell aus dem Hut zaubern
Viel schöner und wichtiger wĂ€re natĂŒrlich eine geschlossene, stabile und engagierte Mannschaftsleistung der âblau-weiĂenâ. Doch genau das scheint bei Hertha ein groĂes Problem zu sein. Vize-KapitĂ€n Niklas Stark gab im Interview nach der Partie gegen TSG Hoffenheim diesbezĂŒglich eine sehr unglĂŒckliche Figur ab. Nach dem MannschaftsgefĂŒhl von Hertha gefragt zögerte der 25-JĂ€hrige viel zu lange bevor er zögerlich: âNatĂŒrlich sind wir eine Mannschaft, auch wenn das Ganze auch schwierig istâ antwortete. Alles andere als ĂŒberzeugend also.
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Aktuell gibt es leider einfach keinen Grund fĂŒr Hertha-Fans optimistisch zu sein, zu enttĂ€uschend waren die letzten Ergebnisse und Auftritte. Cheftrainer Labbadia drĂŒckte es im Vorfeld in aller Deutlichkeit aus: âIch muss vorangehen. Wir liegen ein wenig am Boden. Da kann man liegenbleiben. Aber davon war ich noch nie ein Freund.â
Damit Hertha BSC wieder vom Boden aufsteht, mĂŒsste sich aus den vielen verunsicherten Einzelspielern im Kader eine Einheit bilden. Ein Zaubertransfer im Winter wird es sicherlich nicht tun. Nur ein Funken Hoffnung bleibt also noch, dass sich die Spieler gemeinsam aus dieser schwierigen Lage herauskĂ€mpfen, und Ihre Einheit somit zu entdecken. Am besten durch einen knappen, umkĂ€mpften Sieg gegen Werder Bremen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Nach dem turbulenten Pokalaus in Braunschweig ging es am ersten Bundesligaspieltag fĂŒr die Mannschaft der âAlten Dameâ in die Hansestadt nach Bremen. Erneut schoss man vier Tore, jedoch konnten die Berliner dieses Mal mit einem Sieg in der Tasche nach Hause fahren. Man zeigte einen deutlich stabileren Auftritt und konnte seine individuelle QualitĂ€t offensiv gut auf den Platz bringen. Auch in dieser Saison wollen wir auf herausstechende – positiv wie negativ – Leistungen von Herthanern blicken – heute fĂŒr den 4:1-Sieg ĂŒber den SV Werder Bremen.
Dedryck Boyata â sorgt fĂŒr StabilitĂ€t
Zum Pokalspiel letzte Woche wurde Dedryck Boyata aufgrund von Beschwerden an der Achillessehne noch schmerzlich vermisst. Nun kehrte der Belgier zusammen mit Jordan Torunarigha in die Herthaner Innenverteidigung zurĂŒck und konnte sogleich mit einer starken Leistung ĂŒberzeugen.
In der insgesamt chancenarmen ersten HĂ€lfte des Spiels hatte Hertha die gröĂeren Spielanteile und 60% Ballbesitz. Boyata war also vor allem im flachen Spielaufbau der Hertha gefragt. Gewohnt sicher verteilte er die BĂ€lle ohne dabei zu sehr ins Risiko zu gehen. 53 seiner 59 PĂ€sse kamen so beim Mitspieler an, Bestwert unter allen 22 Spielern. Die meisten davon spielte er nicht in die Tiefe, sondern zu seinen Partnern in der Viererkette, einem abkippenden Mittelfeldspieler oder Alexander Schwolow im Tor. Nur eine Szene im Spielaufbau muss man dem 29-JĂ€hrigem ankreiden: in der 30. Minute spielte er unbedrĂ€ngt einen Fehlpass zum Gegenspieler. Werder konnte von diesem Fehler dank einer Parade von Alexander Schwolow aber nicht mit einem Treffer profitieren. Sonst blieb Boyata fehlerfrei und stand stets als Anspielstation in der Viererkette zur VerfĂŒgung. Insgesamt kommt âDedoâ so auf 76 Ballkontakte. Höchstwert bei der Hertha.
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In der zweiten HĂ€lfte nahm das Spiel mehr Fahrt auf und die Bremer ĂŒbten nach RĂŒckstand gezwungenermaĂen zeitweise mehr Druck aus. So waren auch die Defensivspieler stĂ€rker gefragt. Besonders Boyata konnte neben Torunarigha bei der Arbeit gegen den Ball glĂ€nzen. Zahlreiche Hereingaben fing er durch kluges Stellungsspiel ab, Flanken klĂ€rte er mit starkem Kopfballspiel und insgesamt zeigte er eine groĂe PrĂ€senz rund um den eigenen Sechszehner. Einige Angriffe konnte Boyata bereits frĂŒh unterbrechen indem er herausrĂŒckte, um den Gegenspieler unter Druck zu setzen. Diese starke Defensivleistung schlĂ€gt sich auch in den Statistiken nieder: Sieben geklĂ€rte (alle zentral am und im Strafraum), drei abgefangene BĂ€lle.
Nur einmal sorgte Boyata bei seiner Defensivarbeit fĂŒr einen Schreckmoment, als er einen Fernschuss gefĂ€hrlich per Kopf ablenkte. Doch Schwolow war auch hier zur Stelle. Ansonsten zeigte sich der rechte Innenverteidiger deutlich stĂ€rker im Zweikampf und in der Arbeit gegen den Ball als seine Kollegen eine Woche zuvor. Auch seine Bedeutung bei Standards konnte er gegen Bremen zeigen, als er sich in der 71. Minute bei einer Ecke gut durchsetzte und den Kopfball knapp ĂŒber das Tor köpfte. Ăhnlich stark prĂ€sentierte er sich auch defensiv bei den ruhenden BĂ€llen.
Boyata war durch seine gute Leistung mit dafĂŒr verantwortlich, dass Werder Bremen ĂŒber weite Teile so wenig Gefahr ausstrahlte. Zusammengefasst erfĂŒllte Boyata also die Hoffnungen auf einen stabileren Auftritt mit ihm in der Innenverteidigung und zeigte, wie schon in weiten Teilen der letzten Saison, eine gewohnt starke Darbietung als Abwehrchef.
Peter Pekarik â nicht nur defensiv gefragt
Der Ein oder Andere wird sicherlich ĂŒberrascht gewesen sein als am Samstag um 14:30 die Aufstellung bekannt gegeben wurde. Denn nicht etwa der vielversprechende Neuzugang Deyovaisio Zeefuik startete fĂŒr die Berliner auf der Rechtsverteidigerposition, sondern Peter Pekarik, der ĂŒber die letzten Jahre eigentlich nur als Ersatzspieler gefragt war. Der Slowake sollte seine Berufung in die Startelf jedoch absolut rechtfertigen.
In der Anfangsphase machte Pekarik nur in einer Szene wirklich auf sich aufmerksam. Nach einem Einwurf auf der rechten Seite tief in der Bremer HĂ€lfte erhielt Pekarik den Ball. Er schaltete schnell und schlug eine prĂ€zise Flanke genau auf den Elfmeterpunkt. Dort lauerte bereits Piatek, setzte sich stark gegen zwei Gegenspieler durch und lenkte den Ball per Kopf an die Latte. Die erste richtige Tormöglichkeit fĂŒr Hertha. Ansonsten nahm Pekarik solide am Kombinationsspiel und den lĂ€ngeren Ballbesitzstaffetten der Mannschaft teil. Aber so wie das ganze Spiel zu Beginn sonst recht ereignislos blieb, war auch Pekarik nicht sonderlich auffĂ€llig, machte seine Arbeit aber solide. Wie unter Labbadia ĂŒblich positionierte sich der Rechtsverteidiger etwas höher, wĂ€hrend Darida abkippte. Von seiner Positionierung profitierte Pekarik dann auch in 41. Minute als das 1:0 fiel. Pekarik entschied sich bei einer potentiellen Gefahrensituation dazu, mit bis in den Strafraum der Bremer zu gehen. Pekariks GespĂŒr und die gute Strafraumbesetzung der Berliner zahlte sich aus, denn MittelstĂ€dt brachte den Ball nun von links mit viel Schnitt in den Raum zwischen Torwart und Bremer Defensivspielern. WĂ€hrend Lucas Tousart und Krzysztof Piatek den Ball zentral knapp verpassten, lauerte Pekarik am zweiten Pfosten und versenkte den Ball im Netz.
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Nur drei Minuten spĂ€ter stand Peter Pekarik erneut im Fokus. Am rechten Strafraumrand erhielt er den Ball und versuchte mitsamt an Gegenspieler Marco Friedl vorbei in den Strafraum zu gehen. Dieser konnte ihn jedoch nur mit einem Foul aufhalten und brachte Pekarik zu Fall. Schiedsrichter Sasha Stegemann entschied zunĂ€chst auf Elfmeter, wurde dann aber vom VAR informiert und gab FreistoĂ, da das Foul auĂerhalb des Strafraums begonnen habe. Eine knappe Entscheidung nach der erneut starken Aktion des 33-JĂ€hrigen.
Nach der Halbzeit war Pekarik vor allem defensiv gefordert, denn das Spiel wurde zerfahrener und Herthas Ballbesitzphasen kĂŒrzer. Und auch das machte er gewohnt stark. Nur einmal kamen die Bremer ĂŒber seine Seite gefĂ€hrlich vors Tor. Pekarik setzte Flankengeber Ludwig Augustinson nicht ausreichend unter Druck. So schlug dieser den Ball an den zweiten Pfosten, wo Davie Selke nur noch einköpfen musste. Sonst gab es kaum ein durchkommen fĂŒr die Bremer auf der rechten Seite und Pekarik verteidigte stark. DafĂŒr sprechen auch die fĂŒnf abgefangenen BĂ€lle, die vier Ballsicherungen und zwei klĂ€renden Aktionen. Hinzukommt, dass er ganz ohne Foul auskam.
Erneut zeigt Pekarik also eine insgesamt sehr starke Leistung und knĂŒpfte an seine EinsĂ€tze aus der letzten Saison an. Nach dem Spiel bekam er auch von Trainer Bruno Labbadia Lob: Pekarik sei ein âVorbild fĂŒr jeden jungen Spielerâ und wĂŒrde sich stets sehr professionell verhalten. Pekarik zeigte sich in Bremen als Ă€ltester Spieler bei Hertha auf dem Platz vielleicht nicht als der dringend gesuchte WortfĂŒhrer, aber er ging die mit seiner starken Leistung voran und fĂŒhrte das Team so zum Sieg. Spiet Pekarik so weiter, wird es nicht leicht fĂŒr Neuzugang Zeefuik an ihm vorbeizukommen.
Matheus Cunha â da geht noch mehr
Matheus Cunha spielte am Samstag, wie auch schon in der Vorbereitung, als kreatives Element hinter dem Mittelsturm. Er lieà sich zwar oftmals fallen, um als Anspielstation zu dienen, konnte aber in den ersten 40 Minuten nicht dazu beitragen, mehr Zug zum Tor und Dynamik in das Spiel zu bringen. Dabei ist Cunha einer der wenigen Spieler in Herthas Kader, die das Ballbesitzspiel mit ihrer KreativitÀt noch unberechenbarer und gefÀhrlicher machen können. Diese QualitÀt lieà er zwar immer wieder aufblitzen, einen bleibenden Eindruck aus der ersten Halbzeit konnte er aber nicht schaffen. Aber auch als Mannschaft schaffte man es zu wenig Cunha in Eins-gegen-eins-Situationen zubringen, in denen er so gefÀhrlich sein kann.
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In der zweiten HĂ€lfte war Cunha vor allem in Umschaltsituationen involviert, nachdem er sich auch recht fleiĂig im Gegenpressing und in der Arbeit gegen den Ball prĂ€sentierte. Neun Ballsicherungen und vier abgefangene BĂ€lle sind fĂŒr einen Angreifer ein sehr guter Wert. In den angesprochenen Umschaltmomenten zeigte sich Cunha nicht immer allzu glĂŒcklich. Ăfters wĂ€hlte er die falsche Entscheidung oder ihm fehlte die nötige Ăbersicht. So zum Beispiel in der 58. Minute als er anstatt den freistehenden Tousart anzuspielen, den eigenen Abschluss wĂ€hlte. Und es gab weitere Situationen, bei denen man das GefĂŒhl hatte, dass man diese hĂ€tte besser lösen können. Teilweise blieb Cunha zu lang am Ball oder verschleppte das Tempo ein wenig. So hatte der Brasilianer insgesamt 20 Ballverluste zu verantworten.
Und obwohl Cunha bei weitem nicht sein bestes Spiel zeigte, traf er erneut. Nach einem langen Ball und der Weiterleitung ĂŒber Cordoba und Darida, zielte er auf das lange Toreck, traf den Ball aber nicht optimal. Jiri Pavlenka schaffte es dennoch nicht den Ball zu halten und so konnte Cunha mit dem Team das 3:0 bejubeln. AuĂerdem muss auch seine DribbelstĂ€rke erneut hervorgehoben werden. FĂŒnfmal schaffte er es seine Gegenspieler auszuspielen und ermöglichte dem Team so oft einen wichtigen Raumgewinn oder sich aus dem Druck zu befreien.
Schafft es Cunha noch etwas konstanter in seinen Aktionen zu werden und seine Entscheidungsfindung zu verbessern, steht einer tollen Saison mit vielen Torbeteiligungen als Unterschiedsspieler nichts im Weg.
Vladimir Darida wurde gegen Bremen zum Spieler des Spiels. An seiner Leistung gab es quasi nichts zu kritisieren und an fast allen Offensivaktionen war er beteiligt. Im Ballbesitz lieà er sich viel auf die Rechtsverteidigerposition fallen und beteiligte sich so am Spielaufbau. Aus genau so einer Situation spielte er auch einen sehenswerten langen Ball auf Piatek. Dieser nahm den Ball gut an, stand jedoch knapp im Abseits. Immer wieder löste sich der Tscheche von seinem Gegenspieler, war anspielbar und bildete Dreiecke auf der rechten Seite.
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Besonders das Zusammenspiel mit Pekarik hinterlieĂ einen positiven Eindruck. Beim Lattentreffer von Piatek legte er den Ball zu Pekarik zurĂŒck, der dann die Flanke schlug. Beim beinahe gegebenen Elfmeter in der 44. Minute steckte Darida dann den Ball clever zu Pekarik durch. Eine Minute spĂ€ter war er erneut am Angriff beteiligt. Den Ballgewinn von Cunha in zentraler Position nutzte Darida herausragend und spielte einen perfekt getimten Schnittstellenpass auf den einlaufenden Dodi Lukebakio, der sicher verwandelte. In der 62. Minute gab es eine ganz Ă€hnliche Situation. Jhon Cordoba schirmte einen Ball gut ab, Darida ĂŒbernahm und spielte erneut mit viel Ăbersicht einen guten Pass auf den besser positionierten Cunha, der ebenfalls traf. Die Antwort auf die Frage, wer den Angriff jetzt eigentlich eingeleitet hatte, lautete gegen Bremen fast immer Darida. Er behielt stets die Ăbersicht und traf gute Entscheidungen.
Das gilt auch fĂŒr die Defensivarbeit. Mit hoher IntensitĂ€t beteiligte sich Darida am Pressing und Gegenpressing und unterstĂŒtze Pekarik auf der rechten Seite. Sehr diszipliniert verrichtete er seine Arbeit und war gewohnt laufstark (13,1 Kilometer, 34 Sprints und 109 Intensive LĂ€ufe sind jeweils Bestwert der Partie). Auch in anderen Bereichen lohnt sich ein Blick auf die Zahlen: zwei Torvorlage, drei Torschussvorlagen, eine herausgespielte GroĂchance, ein Keypass, drei abgefangene BĂ€lle und sechs Ballsicherungen. Alle Werte unterstreichen seine Leistung noch einmal.
Rundum also eine starke Leistung von Valdimir Darida, der sowohl fĂŒr die nötige StabilitĂ€t sorgte und gleichzeitig wichtiger Bestandteil im Offensivspiel war.
Jhon Cordoba â schlĂ€gt direkt ein
Erst am Dienstag wurde der Transfer von Jhon Cordoba offiziell gemacht. Zu seiner Vorstellung wurde mit den Attributen âWucht, Dynamik und Durchsetzungsvermögenâ von Michael Preetz beschrieben. Vier Tage spĂ€ter kam er bereits zu seinem ersten Einsatz fĂŒr Hertha.
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In der 61. Minute kam Cordoba fĂŒr Piatek, der nicht seine beste Leistung zeigte, auf den Platz. Nur wenig spĂ€ter konnte er diese StĂ€rken das erste Mal zeigen. Einen langen Abschlag von Alexander Schwolow schirmte er perfekt vom Gegenspieler ab, setzte dafĂŒr seinen Körper gut ein und ermöglichte Darida die Torvorlage zum 3:0. Nur rund zehn Minuten spĂ€ter hatte Cordoba dann selbst die Chance auf ein Tor. Nach einem Ballgewinn startete Torunarigha einen seiner berĂŒchtigten OffensivlĂ€ufe, war nicht zu stoppen und spielte einen tollen Pass auf den startenden Cordoba. Dieser stand nun allein vorm Torwart, vergab jedoch eine Riesenmöglichkeit. Zwei weitere Male kam Cordoba in der Schlussphase noch zu nennenswerten AbschlĂŒssen, bevor er sein DebĂŒt-Tor feiern konnte und den Sieg der Hertha endgĂŒltig besiegelte. Ein schöner Konter ĂŒber Tousart und den ebenfalls eingewechselten Mathew Leckie, der gut in die Tiefe startete und den Ball ĂŒberlegt mit dem AuĂenrist rĂŒber zum freistehenden Cordoba legte, fĂŒhrte zum ersten Tor des Kolumbianers fĂŒr seinen neuen Verein.
Insgesamt wirkte Cordoba in den etwas mehr als 30 Minuten deutlich prĂ€senter als zuvor Piatek. Das lag auch an der ereignisreicheren Schlussphase des Spiels, aber der 15-Millionen-Neuzugang schaffte es in der kurzen Zeit sehr gut sich in die Mannschaft einzufĂŒgen und konnte mit seiner physischen PrĂ€senz fĂŒr Gefahr sorgen. Noch ein kurzer Blick auf die Zahlen bestĂ€tigt diesen Eindruck. Vier TorschĂŒsse, alle sieben PĂ€sse angekommen und ein Tor sind fĂŒr einen in der 61. Minute eingewechselten Spieler sehr starke zahlen.
Cordoba brauchte also keine lange Eingewöhnungszeit und bereitet Vorfreude auf weitere Auftritte.
Dieses nicht enden wollende Kribbeln nach der Sommerpause; die Vorfreude, nach einer verheiĂungsvollen Vorbereitung die FrĂŒchte erfolgreicher Arbeit auch in der Liga ernten zu können; die Euphorie, die ein souverĂ€nes Weiterkommen im Pokalsieg mit sich bringt â all das kennt man als Hertha-Fan dieser Tage höchstens vom Hörensagen. In der Vorbereitung lieĂ man sich das ein ums andere Mal dĂŒpieren (unter anderem mit einer 0:2-Niederlage beim HSV). Die Leistungen auf dem Feld waren ebenso wenig erbaulich, wie die Ergebnisse und zu allem Ăberfluss schied man dank mehrfacher Slapstick-Einlagen in der Hintermannschaft trotz vier geschossener Tore gegen Eintracht Braunschweig aus â ein Team, das in der vergangenen Saison noch in der dritten Liga beheimatet war. Aber das Fan-Herz ist nun mal kein rational-denkendes Organ. So reicht schon die VerkĂŒndung eines neuen StĂŒrmers, um all die logischen Bedenken flugs beiseite zu wischen und von Europa zu trĂ€umen. Wo die Wahrheit zwischen diesen beiden Extremen letzten Endes liegen wird, weiĂ niemand. Das ist ja bekanntlich das Schöne an diesem Sport.
Um trotz all dieser UnwĂ€gbarkeiten ein paar Fakten zu ergĂ€nzen, werden wir uns auch in dieser Saison fĂŒr unsere Vorberichte Hilfe von Expert*innen rund um die jeweiligen Gegner holen. Den Auftakt macht Joey, der uns einen ausfĂŒhrlichen Einblick in die Situation an der Weser gewĂ€hrt hat.
DIE TĂCKEN DES BREMER WEGS
Dass die Situation in Bremen derart eskalieren konnte, hat vielschichtige GrĂŒnde. So waren es neben Fehlentscheidungen der Verantwortlichen auch Faktoren, die niemandem anzulasten sind. So zog sich Niclas FĂŒllkrug, der in den ersten vier Partien an drei Toren beteiligt war, am vierten Spieltag einen Kreuzbandriss zu. Zeitgleich verletzte sich auch Yuya Osako und fiel fĂŒnf Spieltage aus. Die Liste lieĂe sich beliebig fortfĂŒhren, wohl kein Team war derart verletzungsgebeutelt, wie der SV Werder. Doch selbstverstĂ€ndlich erklĂ€rt dies allein einen derartigen Absturz nicht. In jedem anderen Verein greifen zu so einem Zeitpunkt die viel zitierten Mechanismen des FuĂballgeschĂ€fts, was ĂŒbersetzt bedeutet: Der Trainer wird zum Bauernopfer gemacht.
Mit Ach und Krach rettete sich der SV Werder Bremen in der Relegation vor dem Abstieg. (Photo by Ronald Wittek/Pool/Getty Images)
Werder hingegen verfolgt als Teil des âBremer Wegesâ eine andere Politik. So wurden zu keinem Zeitpunkt spĂŒrbare Diskussionen um Florian Kohfeldt aufgemacht. Ein Punkt, fĂŒr den Joey VerstĂ€ndnis hat: âDer entscheidende Punkt war meiner Meinung nach – das wurde so auch von den Verantwortlichen immer betont – dass man in Kohfeldt insbesondere langfristig den richtigen Trainer fĂŒr Werder gesehen hat und von seiner Arbeit grundsĂ€tzlich ĂŒberzeugt war. [âŠ]In der Hinrunde gab’s auch durchaus noch viele Argumente, die man entweder zu Kohfeldts Gunsten auslegen konnte oder zumindest als erklĂ€rende Faktoren fĂŒr den Negativlauf, um Kohfeldt aus der Schusslinie zu nehmen. Der Saisonbeginn beispielsweise war spielerisch durchaus vielversprechend, trotz zahlreicher Verletzter. [âŠ] Da konnte man noch denken: Lass die Verletzten zurĂŒckkommen, lass die Truppe die StandardschwĂ€che abstellen und das wird zumindest eine Saison im ruhigen MittelmaĂ. Leider wurde es mit der Zeit immer schlimmer.â
Statt sich also Schritt fĂŒr Schritt wieder aus der Schlinge zu lösen, schien es fĂŒr Bremen mit zunehmendem Fortschreiten der Spielzeit irgendwann keinen Ausweg mehr zu geben. Die anhaltende Erfolgslosigkeit trieb Kohfeldt, der fĂŒr eine offensive Spielidee bekannt ist und dafĂŒr in der Vergangenheit viel Lob erntete, dazu, von seiner Philosophie abzuweichen und einen defensiveren Ansatz zu wĂ€hlen. Allein die Ergebnisse blieben nach wie vor aus und âdas war furchtbar anzusehenâ, wie Joey zu Protokoll gibt.
WIE KONSEQUENT SIND DIE KONSEQUENZEN?
Trotz der sportlichen Misere hielt Werder Bremen unumstöĂlich an Trainer Kohfeldt fest. (Photo by Ronny Hartmann/Getty Images)
Dass dann auch nach dem erfolgreichen Klassenerhalt weiterhin mit Kohfeldt geplant wird, ist nur der logische Schritt â sonst hĂ€tte sich das Risiko, auf einen Trainerwechsel zu verzichten, auch gespart werden können. Dass es aber ein âWeiter soâ nach einer solch katastrophalen Spielzeit unter keinen UmstĂ€nden geben darf, daran besteht kein Zweifel.
Zu diesem Schluss kamen auch die Werder-Verantwortlichen und so gab es einige Umstellungen beim Personal, das sich um die Mannschaft kĂŒmmert. âEs gab VerĂ€nderungen im Co-Trainer-Stab, es gab VerĂ€nderungen im âTeam ums Teamâ, d. h. bei Physios, in der medizinischen Betreuung der Spieler, und es gab VerĂ€nderungen im Analyse-Team. Ob diese Ănderungen dann wirklich spĂŒrbar werden, wird man abwarten mĂŒssen. Das gilt auch fĂŒr Kohfeldts Trainingsarbeit: In der Vorsaison hat er selbst auch viele Fehler gemacht, die wird er nun abstellen mĂŒssen. Bisher kann man zumindest festhalten, dass wir weitgehend ohne nennenswerte oder lĂ€ngere Verletzungen durch die Vorbereitung gekommen sind, das ist schon mal ein Pluspunkt.â, so Joey. Ob diese MaĂnahmen ausreichen, oder der Makel der Fehler aus der Vorsaison doch zu sehr an Kohfeldt heften, steht in den Sternen.
DIE SUCHE NACH DEM HOFFNUNGSSCHIMMER
WĂ€hrend sich also im Trainerstab einiges getan hat, war der Handlungsspielraum in Bezug auf Spieler aufgrund der Corona-Krise und der traditionell begrenzten finanziellen Mittel eher limitierter Natur. Aus Joeys Sicht gibt es dennoch GrĂŒnde, nicht um eine Wiederholung der letzten Saison bangen zu mĂŒssen: âMit Rashica wird uns zwar einer der Spieler mit dem gröĂten spielerischen Potenzial verlassen, aber dafĂŒr wird man hoffentlich endlich das eklatante Defizit im defensiven Mittelfeld beheben bzw. es zumindest versuchen. Gerade das Mittelfeld war letzte Saison ĂŒberwiegend eine Katastrophe bei uns.”
“Die Besetzung in der Spitze hat nicht gepasst“, fĂŒhrte Joey weiter aus, “es haben Ballsicherheit und ein spielerischer Ruhepol gefehlt, KreativitĂ€t hat gefehlt, Dynamik hat gefehlt und wir hatten auch einfach keine Alternativen. Möhwald war verletzt, Schmid noch verliehen, Bargfredes Gesundheitszustand hat ihn selten zu einer Alternative gemacht und Sahin war plötzlich aussortiert und auch davor schon nur noch unter besonderen Bedingungen sinnvoll einsetzbar. Aktuell ist man in der Spitze zwar nicht unbedingt besser besetzt, aber man hat zumindest die Chance, wieder unterschiedliche spielerische Profile einzubringen, man hat wieder Alternativen, man hat wieder Konkurrenzsituationen auf diversen Positionen und kann dadurch auch im Training ein ganz anderes Grundniveau anlegen.â Auch der Kopf, der nun wieder freier sei, als noch im Abstiegskampf, könne laut Joey eine groĂe Rolle spielen. Die Befreiung darf sich aber auch gern erst ab dem zweiten Spieltag bemerkbar machen.
Auch in der aktuellen Episode unseres Podcasts haben wir neben vielen anderen Themen ĂŒber unsere Erwartungen an den Saisonstart von Hertha besprochen.
STATUS: ES IST KOMPLIZIERT
Nach dem Pokal-Aus in Braunschweig macht vor allem die RĂŒckkehr von Boyata und Torunarigha Hoffnung auf Besserung. (Photo by Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)
Um aus Herthaner Sicht GrĂŒnde fĂŒr eine zufriedenstellende Saison zu finden, muss man derweil eigentlich nicht allzu kreativ sein. Der Kader war in den vergangenen Jahren schon deutlich schlechter zusammengestellt, in Bruno Labbadia steht ein erfahrener und erfolgshungriger Trainer mit klarer Spielidee an der Seitenlinie und finanziell hat man aktuell ohnehin keine Sorgen. Dass ein solcher Umbruch, wie ihn Hertha mit den AbgĂ€ngen von Thomas Kraft, Vedad Ibisevic, Salomon Kalou und Per Skjelbred im Sommer erlebt hat, aber eben seine Spuren hinterlĂ€sst, macht sich aktuell deutlich. Die Mannschaft muss sich erst noch finden. Dazu muss man ihr Zeit gewĂ€hren. Und Zeit ist in diesem GeschĂ€ft bekanntlich ein rares Gut, das man sich vor allem durch Erfolge verdienen kann.
Dementsprechend wĂ€re ein Weiterkommen im DFB-Pokal nicht unbedingt hinderlich gewesen, um weiter in Ruhe an der Selbstfindung zu arbeiten. Dass es anders kam, ist zu groĂen Teilen eklatanten Patzern in der Defensive anzukreiden. Da Boyatas Probleme mit der Achillessehne, die ein Mitwirken in Braunschweig noch verhinderten, rechtzeitig zu verheilen scheinen und Torunarighas Sperre ohnehin nur fĂŒr den DFB-Pokal galt, dĂŒrften beide am Samstag die Innenverteidigung bilden. Nach ihren Leistungen in der vergangenen Spielzeit gibt es berechtigten Anlass, optimistisch zu sein, dass sie sich derart haarstrĂ€ubende Fehler nicht leisten werden.
[Titelbild: by Cathrin Mueller/Bongarts/Getty Images]
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