Hertha BSC konnte gegen den FC Schalke 04 seinen ersten Heimsieg feiern. Die Stimmung im und um den Verein ist gut, obwohl man sich alles andere als in ganz ruhigen Fahrgewässern in der Fußball-Bundesliga befindet. Am Freitag ist man beim SV Werder Bremen zu Gast, die nach einem sehr starken Saisonstart mittlerweile einige Punktverluste hatten und sich nun im tiefen Mittelfeld der Tabelle befinden. Die Bremer stehen zwei Plätze und vier Punkte vor Hertha auf Platz 11. Was können wir von Hertha erwarten? Unsere drei Thesen.
Vorne hui, hinten pfui
Uns erwartet ein wildes Spiel. Die Offensiven der beiden Mannschaften sind in dieser Saison voll in Fahrt (Bremen mit Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch) oder kommen es gerade (Hertha mit Wilfried Kanga). Während zu Beginn der Partie noch ein leichtes Abtasten zu erwarten ist, spielt man spätestens in der zweiten Hälfte mit offenem Visier. Niclas Füllkrug und Dodi Lukebakio wollen sich weiter bei ihren Nationalmannschaften für die Weltmeisterschaft empfehlen, die Verteidiger beider Mannschaften werden damit arge Probleme bekommen. Ein kleines Scheibenschießen findet statt.
Am Ende schießt Hertha drei Tore. Werder Bremen darf ebenfalls feiern, schießt aber zumindest nicht mehr Tore als Hertha. Ein spektakuläres Spiel, welches die Stärken und Schwächen des Teams eiskalt offenbart.
Wilfried Kanga wird immer wichtiger
Sein Treffer gegen den FC Schalke 04 war der dringend benötigte Brustlöser. Im Sommer kam er mit einer Empfehlung von wettbewerbsübergreifend 16 Toren aus der Schweiz von den Young Boys aus Bern. Bis letzte Woche tat sicher der Ivorer vor dem Tor in der Bundesliga schwer. Doch der Knoten ist geplatzt und gegen Werder Bremen wird er damit weitermachen, womit er gegen Schalke aufgehört hat. Mit dem Toreschießen.
Voll mit Selbstvertrauen, Robustheit, Ruhe vor dem Tor und einer Portion Zielwasser ausgestattet, wird er die Bremer Verteidigung durchgehend beschäftigen, mindestens ein Tor erzielen und ein weiteres seinen Mannschaftskollegen auflegen.
Hertha startet eine Serie
Hertha wird den zweiten Sieg in Folge feiern. Das gelang zuletzt im Endspurt der letzten Saison, als man den FC Augsburg und den VfB Stuttgart hintereinander besiegen konnte. Etwas, was nachträglich die Auszahlung der tollen Leistungen in den Vorwochen ist, die man gegen Mannschaften, wie Leipzig, Leverkusen oder Frankfurt gezeigt hatte, aber nicht zu Siegen ummünzen konnte.
Hertha ist in Fahrt und nutzt den Schwung, beginnt eine Serie und verliert bis zur WM-Pause kein Spiel mehr. Am Ende steht eine Niederlage (gegen Leipzig 2:3) in den letzten elf Spielen vor der Saison. Auf einem gesicherten Mittelfeldplatz überwintert man.
(Titelbild: Maja Hitij/Getty Images)