Drei Thesen: Hertha BSC gegen TSG 1899 Hoffenheim

Drei Thesen: Hertha BSC gegen TSG 1899 Hoffenheim

Die Länderspielpause ist vorbei und für Hertha BSC geht es im heimischen Olympiastadion gegen die stark aufspielende TSG aus Hoffenheim. Holt Hertha den zweiten Dreier dieser Saison? Unsere drei Thesen zum Spiel.

Mit einem (unnötigen) Unentschieden gegen Mainz 05 verabschiede sich Hertha BSC in die Länderspielpause. Erst in der 94. Spielminute fing man sich das 1:1 – nachdem man in der zweiten Halbzeit oftmals in alte Verhaltensmuster gekehrt war.

Nach einer passablen ersten Halbzeit entglitt den Berlinern das Spiel in der Halbzeit zunehmend. Man überließ den Mainzern den Ball – rannte viel hinterher und sorgte kaum mehr für offensive Entlastung. Der Ausgleich in der 94. Minute war das konsequente Resultat dieser Partie.

Aber dennoch: In der bisherigen Saison zeigte Hertha nach insgesamt sieben Spieltagen vor allem spielerisch starke Leistungen. Vermutlich ist das Nervenkostüm bei vielen Herthanern immer noch angespannt: So sehr man den aktuellen Fußball der alten Dame genießt, schwingt auch immer die Angst mit, dass die Mannschaft einbricht.

Gegen Hoffenheim hat Hertha BSC am Sonntag eine weitere Chance, den zweiten Dreier in dieser Saison einzufahren. Drei Thesen zum Spiel.

Es geht rauf und runter: Tore, Tore, Tore!

Bisher zeigte Hertha BSC in dieser Saison vor allem Offensiv viel. Es zeigt sich, wie wertvoll „richtige“ Flügelstürmer wie Ejuke (2 Vorlagen) und Lukebakio (2 Tore, 1 Vorlage) sind. Mit ihrer Schnelligkeit und ihren starken Tempodribblings sorgen sie immer wieder für Gefahr über die Flügel und prägen Herthas Offensivspiel bis hierhin maßgeblich.

Lukebakio ist wieder wichtig geworden für Hertha BSC.

Lukebakio ist wieder wichtig geworden für Hertha BSC. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Aber auch Hoffenheim fällt diese Saison durch treffsichere Spieler auf: Mit insgesamt zwölf erzielten Toren liegt die TSG in der Liga auf Platz vier. Dabei haben sie nicht diesen „einen“ Stürmer, der die Liga zerschießt. Die Last verteilt sich auf viele treffsichere Spieler. So haben insgesamt drei Spieler doppelt getroffen, insgesamt fünf Spieler einmal.

Es verspricht ein Spiel für die Zuschauer zu werden: Ein schnelles offensives, mit vielen kurzen Ballkontakten und schnellen Pässen in die Spitze, samt vieler Torchancen. Wer nicht einschaltet, ist selbst schuld.

Kanga für Zwei – oder Drei?

Bisher ohne Tor in dieser Saison blieb Neuzugang Wilfried Kanga. Aber auch ohne eigenen Treffer weiß der Franko-Ivorer bisher zu überzeugen. „Ich empfinde, dass er für die Mannschaft viel arbeitet und dass er sehr fleißig ist“, sagte Trainer Sandro Schwarz kürzlich über ihn. Und tatsächlich: Auch Kanga ist ein Grund dafür, warum Hertha diese Saison spielerisch so stark auftritt.

Bisher ist Kanga auch ohne Tore wichtig für Hertha. Schießt er sich gegen Hoffenheim warm?

Bisher ist Kanga auch ohne Tore wichtig für Hertha. Schießt er sich gegen Hoffenheim warm? (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

So weiß er genau, den Ball fest zu machen, damit seine Mitspieler nachrücken können. Gleichzeitig hat er kluge Verlagerungen auf die Flügel in Petto, die dort oftmals eine Überzahl schaffen. Nur eben der eigene Treffer fehlt ihm noch.

Und nicht selten, schießen sich glücklose Stürmer den Frust in einem einzigen Spiel von der Seele. Und treffen dann gerne mehrmals. Geht die erste These auf, wird es sehr offenes und offensives Spiel: Die perfekte Gelegenheit für Kanga, den Hoffenheimern ein paar Tore ins Netz zu legen.

Chef auf dem Platz: Boateng übernimmt die Führung

Viele Herthaner warten sehnlichst auf den „Durchbruch“ von Boateng. So wichtig er neben dem Platz für die Mannschaft ist – auf dem Feld konnte er sich in der laufenden Spielzeit noch nicht nachhaltig auszeichnen. Glücklicherweise muss Jean-Paul Boetius sich keiner Chemotherapie unterziehen, sein Comeback wird dennoch wohl ein paar Wochen in Anspruch nehmen.

Für Boateng kann das die Chance sein, zu zeigen, was er auf dem Platz kann: Ein Spiel an sich reißen, mit klugen Bewegungen das Spiel ordnen und mit direkten Pässen in die Spitze schnell gestalten. Und womöglich gelingt ihm dann auch bald sein „erstes“ Hertha-Tor.

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Auch auf dem Platz kann Boateng zum Leader werden. (Photo by Reinaldo Coddou H./Getty Images)

Insofern sein Körper mitmacht, kann er in dieser Saison ein wichtiger Faktor werden: Und ein Leader auch auf dem Platz.

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Drei Thesen zu: Mainz 05 gegen Hertha

Drei Thesen zu: Mainz 05 gegen Hertha

Nach einem beeindruckenden 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen, dass nur durch einen klaren, aber nicht gegebenen Handelfmeter getrübt wurde, steht für Hertha BSC am Freitag die nächste Bewährungsprobe an. Gegen den Tabellensechsten Mainz 05 kann und sollte gepunktet werden. Drei Thesen zum Spiel.

These 1: Eingelöste Versprechen

Während Sommerzugang Chidera Ejuke im letzten Spiel seinen ersten Scorerpunkt sammelte, können Teamkollegen Wilfried Kanga und Ex-Mainzer Jean-Paul Boëtius noch nichts Zählbares vorweisen. An Talent und Einsatz mangelt es beiden sicher nicht. Auch die Formkurve zeigt eher nach oben, als nach unten. Der Konkurrenzdruck ist dieses Jahr bei Hertha aber durchaus hoch, sodass die beiden neuen Hoffnungsträger ordentlich ranklotzen müssen.

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(Photo by RONNY HARTMANN/AFP via Getty Images)

Boëtius und Kanga, die nach den Ausfällen von Suat Serdar und Davie Selke gute Chancen auf einen Startelfeinsatz haben, werden dieses Spiel aber nicht ungenutzt lassen und ihrer ersten Tore beziehungsweise Vorlagen sammeln.

These 2: Hertha hat Flügelspieler! Wirklich!

Es klingt fast unglaublich, aber bei Hertha gibt es endlich wieder fähige Flügelspieler. Der schon erwähnte Chidera Ejuke spielt sich langsam warm, Marco Richter konnte seine überstandene Krebserkrankung mit gleich zwei Toren feiern und auch das ewige Sorgenkind Dodi Lukebakio schafft es immer konsistenter seine Leistungen abzurufen. Auch wenn noch nicht alles perfekt ist, äußerte sich der Belgier in einem jüngsten Sport BILD Interview selbstkritisch, aber auch positiv über die Zeit bei Hertha. Die Beziehung zu Trainer Sandro Schwarz sei gut, er spüre das Vertrauen. Ein 1A Defensivspieler wird aus Dodi sicher nicht mehr, trotzdem wird er uns auch am Freitag zusammen mit Ejuke Freude bereiten und vielleicht das ein oder andere Tor für Kanga auflegen.

These 3: Nochmal alles geben für die Länderspielpause

Für viele Spieler ist es das Größte, einmal ihr Land in einem Fußballspiel repräsentieren zu dürfen. Da ändern auch die hochgezogenen Augenbrauen mancher Fans, die sich oft fragen, ob es wirklich so klug war, dass der angeschlagene Spieler für ein Freundschaftsspiel einmal um die halbe Welt jettet, nichts. Das man sich bei Hertha durchaus ins Schaufenster spielen kann, bezeugen Marvin Plattenhardt und teilweise jetzt-Bremer Niklas Stark. Auch Javairo Dilrosun, inzwischen bei Feyenoord Rotterdam, spielte sich in seiner Debütsaison für Hertha einst schnell zu einer Nationalmannschaftsnominierung.

(Photo credit should read YURI CORTEZ/AFP via Getty Images)

Bei Herthas Torwart Oliver Christensen hat es bereits geklappt: Er wurde erneut in die dänische Nationalmannschaft berufen. Gut möglich, dass andere Spieler ermutigt werden, am Freitag nochmal eine Schippe drauf zu legen um sich für ihre Länderauswahl zu empfehlen. Wenn nicht bei Hertha, dann mit dem eigenen Land!

(Photo by Maja Hitij/Getty Images)

Drei Thesen zum Spiel: Hertha BSC gegen Bayer 04 Leverkusen

Drei Thesen zum Spiel: Hertha BSC gegen Bayer 04 Leverkusen

Es ist vollbracht – am vergangenen Sonntag in Augsburg konnte Hertha BSC den ersten Dreier der Saison einfahren. Anders als in den anderen Spielen, glänzte die Mannschaft weniger durch spielerische Elemente, sondern mehr durch Willen, Kampf und Leidenschaft. Klingt im ersten Moment nach einer Floskel, aber auch diese Spiele werden wir brauchen, um die nötigen Punkte in der noch langen Saison zu holen. Wir haben in die Glaskugel geschaut und herausgefunden, wie die Chancen stehen und was diesen Samstag gegen Leverkusen passieren wird.

These 1: Richtiger Zeitpunkt – Leverkusen formschwach & Hertha im Aufwind

Nach sieben Spielen stehen bei Bayer sechs Niederlagen (darunter eine bittere Pokalpleite gegen Elversberg), ein Sieg und 14 Gegentore zu buche. Zufrieden kann die Mannschaft mit Anspruch auf die Champions-League-Plätze nicht sein. Besonders überraschend sind diese Zahlen in Anbetracht dessen, dass der Vorjahresdritte nahezu den kompletten Kader halten konnte und keine einzige Stammkraft verlor. Die Stars rund um Diaby, Schick oder Demirbay sollten dementsprechend eingespielt sein und keine Eingewöhnungszeit benötigen. Doch im Fußball ist bekanntlich nicht alles logisch oder vorhersehbar.

(Photo by UWE KRAFT/AFP via Getty Images)

Genau dieses Momentum muss unsere Hertha – motiviert vom Aufwind – ausnutzen und den formschwachen Leverkusenern die nächste Niederlage einschenken. Denn die Jungs von Sandro Schwarz haben sich für ihre guten Leistungen den vorherigen Spielen endlich belohnt und einen verdienten Dreier in Augsburg geholt. Die Vorzeichen stehen gut und aus diesem Grund wird unser Team am Samstag den ersten Heimsieg der Saison einfahren.

These 2: Robert Andrich flieg vom Platz

Im Winter 2020 postete ein Union-Fan ein Bild von Robert Andrichs Karate-Kick mitten in das Gesicht von Lucas Tousart mit der Überschrift „Zu Weihnachten gibt’s Stollen“ – lustig und kultig halt. Findet auch Köpenicks Pressesprecher Christian Arbeit, dem dieser Beitrag gefiel. Für die Aktion gab es damals zu Recht Rot für den Ex-Herthaner. Doch wer die Spielweise des größten Kritikers von Herthas Nachwuchsabteilung kennt, weiß, dass Andrich für seine ruppige Zweikampfführung bekannt ist.

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(Photo by UWE KRAFT/AFP via Getty Images)

Durch ein paar Sticheleien über das Spiel hinweg wird Roberts Fassung langsam bröckeln bringen, bis Selke nach seiner Einwechslung den entscheidenden Nadelstich setzt, der ein grobes Foul provoziert. Hertha Spielt die letzten zehn Minuten in Überzahl und das Olympiastadion bleibt weiterhin kein gutes Pflaster für Andrich.

These 3: Hertha holt den ersten Heimsieg der Saison

Es wird ein enges Spiel mit der Entscheidung in der Schlussphase. Klare Siege waren selbst in Hertha stärkeren Phasen eher selten. Begünstigt durch den Platzverweis, angepeitscht von der Ostkurve, die in den letzten Minuten das restliche Stadion mitzieht, erlöst Kanga sich selbst und die Fans mit dem Siegtreffer. Klingt märchenhaft aber auch mit Abweichungen von diesem Traumszenario machen die Leistungen der letzten Spiele realistische Hoffnungen auf einen positiven Samstagnachmittag mit zufriedenen Herthaner:innen.

(Photo by Cameron Smith/Getty Images)

Das Momentum auf der eigenen Seite, ein übereifriger Robert Andrich und der Rückenwind der letzten Spiele werden die Partie gegen Bayer zu unseren Gunsten entscheiden. Hört auf unseren Präsidenten Kay Bernstein, kauft eine Karte für das Spiel (Samstag, 15.30 Uhr), packt Schal oder Trikot ein und unterstützt unsere Jungs in Blau-Weiß!

(Titelbild: Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

FC Augsburg – Hertha BSC: Drei Thesen

FC Augsburg – Hertha BSC: Drei Thesen

Ein Punkt aus vier Spielen, dazu das Pokalaus. Schaut man sich das reine Ergebnis vom Saisonauftakt der Hertha an, könnte man durchaus von einem klassischen Fehlstart sprechen. Dennoch überwiegen rund um den Verein (noch) die positiven Stimmen, die den Blick eher auf die sportliche Entwicklung und den neuen Fußball richten, als auf die Resultate. Mit dem FC Augsburg kommt nun der erste Ligakonkurrent, gegen den es realistische Chancen auf einen Sieg gibt, doch ein Selbstläufer wird es natürlich keinesfalls.

Unsere drei Thesen zum Spiel in Augsburg

These 1: Plattenhardt darf erneut starten

Während der Sommervorbereitung wurde Herthas Relegationsheld Marvin Plattenhardt von Chefcoach Sandro Schwarz zum Kapitän ernannt. Eine durchaus überraschende Wahl, die unter den Fans mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde. Doch nicht nur die grundlegende Eignung von „Platte“ für dieses Amt ist zumindest diskussionswürdig. Mit der Entscheidung des Trainers kommt dem Linksverteidiger ein vermeintlicher Stammplatz zu. Denn was nützt ein Kapitän, wenn dieser nicht spielt? Genau das geschah jedoch aus gesundheitlichen Gründen in den Spielen gegen Frankfurt und Gladbach. Mittelstädt rückte in die Startelf und machte seine Sache ordentlich, seine Leistung wurde aufgrund eines groben Schnitzers, der zum Elfmeter für Gladbach führte, jedoch stark geschmälert.

Plattenhardt gegen Augsburg

Photo by Daniel Kopatsch/Getty Images

Und so durfte Plattendhardt gegen Dortmund wieder von Beginn an starten. Das Ergebnis war eine schwache linke Seite, von der auch die Flanke zum Siegtor der Gäste kam. Würde Schwarz rein nach Leistung aufstellen, ließen sich gute Argumente für eine Rückkehr von Maximilian Mittelstädt finden. Es ist allerdings zu erwarten, dass Marvin Plattenhardt erneut den Vorzug erhalten wird, die Kapitänsbinde ist dabei ein nicht zu vernachlässigender Grund. Sollte er jedoch eine weitere schwache Leistung im kommenden Spiel zeigen, könnte in die Diskussion um die linke Defensivseite bei Hertha neuer Schwung kommen.

These 2: Hertha verdoppelt die bisher geschossenen Tore

Gute Leistung, wenig Ertrag: Was sich über Hertha insgesamt sagen lässt, trifft insbesondere auch auf die Offensivabteilung der Alten Dame zu. Nach den sogenannten „expected Goals“ (grob vereinfacht: Wie viel Tore hätte ein Team basierend auf den Chancen im Normalfall geschossen) müsste Hertha schon vier Tore auf dem Konto haben. In der letztendlich zählenden Realität liegt man bei zwei. Die Anzahl der herausgespielten Chancen, wie der xG-Wert zeigt, ist im Vergleich zu deren Verwertung dabei das kleinere Problem.

Torjubel gegen Frankfurt

Photo by Gerald Matzka/Getty Images

Doch eben diese Chancenverwertung ist dem Trainer in den meisten Fällen kaum anzulasten, da es hier zum Großteil auf die individuelle Klasse der Spieler ankommt. Insbesondere Dodi Lukebakio zeigt sich in der bisherigen Saison äußerst spielfreudig, an seinen Abschlüssen muss er jedoch noch feilen. Dafür legte er in der vergangenen Woche sogar Extraschichten nach dem Training ein. Hertha wird gegen den Fuggerstädter etwas kaltschnäuziger vor dem Tor sein und mindestens zwei Tore erzielen, was das Torkonto der Blau-Weißen damit verdoppelt.

These 3: Ein unterhaltsameres Spiel als gedacht

Bei vielen neutralen Fußballfans dürfte die Paarung „FC Augsburg – Hertha BSC“ wenig Vorfreude auf ein attraktives Spiel wecken. Die Duelle der vergangenen Jahre waren meist uninspiriert, destruktiv geprägt und mit wenig Spielfreude gesegnet. Doch dieses Jahr ist anders. Beide Teams gehen mit komplett neuen fußballerischen Ansätzen in die Saison. Während bei Hertha Gegenpressing mit schnellen, vertikalen Umschaltmomenten im Vordergrund steht, probieren sich die Fuggerstädter unter Enrico Maaßen an Ballbesitzfußball. Hatte man in der vergangenen Saison noch einen durchschnittlichen Ballbesitzanteil von 41,2%, liegt er in dieser Spielzeit schon bei 46,8%. Der Trend ist also zumindest rein statistisch erkennbar. Die zwei Mannschaften wollen somit einen deutlich aktiveren und offensiveren Fußball als in den letzten Jahren spielen, wenn auch mit unterschiedlichen Stilmitteln. Das Duell wird folglich deutlich spannender und unterhaltsamer, als der geneigte Fußballfan es erwartet.

[Titelbild: Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images]

Hertha BSC vs. Borussia Dortmund: Drei Thesen

Hertha BSC vs. Borussia Dortmund: Drei Thesen

Am vierten Spieltag der noch frischen Saison spielt Hertha BSC gegen Borussia Dortmund. Das letzte Heimduell zwischen den beiden ist bei den Herthanern noch in guter Erinnerung. Ein blendend aufgelegter Marco Richter avancierte letztes Jahr kurz vor Weihnachten mit seinem Doppelpack beim 3:2-Sieg zum Matchwinner. Heute treffen zwei Mannschaften aufeinander, deren Saison gegensätzlicher kaum laufen könnte und doch scheint auch in Sachen Stimmung ein gegenteiliges Bild zu herrschen. Was können wir also von diesem ungleichen Duell im zweiten Heimspiel in dieser Saison erwarten?

Hertha ist die bessere Mannschaft

Während die Dortmunder in keinem ihrer drei Bundesliga-Spiele überzeugen konnten, aber immerhin zwei von drei Spielen siegreich beendeten, ist bei Hertha das Gegenteil der Fall. Die Mannschaft von Sandro Schwarz wird auch gegen den BVB im gut gefüllten Berliner Olympiastadion ihr Spiel diszipliniert umsetzen und den Dortmundern einen heißen Kampf bieten. Über die starke Offensive wird Hertha genug Akzente setzen können, um dem Spiel einen Stempel aufzudrücken. Phasenweise wird die Alte Dame die Partie sogar dominieren. Nach dem Spiel wird es ein weiteres Mal positive Stimmen aus ganz Deutschland regnen. Die Mannschaft ist eine andere als im letzten Spieljahr und verdient sich das neue Ansehen.

Marco Richter bekommt Minuten und kann sich empfehlen

Gegen Borussia Mönchengladbach stand er bereits im Kader. Gegen Borussia Dortmund wird der Matchwinner aus der Vorsaison auf seine ersten Minuten in der Saison kommen. Und auch er wird sich mit seiner Schnelligkeit und Kreativität hervorragend ins Offensivspiel integrieren können und für den ein oder anderen sehenswerten Moment sorgen.

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(Photo by TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images)

So spannend und interessant Herthas Offensive aktuell auch ist, Richter kann langfristig den Konkurrenzkampf ankurbeln. Ein weiterer Push für die Akteure, die neben dem Mannschaftserfolg selbstverständlich auch ihre eigenen Zahlen verbessern wollen.

Hertha gewinnt trotzdem nicht

Das Glück ist des Tüchtigen. Und die Hertha ist tüchtig. Ein weiteres Mal wird die Mannschaft zeigen, dass sie mit dem Abstieg in diesem Jahr nicht viel zu tun haben wird. Zeitweise werden sie die Dortmunder sogar an den Rand einer Niederlage bringen, doch am Ende hapert es wieder an der Effektivität vor dem Tor. Zum großen und befreienden Sieg wird es an diesem Spieltag noch nicht kommen, dafür ist die individuelle Dortmunder Qualität zu hoch.

(Photo by Lars Baron/Getty Images)

Doch ein weiterer Punktgewinn und viele Fortschritte im Lernprozess stehen am Ende auf der Berliner Habenseite. Aber keine Sorge, liebe Herthaner und Herthanerinnen: Der Befreiungsschlag wird kommen. Schon bald!

(Titelbild: Lars Baron/Getty Images)

Hertha BSC – Borussia Mönchengladbach: Drei Thesen

Hertha BSC – Borussia Mönchengladbach: Drei Thesen

So langsam aber sicher kommt man in der neuen Saison an, den dritten Spieltag eröffnet unsere „Alte Dame“ heute um 20:30 auswärts bei Borussia Mönchengladbach. Nach dem Pokalaus und der klaren Niederlage im Derby, konnte Hertha BSC gegen Frankfurt eine Leistungssteigerung zeigen. Wird sich der Trend gegen die „Fohlen“ fortsetzen oder kommt doch der Rückfall in alte Muster?

Unsere drei Thesen zum Spiel in Gladbach.

These 1: Marco Richters Kaderrückkehr steht über dem sportlichen Ergebnis

Gut, vielleicht ist die erste These etwas übertrieben, denn am Ende kommt es im Fußball-Business nun mal auf das sportliche Ergebnis an. Doch es wird dennoch deutlich, dass Fußball halt nicht alles ist und Dinge wie die Gesundheit schlussendlich über allem thronen. Und so mag um ca. 22:20 Uhr vermutlich zum Großteil über den Ausgang des Spiels gesprochen werden, doch ein Grund zur Freude wird so oder so bestehen. Dass Marco Richter bereits gut fünf Wochen nach seiner Hodenkrebs-Diagnose wieder im Bundesliga-Kader stehen wird, hätten die meisten sicher nicht gedacht. Umso schöner ist es, dass der deutsche U-Nationalspieler seine Krankheit anscheinend so gut überstanden hat.

Wir freuen uns, dass du zurück bist, Marco!

Marco Richter

Photo by Stuart Franklin/Getty Images

These 2: Wilfried Kanga feiert seine erste Torbeteiligung

Bereits in seinen ersten Minuten gegen Union nach Einwechslung zeigte der aus Bern gekommenen Angreifer, dass er Hertha weiterhelfen kann. Mit seinem robust gebauten Körper dient Kanga als Zielspieler, der lange Bälle verarbeiten und weitergeben kann. Gleichzeitig strahlt er durch Tiefenläufe und ständige Aktivität eine gewisse Torgefahr aus. Gegen Frankfurt durfte er daher von Beginn an spielen und schoss beinahe direkt sein erstes Tor im Hertha-Dress. Heute wird er etwas mehr Glück haben und im dritten Spiel seinen ersten Scorerpunkt erzielen, ob als Tor oder Vorlage lassen wir an dieser Stelle offen.

These 3: Hertha erkämpft sich ein Remis

Der heutige Gegner aus Mönchengladbach ist mit vier Punkten aus zwei Spielen sehr ordentlich in die Saison gestartet. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass man gegen Hoffenheim ca. 70 Minuten in Überzahl war und sich gegen Aufsteiger Schalke 04 durchaus schwertat. Unter Neu-Trainer Daniel Farke will man zum früher gepflegten Ballbesitzfußball zurückkehren, der Kader ist zum überwiegenden Großteil der gleiche wie letztes Jahr. Hertha hingegen möchte seit dieser Saison pressingorientierten Fußball spielen, es treffen also zwei sehr unterschiedliche Spielsysteme aufeinander. Sollten die blau-weißen Gäste die Leistung von Frankfurt bestätigen, ist durchaus ein Punkt drin, da man die „Fohlen“ sicher das ein oder andere Mal im Spielaufbau empfindlich stören und somit selbst gefährlich werden kann.

[Titelbild: Frederic Scheidemann/Getty Images]