Nach einem beeindruckenden 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen, dass nur durch einen klaren, aber nicht gegebenen Handelfmeter getrübt wurde, steht für Hertha BSC am Freitag die nächste Bewährungsprobe an. Gegen den Tabellensechsten Mainz 05 kann und sollte gepunktet werden. Drei Thesen zum Spiel.
These 1: Eingelöste Versprechen
Während Sommerzugang Chidera Ejuke im letzten Spiel seinen ersten Scorerpunkt sammelte, können Teamkollegen Wilfried Kanga und Ex-Mainzer Jean-Paul Boëtius noch nichts Zählbares vorweisen. An Talent und Einsatz mangelt es beiden sicher nicht. Auch die Formkurve zeigt eher nach oben, als nach unten. Der Konkurrenzdruck ist dieses Jahr bei Hertha aber durchaus hoch, sodass die beiden neuen Hoffnungsträger ordentlich ranklotzen müssen.
Boëtius und Kanga, die nach den Ausfällen von Suat Serdar und Davie Selke gute Chancen auf einen Startelfeinsatz haben, werden dieses Spiel aber nicht ungenutzt lassen und ihrer ersten Tore beziehungsweise Vorlagen sammeln.
These 2: Hertha hat Flügelspieler! Wirklich!
Es klingt fast unglaublich, aber bei Hertha gibt es endlich wieder fähige Flügelspieler. Der schon erwähnte Chidera Ejuke spielt sich langsam warm, Marco Richter konnte seine überstandene Krebserkrankung mit gleich zwei Toren feiern und auch das ewige Sorgenkind Dodi Lukebakio schafft es immer konsistenter seine Leistungen abzurufen. Auch wenn noch nicht alles perfekt ist, äußerte sich der Belgier in einem jüngsten Sport BILD Interview selbstkritisch, aber auch positiv über die Zeit bei Hertha. Die Beziehung zu Trainer Sandro Schwarz sei gut, er spüre das Vertrauen. Ein 1A Defensivspieler wird aus Dodi sicher nicht mehr, trotzdem wird er uns auch am Freitag zusammen mit Ejuke Freude bereiten und vielleicht das ein oder andere Tor für Kanga auflegen.
These 3: Nochmal alles geben für die Länderspielpause
Für viele Spieler ist es das Größte, einmal ihr Land in einem Fußballspiel repräsentieren zu dürfen. Da ändern auch die hochgezogenen Augenbrauen mancher Fans, die sich oft fragen, ob es wirklich so klug war, dass der angeschlagene Spieler für ein Freundschaftsspiel einmal um die halbe Welt jettet, nichts. Das man sich bei Hertha durchaus ins Schaufenster spielen kann, bezeugen Marvin Plattenhardt und teilweise jetzt-Bremer Niklas Stark. Auch Javairo Dilrosun, inzwischen bei Feyenoord Rotterdam, spielte sich in seiner Debütsaison für Hertha einst schnell zu einer Nationalmannschaftsnominierung.
Bei Herthas Torwart Oliver Christensen hat es bereits geklappt: Er wurde erneut in die dänische Nationalmannschaft berufen. Gut möglich, dass andere Spieler ermutigt werden, am Freitag nochmal eine Schippe drauf zu legen um sich für ihre Länderauswahl zu empfehlen. Wenn nicht bei Hertha, dann mit dem eigenen Land!
(Photo by Maja Hitij/Getty Images)