Herthaner im Fokus: Borussia Dortmund – Hertha BSC

Herthaner im Fokus: Borussia Dortmund – Hertha BSC

Auf den ersten Sieg unter Pal Dardai folgte eine verdiente 0:2-Niederlage für Hertha BSC im Signal-Iduna Park bei Borussia Dortmund. Zwar zeigten sich Pal Dardais Spieler erneut sehr kämpferisch und fleißig, doch besonders offensiv enttäuschten sie. So hatten die Berliner insgesamt unter 30 Prozent Ballbesitz und überließen die Spielkontrolle nahezu komplett den Hausherren. Am Ende mussten die Blau-Weißen mit leeren Händen nach Hause fahren, während die Konkurrenz im Abstiegskampf zum Teil wichtige Siege gegen die Favoriten einholen konnten.

Wir wollen jedoch den Fokus auf die eigene Mannschaft behalten: wie jede Woche haben wir uns in unserer Rubrik „Herthaner im Fokus“ einzelne Spielerleistungen genauer angeschaut.

Marton Dardai – Vorsichtige Euphorie

Den Anfang machen wir mit der wohl positivsten Überraschung der letzten Wochen. Marton Dardai stand in seinem sechsten Einsatz bei den Profis zum vierten Mal in Folge in der Startelf. Erneut zeigte er ein sehr solides Spiel gegen eine bärenstarke gegnerische Offensive. Dabei ließ er sich von großen Namen nicht abschrecken. Schon nach zwei Minuten setzte er sich an der eigenen Grundlinie gegen Erling Haaland durch.

In Zusammenarbeit mit seinen Mitspielern in der Verteidigung konnte er den norwegischen Topstürmer weitestgehend aus dem Spiel nehmen. Dieser hatte am Ende nur 17 Ballkontakte und schoss nur ein einziges Mal auf den Berliner Kasten. Nicht nur gegen Haaland war der 19-jährige Berliner im eigenen Strafraum zur Stelle. Trotz seines jungen Alters strahlte er keine Nervosität aus, erschien eher ruhig und abgeklärt. So konnte er die eine oder andere gefährliche Situation entschärfen.

Foto: Alex Gottschalk/POOL DFB/IMAGO

Vor allem aber fiel er (wie schon in den vorherigen Partien) durch seine Beteiligung im Spielaufbau auf. Der junge Verteidiger spielte gute und intelligente Pässen nach vorne, teilweise sogar genau in den Raum zwischen zwei Gegenspielern. Seine langen Bälle kamen seltener an als noch in der letzten Partie gegen den FC Augsburg. Anders als beispielsweise bei Omar Alderete passierten Dardai aber keine gefährlichen Fehlpässe durch die Spielmitte.

In einer ansonsten eher enttäuschenden Partie von Hertha BSC konnte also Marton Dardai erneut einen guten Eindruck erwecken. Seine Einsätze rechtfertigt er durch Leistung, sodass sich eine Diskussion rund um „Trainersöhne“ erübrigt. „Eigentlich ist es für die Kinder immer eine Arschkarte. Er muss immer alles doppelt machen, damit er überhaupt spielt“, hatte Pal Dardai vor einigen Wochen noch über seinen Sohn gesagt. Anscheinend hat sich die doppelte Arbeit für Marton Dardai gelohnt. So stellt er in einer von Verletzung geplagten Defensive eine ernsthafte und solide Option dar und verdrängt sogar Neuzugang Omar Alderete auf die Ersatzbank.

Allerdings sollte man an dieser Stelle bei allem Lob nochmal darauf hinweisen: bei solch jungen Spielern ist immer Vorsicht geboten. Heutzutage werden junge Talente viel zu schnell, viel zu oft zu schnell hochgejubelt. Auch wir haben ihn nach vier Spielen gerade „in den Fokus“ gesetzt. Dabei ist es gerade für die Entwicklung dieser Spieler wichtig, weniger im Spotlight zu stehen. Fehler, Schwächephasen, Formkrisen gehören zur Entwicklung eines Fußball-Profis dazu. Diese Lernphase wird auch Marton Dardai durchmachen müssen. Dessen Profi-Einstieg ist zwar erstmal gelungen. Jetzt sollte man ihn aber in Ruhe weiterarbeiten lassen.

Deyovaisio Zeefuik – Langsam bei Hertha angekommen

Ein weiterer Lichtblick bei Hertha BSC war Deyovaisio Zeefuik. In seiner bisher wohl besten Partie für die Blau-Weißen seit seiner Ankunft konnte er seine Leistungssteigerung der letzten Wochen bestätigen. Erneut zeigte er sich offensiv besonders aktiv. Durch starke Läufe und großer Präsenz belebte er das ansonsten eher blasse Berliner Offensivspiel. Seine gute Flanke sorgte nach etwa 25 Minuten für die beste Chance seiner Mannschaft, die Maximilian Mittelstädt vergab. Ohne Zeefuik lief auf der rechten Offensivseite der „alten Dame“ wenig. So war es wenig überraschend, dass von dort aus nach seiner Auswechslung kaum noch Gefahr entstand.

Foto: Pressefoto Mika Volkmann/IMAGO

Dieses Mal war der 23-Jährige auch defensiv stabil. Er hatte seinen Gegenspieler Nico Schulz eigentlich durchgehend im Griff. So gewann er gerade gegen den Ex-Berliner einige Zweikämpfe und Duelle. Besonders in der Luft schien Zeefuik in dieser Partie unbezwingbar, gewann seine drei Luftzweikämpfe. Mit 75 Prozent gewonnenen Zweikämpfen ging er mit gutem Beispiel voran und kämpfte unermüdlich. Leicht angeschlagen wäre er jedoch schon zur Halbzeit fast schon ausgewechselt worden und wurde nach knapp 60 Minuten durch Matthew Leckie ersetzt.

Nach einer sehr schwierigen Eingewöhnungszeit, in der ihm spielerisch nichts gelingen wollte, scheint sich Zeefuik nun langsam aber sicher in die Mannschaft gespielt zu haben. Sollte er immer stabiler werden und sein Kampfgeist mit etwas mehr Präzision verbinden, könnte er im Abstiegskampf noch zu einem wichtigen Faktor werden. Seine aktuelle Form macht jedenfalls Lust auf mehr.

Vladimir Darida – Unglücklich auf der Zehn

Nach zwei positiven Leistungen müssen wir uns leider einer etwas negativer werden. Vladimir Darida, Herthas Dauerläufer im Mittelfeld, sollte eigentlich eine zentrale Rolle in Herthas Offensive spielen. Cheftrainer Pal Dardai erklärte noch im Interview vor der Partie: der Tscheche solle auf die Zehn für kreative Elemente sorgen und das Spiel somit leiten.

Doch genau das ist eigentlich nicht Daridas Stärke. Zwar hat der 30-Jährige durchaus Qualitäten, die auch für einen Zehner wertvoll sind. Seine Passgenauigkeit, sein Drang für die Offensive sowie seine Spielintelligenz sind allesamt wertvolle Elemente eines Spielmachers. Doch ist er kein Spieler, der das Spiel allein organisieren und leiten kann. Immer mal wieder wurde in der Vergangenheit versucht, Darida auf die Zehn zu setzen. Nur selten gelangen ihm dabei gute Partien. Er machte seine besten Spiele im Hertha-Trikot auf die Achter-Position.

Foto: Pressefoto Mika Volkmann/IMAGO

So wirkte er gegen Borussia Dortmund zwar äußerst bemüht und präsent, jedoch sichtlich überfordert von der Aufgabe, Herthas schüchterne Offensive in Schwung zu bringen. Einen einzigen Schuss konnte er abgeben, keine einzige Torschussvorlage. Die wenigen Angriffe in der ersten Halbzeit entwickelten sich eher über die Außen durch Zeefuik oder durch lange Bälle aus der Verteidigung. Die zweite Halbzeit lief für den Tschechen nicht besser und er war nur selten an guten Aktionen beteiligt.

Der fleißige Mittelfeldspieler ließ sich schließlich am Ende zu einem unglücklichen Foulspiel gegen Marko Reuß hinreißen. Von hinten versuchte er Dortmunds Kapitän vom Ball zu trennen und erwischte diesen dabei hart am Bein. Völlig verdient musste er sich für diese Aktion die rote Karte abholen. Obwohl der Tscheche ein absolut fairer Sportsmann ist (es war seine erste glatt rote Karte im Hertha-Trikot) und er in dieser Aktion seinen Gegenspieler nicht verletzen wollte, könnte diese Szene Folgen für seine Mannschaft haben. Herthas Mittelfeld wurde zuletzt bereits von Verletzungen geradezu überflutet.

Gleich fünf zentrale Mittelfeldakteure fehlten gegen Dortmund. Eduard Löwen fiel kurzfristig aus, Sami Khedira fehlte bereits die zweite Partie infolge. Matteo Guendouzi und Santiago Ascacibar hatten sich laut Dardai schlecht im Training präsentiert. Die Rotsperre von Darida dürfte eine weitere Last für seine Mannschaft werden. Immerhin blieb Lucas Tousart, der bei vier gelben Karten stand, gegen Dortmund ohne Verwarnung und wird gegen Bayer Leverkusen zur Verfügung stehen. Maximilian Mittelstädt und Niklas Stark könnten ebenfalls Optionen sein. Auch der junge Jonas Michelbrink dürfte sich Hoffnungen auf Einsatzminuten machen können. Dieser stand am Samstag zum ersten Mal im Profi-Kader.

Rune Jarstein – Tragische Held in Dortmund

Am liebsten würden wir gar nicht darüber schreiben wollen. Schließlich hat Rune Jarstein in den Spielen unter Pal Dardai mit herausragenden Paraden einige gegnerische Abschlüsse abwehren können und war auch in Dortmund zunächst einmal der Held. In der 33. Minute packte er den „Kraken“-Arm aus und wehrte den Schuss des freistehenden Jude Bellingham sensationell ab. Dabei war dieser Schuss sogar gegen seine Laufrichtung und äußerst schwierig zu halten.

Besonders bitter ist es also, dass er bei beiden Gegentreffern unglücklich aussah. Während er beim 0:2 den Schuss von Wunderkind Youssoufa Moukoko aus spitzem Winkel einfach durch die Hosenträger durchließ, ging das 0:1 ganz klar auf seine Kappe. Obwohl der Flatterball von Julian Brandt mit viel Kraft abgegeben wurde, blieb der Abwehrversuch des Keepers äußerst bizarr und ineffektiv.

Foto: Jürgen Fromme/firo Sportphoto/poolfoto/IMAGO

Nach dem 0:1-Rückstand lief bei Hertha so gut wie gar nichts mehr. Immerhin konnte er auf den Rückhalt seiner Mitspieler zählen, die ihm den Fehler nicht übelnahmen. Niklas Stark formulierte es nach der Partie eindrucksvoll: „Rune hat uns in der ersten Halbzeit schon den Arsch gerettet, auch in den Spielen davor. Keine Ahnung, wie der Ball da kam, ist mir auch wurscht. Rune ist ein super Torwart, keine Kritik an ihm.“

An Jarstein lag es auch bei aller Kritik ohnehin nicht, dass die „alte Dame“ mit leeren Händen nach Berlin reisen musste. Beim 0:0 wäre es wohl ohnehin nicht geblieben. Die Dortmunder hatten die Spielkontrolle und einige Möglichkeiten in der zweiten Halbzeit, um in Führung zu gehen. Die Berliner hatten deutlich zu wenig Offensivkraft in dieser Partie, um für eine Überraschung gegen den Favoriten zu sorgen.

Dass Herthas Cheftrainer seinen Spielern individuelle Fehler verzeiht, zeigte er bereits im Falle Lukas Klünter. So stellte sich Dardai nach der Partie schützend vor seinem Keeper: „Ich weiß nicht, wie viel km/h der Schuss hatte. Ich sage nur eins: Torhüter sind immer da, wo Tore passieren. Deswegen wird da immer viel drüber geredet, wenn ein Fehler passiert. Das ist bei Stürmern nicht so.“

Rune Jarstein wird also zweifellos die Gelegenheit bekommen, seine Fehler gegen Dortmund wieder gut zu machen. Vielleicht schon in der nächsten Partie, wenn Hertha BSC gegen Bayer Leverkusen spielen muss. Wie man den Rheinländern als Abstiegskandidat Punkte abnehmen kann, hat Arminia Bielefeld am Sonntag gezeigt, und damit Berlin noch tiefer in Richtung Abstieg befördert.

Und dann war da noch…

Javairo Dilrosun: Diese Nachricht hat wohl alle Hertha-Fans im Vorfeld gefreut. Nach langer Verletzungspause war der Niederländer endlich zurück im Kader. Zwar konnte er gegen Dortmund in seinen knapp 22 Minuten Einsatzzeit keinen besonderen Eindruck hinterlassen. Seine Rückkehr macht jedoch trotzdem Mut und bietet eine weitere Option auf den Außenpositionen. Hertha-Fans werden vor allem hoffen, dass er dieses Mal verletzungsfrei bleibt.

Lucas Tousart: Der Franzose hätte eigentlich diese Woche wieder einen Platz im Fokus verdient. Seine Werte waren am Samstag erneut sehr gut. Wieder zeigte er sich stabil und immer wieder offensiv bemüht. Auch gegen einen starken Gegner war er auf der Höhe, war mit 13,27 Kilometer der laufstärkste Spieler auf dem Platz. Doch auch er konnte die Niederlage und die offensive Armut seiner Mannschaft nicht verhindern.

Marvin Plattenhardt: Auch er kehrte nach längerer Verletzung zurück in die Mannschaft. Nicht nur das: er stand sofort in der Startelf. Dabei trat er nicht besonders in Erscheinung, was man angesichts des Spielverlaufs auch zu seinem Gunsten werten kann. Unter Pal Dardai wird er sicherlich noch diese Saison eine Rolle spielen können. Seine Beziehung zum Cheftrainer ist bekanntlich eine besondere. Unter Dardai hatte Marvin Plattenhardt seine beste Zeit und wurde zwischenzeitlich Nationalspieler.

[Titelbild: Alex Gottschalk/POOL DFB/IMAGO]

Herthaner im Fokus: Hertha BSC – Borussia Dortmund

Herthaner im Fokus: Hertha BSC – Borussia Dortmund

Den Schwung aus dem guten Augsburg-Spiel kann Hertha nicht über die Länderspielpause hinaus mitnehmen und unterliegt deutlich gegen den BVB. Auf eine gute erste Hälfte folgt eine deutlich schwächere Zweite, in der Dortmund fünf Tore erzielt. Wir schauen auf die individuellen Leistungen einiger Herthaner.

Krzysztof Piatek – Chance nicht genutzt

Nach dem Ausfall von Stammstürmer Jhon Cordoba stellte man sich in Berlin die Frage, ob Krzystof Piatek nun seine Chance nutzt und sein 24-Millionen-Euro-Versprechen einlösen würde. Für das Dortmund-Spiel lautet die Antwort auf diese Frage sicherlich nein.

Fairerweise muss hier jedoch erwähnt werden, dass es für den Mittelstürmer kein einfaches Spiel war. Es gab nicht allzu viele Szenen, in denen er sich hätte auszeichnen können und mit Mats Hummels und Manuel Akanji hatte er zwei Innenverteidiger mit guter Tagesform als Gegenspieler gegen sich. Hinzukommt, dass Labbadias Spielweise weiterhin nicht ideal auf seine Stärken zugeschnitten ist.

Foto: IMAGO

Es muss jedoch genauso festgehalten werden, dass Piatek in einigen Phasen des Spiels fast unsichtbar und kaum in das Spiel der Hertha involviert war. So blieb er über weite Strecken des Spiels sehr unauffällig. Nur die Beteiligung am Kopfballduell vor dem 1:0 lässt sich noch wohlwollend hervorheben. Keine Schussaktion und die wenigsten Ballaktionen von allen Herthaspielern, die in der Startelf standen, unterstreichen den Eindruck einer schwachen Leistung noch einmal. Solche Spiele sind für Abschlussstürmer, wie Piatek einer ist, nicht untypisch, aber trotzdem enttäuschend.

Der Mittelstürmer hat wenig angeboten und wurde aber auch selten eingesetzt. Beides muss sich in den nächsten Spielen ändern, wenn er längerfristig als ernsthafter Konkurrent zu Cordoba gelten möchte.

Peter Pekarik – Kein Zeichen von Müdigkeit

Zweimal stand Peter Pekarik in der Woche vor dem Dortmund-Spiel bereits über 90 Minuten für die slowakische Nationalmannschaft auf dem Platz und am Samstag folgte dann direkt der nächste Einsatz im Berliner Olympiastadion. Ein enormes Spielpensum, welches der Rechtsverteidiger in dieser Woche absolviert hat. Umso erstaunlicher ist es, dass er einer der besseren in der Viererkette gegen Dortmund war.

In der ersten Halbzeit ließ er über seine Seite fast gar nichts zu und machte es Raphael Guerreiro schwer. Im Strafraum war Pekarik sehr aufmerksam und blockte unteranderem einen gefährlichen Schuss von Erling Haaland. Auch die Abstimmung mit Vladimir Darida passte und so erledigte er seine Aufgabe gewohnt routiniert. In den Spielaufbau war er aber nicht allzu stark eingebunden.

Foto: IMAGO

In der zweiten Halbzeit lief für den Slowaken defensiv nicht mehr alles so optimal und besonders beim 1:4-Treffer kam er etwas zu spät und konnte Guerreiro nicht mehr ausreichend am Abschluss hindern. Dafür konnte er sich in zwei Szenen nach dem 1:2 offensiv einschalten. In beiden Szenen rückte er hoch bis in den Sechzehner auf und wurde am zweiten Pfosten angespielt. Beide mal konnte er seine Chance auf den Ausgleich jedoch nicht nutzen.

Insgesamt kein einfaches Spiel für Peter Pekarik, in dem man ihm trotz fünf Gegentoren nicht allzu viel vorwerfen kann und der trotz vieler Minuten in den Beinen ein solides Spiel machte.

Omar Alderete und Dedryck Boyata – Ein Rückschritt

Ähnlich wie bei fast allen Spielern von Hertha war auch bei Dedryck Boyata und Omar Alderete der Leistungsunterschied zwischen den beiden Halbzeiten groß. In der ersten 45 Minuten schafften es die Innenverteidiger sehr gut, Dortmund weitestgehend aus dem eigenen Strafraum fernzuhalten. Viele Bälle fing man mit solidem Stellungspiel ab und lies nur wenige Chancen zu. So hatte Dortmund sich zur Halbzeit nur einen xG-Wert von ca. 0,4 erspielt.

Foto: IMAGO

In der zweiten Halbzeit änderte sich dieses Bild komplett. Man bot den Dortmundern deutlich mehr Räume und konnte nicht mit dem herausragend aufspielendem Erling Haaland mithalten. Besonders die Geschwindigkeitsnachteile der beiden Innenverteidiger zeigte dieser noch einmal auf und konnte sich Chance um Chance erspielen. Gleich bei mehreren Gegentoren war zudem der Abstand zu Haaland deutlich zu groß. Außerdem passten Abstimmung und Zusammenspiel in Herthas Defensive in vielen Szenen überhaupt nicht und so machte man es den Dortmundern oft sehr leicht auf dem Weg zum Tor.

Ein klarer Rückschritt zu den Auftritten gegen Wolfsburg und Augsburg, bei denen man sich deutlich stabilisierter in der Abwehr zeigte.

Und dann waren da noch:

Das Mittelfeld: In der ersten Halbzeit machte das Mittelfeld aus Matteo Guendouzi, Niklas Stark und Vladimir Darida das Zentrum dicht und war oft sehr nah am Gegenspieler. In der zweiten wurde man mehrmals deutlich zu einfach überspielt und kam kaum noch in die Zweikämpfe. Guendouzi war erneut der Spielmacher aus dem Mittelfeld und besonders in den Spielaufbau stark eingebunden. Aber auch er zeigte trotz herausgeholtem Elfmeter in der zweiten Hälfte des Spiels nicht mehr seine beste Leistung.

Matheus Cunha: Cunha war auch gegen Dortmund bester Herthaner auf dem Platz und machte besonders mit seinem wunderschönen Fernschusstor erneut auf sich aufmerksam. Er war der Aktivposten in Herthas Offensive und an nahezu jedem Angriff der Hertha beteiligt. Auch die Zahlen stimmten bei ihm erneut: zwei Tore, drei Torschüsse und vier gewonnene Dribblings.  Umso verärgerter zeigte er sich über die zahlreichen Gegentore, die seine Mannschaft kassierte und ließ sich das auch in einigen Szenen anhand seiner Körpersprache anmerken.

[Titelbild: Clemens Bilan – Pool/Getty Images]