Kaderanalyse 2019/20 – Herthas Sturm
Eine turbulente Spielzeit hat am 27. Juni ihr Ende gefunden. Zwar hat COVID-19 alle Bundesliga-Team gleichermaßen getroffen, vor der Pandemie hat Hertha BSC das Rennen als von Krisen gebeutelster Verein aber zweifellos gemacht. Selten ist es in der vergangenen Saison um Sportliches gegangen, doch genau diesem Thema wollen wir uns mit dieser Artikelserie widmen: In unserer Kaderanalyse wollen wir die einzelnen Positionen genauer unter die Lupe nehmen und die Frage beantworten, ob Hertha dort nach Verstärkungen für die kommende Saison suchen sollte. In diesem Teil wird die Position der Mittelstürmer näher beleuchtet.
Hertha und die Stürmer – ein schwieriges Thema. Denn gefühlt hat es nach Michael Preetz, Marcelinho und Marco Pantelic keinen Hertha-Stürmer mehr gegeben, der über Jahre hinweg, ligaweit und konstant für seine Torgefahr gefürchtet war. Durch Herthas neuen Reichtum, hoffnungsvolle Nachwuchsstürmer und die Trainerwechsel hat sich aber auch auf dieser Position in der abgelaufenen Saison viel getan. Grund genug, um den Sturm in unserer Kaderanalyse unter die Lupe zu nehmen.
Vedad Ibisevic – Ein versöhnliches Ende?
Stürmer werden bekanntlich nach Toren bewertet. Schaut man sich die Tor-Statistiken von Hertha aus der vergangenen Saison an, wird klar, dass die Effizienz der Torbeauftragten viel Luft nach oben hat. Denn unter den fünf Spielern mit den meisten Treffern ist Vedad Ibisevic der einzige „echte“ Stürmer. Der Bosnier Ibisevic hat mit zehn Saisontoren (Liga und Pokal) in der vergangenen Saison die meisten Tore erzielt, wobei sieben Tore in Ligaspielen und drei Tore in Pokalspielen erzielt wurden. Auch eine andere Statistik spricht für den 36-Jährigen: Mit durchschnittlich 136 Minuten hat Ibisevic von allen Hertha-Torschützen am wenigsten Zeit benötigt, um erneut zu treffen. Allerdings ist der „Vedator“ mit diesen Werten noch weit von der Ligaspitze entfernt: Robert Lewandowski (34 Ligatore, 72 Minuten/Tor) und Timo Werner (28 Tore / 106 Minuten/Tor) agieren in anderen Sphären.
Und dennoch hat Ibisevic für seine und Herthas Verhältnisse eine gute Saison gespielt, in der weniger die Quantität sondern mehr die Bedeutung seiner Treffer bestach. Man denke nur an das Spiel in Köln in der Hinrunde, in dem der Bosnier den „Effzeh“ nach seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit quasi im Alleingang mit einem Doppelpack besiegte. Nach einem missglückten Saisonstart war der Sieg gegen Köln im Herbst 2019 eines der wenigen Lebenszeichen der von Ante Covic geleiteten Hertha.
Schaut man auf die vergangene Saison zurück, waren es eher die Trainer als Ibisevic selbst, die dafür sorgten, dass der „Vedator“ nicht häufiger traf. Denn Covic und Klinsmann setzten beide konstant auf Selke, was sich als krasser Fehler herausstellte. Erst Bruno Labbadia, der mit dem Bosnier schon in Stuttgart erfolgreiche Zeiten erlebt hatte, erkannte die Qualitäten Ibisevics: Er kann aus dem Mittelfeld angespielt werden, die Bälle dabei „festmachen“, holt einige Freistöße in wichtigen Positionen heraus und – das zeigte das oben angesprochene Köln-Spiel par excellence – hat kluge Laufwege, die ihn immer wieder in die gefährlichen Räume bringen. Ein echter Torjäger eben.
Trotzdem soll Ibisevic in der kommenden Saison wohl nicht mehr für die Hertha auflaufen. Trotz spannender Nachwuchspieler und neu eingekaufter Stars ist dies ein riskantes Unterfangen: Ibisevic hatte zwar immer wieder auch schlechte Phasen. In seinen guten Zeiten war er aber immer wertvoll, teils spielentscheidend. Mit 56 Ligatoren für Hertha liegt er auf Platz zehn der Rekordtorschützen unseres Vereins. In allen seinen fünf Spielzeiten in blau-weiß gehörte Ibisevic mindestens zu den drei besten Torschützen der Mannschaft. Er und Salomon Kalou waren viele Jahre die Lebensversicherung der “alten Dame”. Nachdem die Leistungskurve in den jüngeren Zeit allerdings noch unten zeigte, wird die viel wichtigere Frage sein, wie das aus vielen jungen Spielern und Neueinkäufen zusammengesetzte Team den Abgang zweier „Leader“ (Ibisevic und Skjelbred) verkraften kann.
Ein offizielle Verabschiedung des “Vedators” hat es seitens des Vereins allerdings noch immer nicht gegeben. Es ist also nicht zu 100 Prozent auszuschließen, dass der 36-Jährige nicht doch noch eine weitere Saison in Berlin auf Torejagd geht. Hertha soll nach einem neuen Stürmer suchen, doch sollte dieses Unterfangen nicht glücken, weil z.B. kein geeigneter Kandidat zu finden oder nicht zu finanzieren ist, könnte es eine “Rückkehr” Ibisevic’ geben – sollte dieser keine interessantere neue Herausforderung angeboten bekommen. Falls dies jedoch das Ende gewesen sollte, kann Ibisevic als bester Hertha-Torjäger der vergangenen Saison guten Gewissens abdanken.
Davie Selke – Letzte Chance vertan
Nach der Saison 19/20 kann man nun wohl mit Sicherheit feststellen: Davie Selke wird keine Zukunft mehr bei Hertha BSC haben. Nach einer recht guten Saison 17/18 (zehn Tore in 27 Liga- und Pokalspielen) und einer schwächeren zweiten Hertha-Saison (drei Tore in 30 Spielen) folgte eine enttäuschende Hinrunde 2019, in welcher der mit vielen Hoffnungen verbundene Stürmer in 19 Spielen ein einziges Tor schoss.
Dabei kann sich Selke nicht darüber beschweren, dass er bei Hertha zu wenige Chancen bekommen hätte. Schon in der Saison 18/19 wurde er von Pal Dardai oft bevorzugt, zahlte das Vertrauen aber fast nie zurück. Und auch in der vergangenen Saison setzten Covic und Klinsmann klar auf Selke und degradierten den Mannschaftskapitän Vedad Ibisevic zum Bankdrücker. Klinsmann sah Selke sogar mittel- bis langfristig im Nationalkader – eine von vielen Fehleinschätzungen des ehemaligen Nationaltrainers. Dass Selke auch in der vergangenen Saison keinen Anschluss fand, lag an seinem Spielstil. Er ackert zwar auch im Mittelfeld, um sich Bälle zu erobern. Allerdings kann er im Gegensatz zu Ibisevic nur selten Bälle festmachen, auch seine Dribbling-Qualitäten lassen zu wünschen übrig. Hinzu kommen recht unkreative Laufwege, sodass er nur selten für Dynamik und Überraschungen im Spiel sorgt. Michael Preetz hatte einen ähnlichen Spielstil, der oft etwas unkonventionell bis ungeschickt wirkte. Allerdings hatte Preetz die Gabe, das Spiel besser zu lesen und in den richtigen Momenten am richtigen Fleck zu sein.
Die Zukunft des 25-Jährigen ist noch nicht final geklärt, schließlich muss Werder Bremen auch in der kommenden Saison die Klasse halten, damit die Kaufpflicht aktiviert wird – mindestens zehn Millionen würde Selke dann einbringen, womöglich sogar 15 Millionen, doch der damit verbundene Umstand, dass Bremen Europa erreicht, ist wohl illusorisch. Das ernüchternde Fazit zu Selke ist, dass der Stürmer ein nicht eingelöstes Versprechen ist. 2017 für damals viel Geld nach Berlin gekommen, sollte er die Zukunft des Berliner Mittelsturms sein, doch bis auf wenige Spiele, wie beispielsweise sein Doppelpack beim 3:2-Sieg über RB Leipzig, ist er diesen Erwartungen hinterhergehinkt. Es sollte nicht sein.
Krzysztof Piątek – Herthas neue Sturm-Hoffnung
Mit 24 Millionen Euro ist der Pole Krzysztof Piątek Herthas zweitteuerster Transfer der Vereinsgeschichte. Seine bisher größten Erfolge feierte Piątek zuvor in Italien, wo er zunächst für den CFC Genova 13 Tore in 19 Spielen machte und später in 36 Einsätzen 13 mal für den AC Mailand traf. Als Zlatan Ibrahimovic dann im Winter 19/20 nach Mailand wechselte, verlor der polnische A-Nationalspieler seinen Stammplatz und geriet zugleich ins Visier der Hertha, die nach einer sehr enttäuschenden Hinrunde eine „Tormaschine“ brauchte.
Piąteks Stil ist schnörkellos: Bekommt er einen Ball in aussichtsreicher Position, sucht er sofort den Abschluss. Kreatives Passspiel und die Einbindung in längere Ballstafetten gehören offenbar nicht zu seinen Stärken, was oftmals dazu führt, dass Piątek phasenweise „untertaucht“ und etwas wenig Anbindung ans Spiel hat. Das ist aber auch okay – schließlich benötigt Hertha nach den Abgängen von Ibisevic, Selke und Kalou schlichtweg einen Stürmer, der regelmäßig Tore schießt. Dass der Pole diese Rolle bei Hertha in der kommenden Saison einnimmt, ist nicht unwahrscheinlich. Denn in den letzten Saisonspielen zeigte Piątek eine zufriedenstellene Leistung. In seinen 16 Hertha-Spielen (Liga und Pokal) kam Piątek auf fünf Treffer und eine Vorlage.
Dennoch ist weiterhin Luft noch oben klar erkennbar. Das sieht auch Trainer Bruno Labbadia so, der zuletzt gegenüber dem Berliner Kurier sagte: “Er läuft viel und macht viel. Die Statistiken sind sehr gut. Was man sagen kann, Krzysztof arbeitet extrem viel – auch außerhalb des Platzes. Er hat Fähigkeiten, die er mehr einbringen muss. Wir müssen es schaffen, ihn in seiner Position besser einzusetzen. Und er muss auch daran arbeiten. Er muss präsenter im Strafraum werden. Er muss noch effektiver werden.”
Pascal Köpke – Abschied wahrscheinlich
Wenn man sich im Internet nach Toren von Pascal Köpke umschaut, bekommt man einige beeindruckende Szenen zu sehen. Allerdings erzielte Köpke diese Tore fast ausschließlich im Trikot der „Veilchen“ von Erzgebirge Aue. Satte 18 Scorer-Punkte in 34 Zweitliga-Spielen gingen damals in einer Saison auf sein Konto. Zur Hertha wechselte der Stürmer vor der Saison 18/19 und hat seit dem eigentlich nie eine entscheidende Rolle gespielt. In der vergangenen Saison kam Köpke auf vier Ligaspiele und einen Pokaleinsatz.
Dieses eine Pokalspiel hatte es allerdings in sich: Sehr überraschend hatte ihn Jürgen Klinsmann gegen Schalke in die Startelf befördert. Und zum ersten Mal machte Köpke im Hertha-Dress einen Unterschied: In klassischer Mittelstürmer-Manier machte er das 1:0 und legte wenig später das 2:0 vom damaligen Neuzugang Krzysztof Piątek auf. In den Klinsmann-Wochen kam Köpke zu einigen wenigen Einwechslungen. Besonders dürfte diese Zeit für ihn auch gewesen sein, weil sein Vater kurzzeitig Torwarttrainer bei Hertha war.
Unter Bruno Labbadia spielte Köpke dann erneut keine Rolle mehr. Ein Abschied ist mit Blick auf die anstehenden Kaderveränderungen wahrscheinlich. Die damalige Verpflichtung des quirligen Angreifers war eine Spekulation auf die Zukunft: Der Sprung von Aue nach Berlin war so groß, dass es nicht unwahrscheinlich gewesen ist, dass Köpke eben jenen Schritt nicht vollziehen kann. Das Experiment gilt wohl als gescheitert, 13 Einsätze und gerade einmal 264 Minuten in zwei Jahren belegen diese These.
Daishawn Redan – Der ungeschliffene Diamant?
Daishawn Redan ist ein 19 Jahre junger Mittelstürmer, der in der niederländischen Ajax-Schule groß geworden ist, vor einigen Jahren zu Chelsea wechselte und seit Anfang der vergangenen Saison bei Hertha spielt. Redan wurde teilweise als das „Wunderkind“ von Ajax und Chelsea beschrieben – die Verpflichtung durch Hertha weckte daher Hoffnungen. Auch wenn wir von Redan noch nicht viel gesehen haben – seine Statistiken klingen spannend. In der niederländischen Jugendmannschaften traf Redan zuletzt fast in jedem Spiel. In der U18 und der U19 der Londoner erzielte der Niederländer 18 Tore.
Und auch im Hertha-Dress hat Redan schon getroffen: In seinen acht Einsätzen für die U23 von Michael Hartmann kam Redan auf vier Tore. Im Profi-Team wurde er bislang nur einmal eingesetzt: Bei der 0:3 Heimniederlage gegen Wolfsburg am 2. Spieltag. In der Rückrunde wurde Redan dann an den niederländischen Erstligisten FC Groningen verliehen, wo er einige Spiele bewältigte, aber keine Tore machte – bis die Saison 19/20 wegen des Coronavirus abgebrochen wurde. Gemeinsam mit Jessic Ngankam könnte sich Redan in der kommenden Saison um die Rolle des besten Nachwuchsstürmers streiten. In jedem Fall sollte Hertha ihn nicht voreilig ziehen lassen.
Jessic Ngankam – Herthas eigenes Sturm-Juwel
Immer wieder kommen aus der Hertha-Jugend vielversprechende Talente in die Profi-Mannschaft. Dass diese Spieler aber schon mit 18 oder 19 Jahren von mehreren europäischen Spitzenclubs gejagt werden, passiert nicht sehr oft. Bei Jessic Ngankam ist das aber der Fall. Obwohl im Mai dieses Jahres von Interesse aus München und Salzburg berichtet wurde, unterschrieb das Berliner Eigengewächs seinen ersten Profivertrag bei Hertha. Belohnt wurde er von Bruno Labbadia mit mehreren Einwechslungen. Im letzten Saisonspiel gegen Mönchengladbach sammelte Ngankam sogar seinen ersten Scorer-Punkt, als er Ibisevic seinen wohl letzten Hertha-Treffer auflegte. In Hartmanns U23 zeigte Ngankam in der vergangenen Saison, was in ihm steckt: In 22 Spielen traf er elf Mal – seine Torquoten in den Jugendmannschaften Herthas sind noch beeindruckender. Schön, dass Labbadia den Nachwuchsspielern häufig Chancen gibt. Ngankam hat sie verdient – es wäre toll, wenn er sich einen Platz im Team ergattert.
Muhammed Kiprit – Geht da noch was?
Einen ähnlichen Text wie über Ngankam hätte man in den vergangenen Jahren vor Saisonbeginn jeweils auch über Muhammed Kiprit schreiben können. Der gebürtige Berliner hat in der Jugend für Hertha viele Tore geschossen, 2018 wurde er dann zum Hertha-Profi. Doch seitdem steht die Entwicklung still. In der Rückrunde 18/19 wurde Kiprit für ein paar Monate nach Innsbruck verliehen. In der vergangenen Saison lief er dann wieder 21 mal für die U23 von Hertha auf – und machte beachtliche 16 Tore bei fünf Vorlagen. Alleine diese Werte zeigen, dass Kiprit als Stürmer wertvoll sein kann. Vielleicht bekommt er bei Labbadia ja noch eine Chance – es ist allerdings nicht davon auszugehen.
Fazit
Obwohl Hertha in der vergangenen Saison mit Ibisevic und später auch Piątek zwei klassische Strafraumstürmer hatte, die für wichtige Tore sorgten, gibt es nach wie vor ein Stürmerproblem. Das zeigen mehrere Statistiken. Mit sieben Ligatreffern sind Vedad Ibisevic und Dodi Lukebakio Herthas erfolgreichste Torschützen und rangieren damit auf Platz 33 der Torjäger-Liste der Bundesliga. Dass bei Hertha die Torgefahr zumeist nicht von Stürmern sondern von offensiven Mittelfeldspielern (Lukebakio, Cunha, Kalou, etc.) ausgeht, zeigt auch ein Blick in die Scorer-Liste der Liga. Mit sieben Treffern und sechs Vorlagen ist Lukebakio auf Platz 31 bester Herthaner. Das mag sicherlich auch an den vielen Trainerwechseln der vergangenen Saison liegen: Denn unter Klinsmann und Covic hatte der einzige treffsichere Stürmer Ibisevic in der Hinrunde wenig Einsatzzeit. Wer weiß, wie viele Tore der „Vedator“ gemacht hätte, wenn er Selkes Spielzeit bekommen hätte …
Hoffnung machen aber die jüngsten Entwicklungen unter Bruno Labbadia, der selbst jahrelang auf Torejagd ging. Einerseits erkannte Labbadia, dass Ibisevic nach seinen Hertha-Jahren als Stürmer am besten mit dem Rest der Mannschaft verbunden ist – der Bosnier zahlte dies mit guten Leistungen und Treffern zurück. Andererseits baute Labbadia gleichzeitig Neuzugang Piątek auf – der Pole wurde von Spiel zu Spiel besser und konnte zeigen, dass er Ibisevics Platz als gefährlicher Strafraumstürmer einnehmen könnte. Hoffnung machen auch Nachwuchs-Talente wie Ngankam oder Redan, die unter Labbadia sicherlich ihre Zeit bekommen werden.
Ganz egal, wer vorne spielt – Hertha muss auch spielerische Probleme lösen. Sowohl mit Ibisevic als auch mit Selke und Piątek hat es in der vergangenen Saison zu oft so gewirkt, als habe der Sturm keinen Anschluss ans Mittelfeld gehabt. Der Abstand der Stürmer zu den kreativen Passgebern war oft zu groß, sodass nur selten spielerisch-dynamisch Gefahr entstanden ist. Wünschenswert wäre es daher, dass der Strafraumstürmer Piątek einen weiteren spielstarken Stürmer an seine Seite bekommt. Vielleicht können diese Aufgabe ja die Talente Ngankam und Redan erfüllen – vielleicht aber auch ein weiterer Neuzugang.
[Foto: IMAGO]
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