Drei Thesen zu Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05

Drei Thesen zu Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05

Bundesliga-Topspiel am 33. Spieltag. Hertha BSC empfängt im Berliner Olympiastadion den 1. FSV Mainz 05 und kann den letzten Schritt im Kampf um den Klassenerhalt gehen. Nachdem Arminia Bielefeld am Freitagabend gegen den VfL Bochum verloren hatte, ist zumindest schon einmal der direkte Abstieg abgewendet. Auf das Ergebnis der Stuttgarter am Sonntag in München kann und will man sich nicht verlassen, der Klassenerhalt soll vor prächtiger Kulisse im eigenen Wohnzimmer gefeiert werden. Das sind unsere drei Thesen für das Spiel.

Das Spiel wird dreckig

Die Mainzer, deren Saison sich frühzeitig Richtung Mittelfeld ebnete, rutschten in den letzten Wochen in eine Abwärtsspirale, die die guten Leistungen in dieser Saison trübten. Der Sieg gegen die müden und lustlosen Meister-Bayern am letzten Wochenende war dann aber noch die Kirsche auf der im Endeffekt vollkommen akzeptablen Spielzeit.

Gegen die „Alte Dame“ werden die Mainzer versuchen, die großartige Atmosphäre im Stadion zu genießen, das Spiel auf sich zukommen lassen und es nicht nötig haben, die Hertha großartig in ihrer eigenen Hälfte einzuschnüren. Die Berliner müssen das Spiel machen, sich auf ihre Stärken und einfachen Spielzüge verlassen, um etwas mitnehmen zu können. Es wird ein Kampf gegen eine Mainzer Team sein, das Fehler eiskalt ausnutzen wird.

hertha
(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Im Hinspiel ging die Mannschaft mit 0:4 unter. Auch ein Zeugnis der Vercoachung Tayfun Korkuts. Viel zur Spielgestaltung werden die Rheinhessen nicht beitragen, was Hertha das Leben schwer machen wird.

Hertha – Mainz: Das Spiel endet knapp

Wir werden kein Torfestival zu sehen bekommen. Womöglich wird ein einziges Tor das Spiel entscheiden. Keiner wird es wagen ins offene Messer zu rennen und große Risiken einzugehen. Hertha muss sich dringend auf die gefährlichen Mainzer Stürmer einstellen. Ein Siegtreffer von Karim Onisiwo würde leider zu gut ins Klischee der Hertha-Niederlagen passen.

Selbst muss man sich wie in den Spielen zuvor auf einfache Spielzüge konzentrieren, Standardsituationen nutzen und das Glück vor dem Tor erzwingen. Für die Hertha kann das Spiel zu einer Geduldsprobe werden, die Charakter, Disziplin und Psyche fordern wird.


Mit einem Heimsieg zur besten Spielzeit um 18:30 Uhr kann Hertha BSC am Samstag gegen den 1. FSV Mainz 05 den Klassenerhalt sichern. Worauf es ankommt, lest ihr hier.


Raffael gegen Hoffenheim, Belfodil gegen Stuttgart und heute…?

In den vergangenen Jahren hat die Hertha eines bewiesen. Mit negativem Druck können die Blau-Weißen umgehen. Der dritte Abstiegskampf hintereinander. Während Herthaner Mannschaften sich immer im Kampf um die internationalen Plätze schwertaten, konnten sie in den unteren Tabellenregionen dem Tod immer wieder von der Klinge springen. So wird es auch gegen die Mainzer sein. Angetrieben von knapp 70.000 Fans müssen die Spieler die Situation positiv annehmen.

(Photo by Maja Hitij/Getty Images)

Springt der Funken über, kann wie gegen Stuttgart eine großartige Stimmung entstehen, die sich mit dem Kampf und der Leidenschaft des Teams vermischt. Das Potential, den Tag zu einem Goldenen zu machen, ist riesig. Wir werden einen ikonischen Moment für jeden Zuschauer sehen. Ähnlich wie bei Raffaels Lauf auf das leere Hoffenheimer Tor 2012 oder Ishak Belfodil gegen Stuttgart, könnte es auch heute zu einem Moment der emotionalen Explosion kommen.

[Titelbild: Maja Hitij/Getty Images]

Hertha BSC: Mit letzter Kraft zum Klassenerhalt

Hertha BSC: Mit letzter Kraft zum Klassenerhalt

Wer als Hertha-Fan nach dem Spiel in Gelsenkirchen noch Nerven übrig hatte, muss wohl Superkräfte haben. Nach sechs Minuten Nachspielzeit in Unterzahl und trotz einer Riesenmöglichkeit für die Hausherren schafften es die Profis der „alten Dame“, den knappen 2:1-Auswärtssieg zu sichern. So haben sie einen vielleicht entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt geschafft. Doch bevor Hertha seinen Profis das Denkmal bauen kann muss noch eine Partie überstanden werden. Am Samstag um 15h30 empfängt Hertha BSC den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf 1. FC Köln.

Krimi an der Ruhr – Jessic Ngankam rettet Hertha

Foto: Ulrich Hufnagel / Hufnagel PR / POOL /IMAGO

19:54 in der Veltins-Arena: während Kapitän Dedryck Boyata erschöpft zu Boden sank, kniete Jessic Ngankam auf dem Platz und brüllte sich die Seele aus dem Leib. Hochemotional reagierten sämtliche Hertha-Profis, eine große Last schien von ihren Schultern zu fallen.

Dass in dieser Partie sehr viel auf dem Spiel stand, war zu erkennen. So bekamen die Fans beider Lager auch leider kein schönes Fußballspiel zu sehen. Beide Seiten erlaubten sich grobe Fehler in der Spielfeldbesetzung und im Passspiel. Die Spannung stieg im Laufe des Spiels jedoch spürbar immer mehr an und erreichte ihren Höhepunkt nach der Führung durch Hertha-Eigengewächs Jessic Ngankam in der 74. Minute.

Ganze sechs Minuten Nachspielzeit mussten dann die Spieler von Pal Dardai ertragen, um die knappe Führung zu verteidigen. Der Doppel-Pfostentreffer durch Gelsenkirchen brachte dann noch alle Herthaner*innen an den Rande eines Nervenzusammenbruchs. Der Abpfiff fühlte sich dann an wie eine große Erlösung. Und ausgerechnet der gebürtige Berliner und ewige Herthaner Jessic Ngankam sorgte für den vielleicht entscheidenden Treffer zum Klassenerhalt.

Spielerisch schwach – Beide Teams mit Ausfällen

Die Ausgangslage ließ kein Fußball-Feuerwerk erwarten. Mehrere Covid-19 Fälle im Königsblauen Lager sorgten für viel Aufruhr, das Spiel wurde jedoch nicht abgesagt. Trotzdem wurde die Vorbereitung beider Teams dadurch nicht leichter.

Zudem zeigte sich Hertha BSC nach vielen Spielen in kürzester Zeit sehr verletzungsgeschwächt. Zu der ohnehin langen Liste der Ausfälle gesellte sich nach der Partie am Sonntag auch Jhon Córdoba, dessen Saisonaus bekannt wurde. Zudem war klar, dass den Hertha-Profis langsam die Frische ausgehen würde. Schließlich schleppten die „Blau-Weißen“ auch noch viel mentalen Druck mit sich, und das seit der ersten Minute.

Durch die Personalsituation fanden sich auch Spieler in der Startelf wieder, die zuletzt nur wenig oder keine Spielpraxis bekamen. Mathew Leckie stand in der Startelf und fand nie wirklich in die Partie. Obwohl er sich sehr bemühte, verhielt er sich nicht positionsgetreu und spielte vogelwild, behinderte teilweise seinen eigenen Mitspieler Krzysztof Piatek.

Kampf, Leidenschaft und gute Standards

Foto: Tim Rehbein/RHR-FOTO/Pool by Hor /IMAGO

Ganz anders trat der wiedergenesene Marvin Plattenhardt auf. Dessen Standards wurden im Laufe des Spiels sehr wertvoll, nicht nur bei seiner Freistoßvorlage zum 1:1 Ausgleich, und erinnerten an die besten Zeiten unter Pal Dardai.

Allgemein war zu spüren, dass einige Spieler versuchten, spielerische Schwächen mit Kampf und Leidenschaft auszugleichen. Dedryck Boyata zum Beispiel sorgte kurz nach seinem Ausgleichstreffer zum 1:1 per Aussetzer fast für eine erneute Führung für den Club aus Gelsenkirchen. Im Laufe des Spiels aber war der Belgier immer wieder in Luftzweikämpfen der einzige Sieger und hatte per Kopf eine gute Chance zum 2:1.

Besonders auch Spieler wie Lucas Tousart, Peter Pekarik und die später eingewechselten Santiago Ascacibar, Jonas Michelbrink und Jessic Ngankam warfen alles rein. Sie zeigten sich in jeder Situation bissig, bewiesen den nötigen Kampfgeist, um im Abstiegskampf die Punkte zu erzwingen. So schaffte es Hertha, gegen zugegeben erneut schwache Gelsenkirchener mit einer mäßigen Leistung am Ende durch Kampf und Geduld zu bestehen.

Über das Spiel und aktuelle Hertha-Themen haben Lukas, Marc und Alex auch in unserer neuen Podcast-Folge gesprochen!

Hertha zahlt hohen Preis – Saisonaus für Piatek

Foto: Ulrich Hufnagel / Hufnagel PR / POOL /IMAGO

Doch die „alte Dame“ musste einen hohen Preis für diese drei Punkte zahlen. Nach der bereits angesprochenen Verletzung von Córdoba steht jetzt auch das Saisonaus von Sturmpartner Piatek fest, der eine Fraktur im Sprunggelenk erlitt.

Bezeichnend für den Kampfgeist im Team ist auch, wie der Pole trotz seiner Verletzung noch wenige Minuten weiterspielte und sogar eine Großchance per Kopf hatte, bevor er mit großen Schmerzen ausgewechselt werden musste. Für ihn kam der Torschütze Jessic Ngankam in die Partie, der wohl auch eine Option für die letzten zwei Pflichtspiele von Hertha sein wird.

Nicht nur durch Verletzungen schwächte sich Hertha. Dodi Lukebakio, der sich gerade erst nach seiner Covid-19 Infektion zurückgemeldet hatte, holte sich die gelb-rote Karte und fehlt im letzten Heimspiel gegen Köln. Das erfreute seinen Trainer Pal Dardai nicht gerade: „Das war blödsinnig und unnötig, das akzeptiere ich nicht. Jetzt kommt der böse Trainer zu ihm. Irgendwann reicht es mit nett sein.“ Ebenfalls ausfallen wird Dauerläufer Vladimir Darida. Der Tscheche holte sich seine fünfte gelbe Karte ab.

Angeschlagene Hertha empfängt den 1. FC Köln

Insgesamt fehlen also Hertha Stand jetzt bereits sicher 7 Spieler für die Partie gegen den 1. FC Köln. Fraglich sind außerdem noch Marton Dardai, Sami Khedira, Matheus Cunha und Maximilian Mittelstädt. Doch ausgerechnet in wenigen Tagen steht das wichtigste Spiel an, das Hertha noch bestreiten wird.

Foto: IMAGO

Der 1. FC Köln konnte aus den letzten drei Partien sechs Punkte holen, verlor am Sonntag zwar deutlich, allerdings eher unglücklich gegen den SC Freiburg mit 1:4. Davor war eine deutliche Formsteigerung bei den Kölnern zu spüren. Besonders Spieler wie Jonas Hector und Ex-Herthaner Ondrej Duda spielten zuletzt sehr stark auf und erzielten wichtige Tore.

Anders als Hertha blieben die Rheinländer in den letzten Wochen von Verletzungen verschont und können jetzt gut erholt in die Partie am Samstag gehen. Einzig Jonas Hector ist leicht angeschlagen, soll aber auch für Samstag eine Option sein. Physisch hat also ganz klar der „Effzeh“ einen Vorteil. Doch mental hat Hertha BSC jetzt wohl die Nase vorn.

Der 1. FC Köln steht nämlich mit dem Rücken zur Wand und muss am Samstag unbedingt siegen, um den vorletzten Tabellenplatz zu verlassen. Hertha kann also grundsätzlich das 0:0 wie eine Führung verteidigen, muss allerdings aufpassen, die Offensive des Gegners nicht in Schwung kommen zu lassen.

Hertha mit letzter Kraft zum Klassenerhalt

Sicher ist Hertha BSC trotz fünf Punkten Vorsprung keineswegs. Köln empfängt am letzten Spieltag Gelsenkirchen und hat somit höchstwahrscheinlich noch drei Punkte sicher. Ein Remis am Samstag würde Hertha reichen, um Köln sicher hinter sich zu lassen und somit den direkten Abstieg zu vermeiden. Damit wäre auch fast die Relegation vermieden: durch das Duell am Wochenende zwischen Augsburg und Bremen nimmt sich die Konkurrenz Punkte weg. Durch die bessere Tordifferenz hat die „alte Dame“ auch ein Ass im Ärmel.

Die Chancen stehen jedenfalls für Hertha BSC nach dem Sieg am Mittwoch gut. Doch so gebeutelt, müde und personell angespannt wie die Hauptstädter jetzt sind, wird es gegen Köln am Samstag eine Herkulesaufgabe werden. Hertha wird nochmal alles reinwerfen müssen, um diese letzte große Aufgabe zu bestehen.

Durch die Ausfälle wird Hertha vor allem offensiv auf junge Spieler wie Ngankam und Michelbrink setzen müssen. „Die Zukunft gehört Berlin“ heißt es so schön – passend also, wenn gerade die eigenen Jugendspieler für den Klassenerhalt sorgen würden.

(Titelbild: Maik Hölter/TEAM2sportphoto/IMAGO)

Podcast #117 Das nächste Schrittchen

Podcast #117 Das nächste Schrittchen

Die Niederlagenserie ist beendet. Wir sprechen über den Punkt gegen Wolfsburg, die mögliche Vertragsverlängerung von Cunha und geben ein Ausblick auf Augsburg.

Außerdem möchten wir noch einmal ausdrücklich auf die Aktion Herthakneipe hinweisen, zu der Steven uns ebenfalls etwas im Podcast erzählt.

Wir wünschen euch ganz viel Spaß mit der Folge und freuen uns über eure Kommentare.

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Aktion Herthakneipe:
https://aktion-herthakneipe.de/

Moneypool Herthakneipe:
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Bamberger Psychokalypse Podcast:
https://psychokalypse.de/

(Photo by Maja Hitij/Getty Images)

Podcast #116 Ahahohe

Podcast #116 Ahahohe

Thema dieser Folge sind das Spiel gegen den Tabellenführer RB Leipzig, die Mitgliederversammlung inklusive der Wahl des Präsidiums bei Hertha BSC und alles weitere Wichtige rund um unseren Lieblingsverein.

Wir wünschen euch ganz viel Spaß mit der Folge und freuen uns über eure Kommentare.

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https://www.herthabsc.de/de/fans/kandidaten-praesidiumswahl-oktober21/page/17878–59-59–59.html

(Photo by Boris Streubel/Getty Images)

Podcast #115 Ciao Cacau

Podcast #115 Ciao Cacau

Wir besprechen die bittere Niederlage gegen Stuttgart, die von außen reingegebenen Saisonziele und ob Länderspielpausen wirklich notwendig sind. Zudem sagen wir euch, warum es bei unserer Herzensdame gerade einfach noch nicht rund läuft und geben einen Ausblick auf das Spiel beim aktuellen Tabellenführer RB Leipzig.

Wir wünschen euch ganz viel Spaß mit der Folge und freuen uns über eure Kommentare.

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(Photo by Maja Hitij/Getty Images)