von Benedict Puls | Sep 4, 2022 | Bundesliga, Drei Thesen, Hertha BSC, Vorbericht
Ein Punkt aus vier Spielen, dazu das Pokalaus. Schaut man sich das reine Ergebnis vom Saisonauftakt der Hertha an, könnte man durchaus von einem klassischen Fehlstart sprechen. Dennoch überwiegen rund um den Verein (noch) die positiven Stimmen, die den Blick eher auf die sportliche Entwicklung und den neuen Fußball richten, als auf die Resultate. Mit dem FC Augsburg kommt nun der erste Ligakonkurrent, gegen den es realistische Chancen auf einen Sieg gibt, doch ein Selbstläufer wird es natürlich keinesfalls.
Unsere drei Thesen zum Spiel in Augsburg
These 1: Plattenhardt darf erneut starten
Während der Sommervorbereitung wurde Herthas Relegationsheld Marvin Plattenhardt von Chefcoach Sandro Schwarz zum Kapitän ernannt. Eine durchaus überraschende Wahl, die unter den Fans mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde. Doch nicht nur die grundlegende Eignung von „Platte“ für dieses Amt ist zumindest diskussionswürdig. Mit der Entscheidung des Trainers kommt dem Linksverteidiger ein vermeintlicher Stammplatz zu. Denn was nützt ein Kapitän, wenn dieser nicht spielt? Genau das geschah jedoch aus gesundheitlichen Gründen in den Spielen gegen Frankfurt und Gladbach. Mittelstädt rückte in die Startelf und machte seine Sache ordentlich, seine Leistung wurde aufgrund eines groben Schnitzers, der zum Elfmeter für Gladbach führte, jedoch stark geschmälert.

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Und so durfte Plattendhardt gegen Dortmund wieder von Beginn an starten. Das Ergebnis war eine schwache linke Seite, von der auch die Flanke zum Siegtor der Gäste kam. Würde Schwarz rein nach Leistung aufstellen, ließen sich gute Argumente für eine Rückkehr von Maximilian Mittelstädt finden. Es ist allerdings zu erwarten, dass Marvin Plattenhardt erneut den Vorzug erhalten wird, die Kapitänsbinde ist dabei ein nicht zu vernachlässigender Grund. Sollte er jedoch eine weitere schwache Leistung im kommenden Spiel zeigen, könnte in die Diskussion um die linke Defensivseite bei Hertha neuer Schwung kommen.
These 2: Hertha verdoppelt die bisher geschossenen Tore
Gute Leistung, wenig Ertrag: Was sich über Hertha insgesamt sagen lässt, trifft insbesondere auch auf die Offensivabteilung der Alten Dame zu. Nach den sogenannten „expected Goals“ (grob vereinfacht: Wie viel Tore hätte ein Team basierend auf den Chancen im Normalfall geschossen) müsste Hertha schon vier Tore auf dem Konto haben. In der letztendlich zählenden Realität liegt man bei zwei. Die Anzahl der herausgespielten Chancen, wie der xG-Wert zeigt, ist im Vergleich zu deren Verwertung dabei das kleinere Problem.

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Doch eben diese Chancenverwertung ist dem Trainer in den meisten Fällen kaum anzulasten, da es hier zum Großteil auf die individuelle Klasse der Spieler ankommt. Insbesondere Dodi Lukebakio zeigt sich in der bisherigen Saison äußerst spielfreudig, an seinen Abschlüssen muss er jedoch noch feilen. Dafür legte er in der vergangenen Woche sogar Extraschichten nach dem Training ein. Hertha wird gegen den Fuggerstädter etwas kaltschnäuziger vor dem Tor sein und mindestens zwei Tore erzielen, was das Torkonto der Blau-Weißen damit verdoppelt.
These 3: Ein unterhaltsameres Spiel als gedacht
Bei vielen neutralen Fußballfans dürfte die Paarung „FC Augsburg – Hertha BSC“ wenig Vorfreude auf ein attraktives Spiel wecken. Die Duelle der vergangenen Jahre waren meist uninspiriert, destruktiv geprägt und mit wenig Spielfreude gesegnet. Doch dieses Jahr ist anders. Beide Teams gehen mit komplett neuen fußballerischen Ansätzen in die Saison. Während bei Hertha Gegenpressing mit schnellen, vertikalen Umschaltmomenten im Vordergrund steht, probieren sich die Fuggerstädter unter Enrico Maaßen an Ballbesitzfußball. Hatte man in der vergangenen Saison noch einen durchschnittlichen Ballbesitzanteil von 41,2%, liegt er in dieser Spielzeit schon bei 46,8%. Der Trend ist also zumindest rein statistisch erkennbar. Die zwei Mannschaften wollen somit einen deutlich aktiveren und offensiveren Fußball als in den letzten Jahren spielen, wenn auch mit unterschiedlichen Stilmitteln. Das Duell wird folglich deutlich spannender und unterhaltsamer, als der geneigte Fußballfan es erwartet.
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von Benedict Puls | Aug 19, 2022 | Bundesliga, Drei Thesen, Hertha BSC, Transfers, Um den Verein, Vorbericht
So langsam aber sicher kommt man in der neuen Saison an, den dritten Spieltag eröffnet unsere „Alte Dame“ heute um 20:30 auswärts bei Borussia Mönchengladbach. Nach dem Pokalaus und der klaren Niederlage im Derby, konnte Hertha BSC gegen Frankfurt eine Leistungssteigerung zeigen. Wird sich der Trend gegen die „Fohlen“ fortsetzen oder kommt doch der Rückfall in alte Muster?
Unsere drei Thesen zum Spiel in Gladbach.
These 1: Marco Richters Kaderrückkehr steht über dem sportlichen Ergebnis
Gut, vielleicht ist die erste These etwas übertrieben, denn am Ende kommt es im Fußball-Business nun mal auf das sportliche Ergebnis an. Doch es wird dennoch deutlich, dass Fußball halt nicht alles ist und Dinge wie die Gesundheit schlussendlich über allem thronen. Und so mag um ca. 22:20 Uhr vermutlich zum Großteil über den Ausgang des Spiels gesprochen werden, doch ein Grund zur Freude wird so oder so bestehen. Dass Marco Richter bereits gut fünf Wochen nach seiner Hodenkrebs-Diagnose wieder im Bundesliga-Kader stehen wird, hätten die meisten sicher nicht gedacht. Umso schöner ist es, dass der deutsche U-Nationalspieler seine Krankheit anscheinend so gut überstanden hat.
Wir freuen uns, dass du zurück bist, Marco!

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These 2: Wilfried Kanga feiert seine erste Torbeteiligung
Bereits in seinen ersten Minuten gegen Union nach Einwechslung zeigte der aus Bern gekommenen Angreifer, dass er Hertha weiterhelfen kann. Mit seinem robust gebauten Körper dient Kanga als Zielspieler, der lange Bälle verarbeiten und weitergeben kann. Gleichzeitig strahlt er durch Tiefenläufe und ständige Aktivität eine gewisse Torgefahr aus. Gegen Frankfurt durfte er daher von Beginn an spielen und schoss beinahe direkt sein erstes Tor im Hertha-Dress. Heute wird er etwas mehr Glück haben und im dritten Spiel seinen ersten Scorerpunkt erzielen, ob als Tor oder Vorlage lassen wir an dieser Stelle offen.
These 3: Hertha erkämpft sich ein Remis
Der heutige Gegner aus Mönchengladbach ist mit vier Punkten aus zwei Spielen sehr ordentlich in die Saison gestartet. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass man gegen Hoffenheim ca. 70 Minuten in Überzahl war und sich gegen Aufsteiger Schalke 04 durchaus schwertat. Unter Neu-Trainer Daniel Farke will man zum früher gepflegten Ballbesitzfußball zurückkehren, der Kader ist zum überwiegenden Großteil der gleiche wie letztes Jahr. Hertha hingegen möchte seit dieser Saison pressingorientierten Fußball spielen, es treffen also zwei sehr unterschiedliche Spielsysteme aufeinander. Sollten die blau-weißen Gäste die Leistung von Frankfurt bestätigen, ist durchaus ein Punkt drin, da man die „Fohlen“ sicher das ein oder andere Mal im Spielaufbau empfindlich stören und somit selbst gefährlich werden kann.
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von Benedict Puls | Jul 30, 2022 | Drei Thesen, Hertha BSC, U23-Mannschaft, Vorbericht
Endlich geht sie los, die neue Pflichtspielsaison. Startschuss ist traditionell die 1. Runde des DFB-Pokals, in der Hertha nach Braunschweig zur Eintracht fährt. Der Kader weist noch die ein oder andere Baustelle auf, insbesondere auf der Abgangsseite muss definitiv noch etwas passieren. Doch der Pflichtspielauftakt kümmert sich recht wenig um die Transferpläne von Fredi Bobic, daher kommen hier unsere ersten drei Thesen der Saison.
These 1: Der Schwarz-Fußball wird erkennbar, aber unausgereift sein
Mit der ersten These haben wir es uns ehrlicherweise sehr einfach gemacht. Der neue Chefcoach Sandro Schwarz ist mit der klaren Aufgabenstellung nach Berlin gekommen, die Art des Fußballspielens bei Hertha einmal komplett umzukrempeln. Statt defensiv abwartendem Fußball ist für die Zukunft eine pressing-orientierte und aktive Spielweise gefragt. Eine Systemumstellung, an die sich viele Akteure der Blau-Weißen erst noch gewöhnen müssen, insbesondere was das direkte und vertikale Umschaltspiel angeht.

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In den Testspielen ließ sich die Herangehensweise bereits gut erkennen, doch gerade defensiv stimmte vieles noch nicht. Es ist daher davon auszugehen, dass man auch gegen Braunschweig sieht, wie Hertha in Zukunft auftreten will. Die Unsicherheiten werden jedoch noch vergleichsweise ausgeprägt vorhanden sein.
These 2: Derry Scherhant bekommt Spielminuten
Klassischerweise fahren jeden Sommer ein paar hoffnungsvolle Nachwuchstalente mit ins Trainingslager. Einer von ihnen war in diesem Jahr der 19-jährige Derry Scherhant, welcher erst vor zwei Jahren zu Hertha stieß. Für einen Nachwuchskicker in der Akademie der Alten Dame eine durchaus ungewöhnliche Entwicklung. Scherhant trumpfte insbesondere in der Rückrunde unter Ante Covic bei Herthas U23 ordentlich auf, kam vergangene Saison auf 24 Torbeteiligungen in 34 Spielen.
Während der Sommervorbereitung kam der Stürmer auf vergleichsweise viele Einsatzminuten, erzielte gegen Nottingham das einzige Tor für die Berliner. Insofern wäre es nicht verwunderlich, wenn Scherhant sich das Privileg verdient haben sollte, mit nach Niedersachsen zu fahren und je nach Spielverlauf eventuell sogar auf seine ersten paar Minuten im DFB-Pokal zu kommen.
These 3: Hertha gewinnt das „Best of 3“
Für den Hauptstadtklub, der in dieser Woche sein 130-jähriges Bestehen feiert, ist der Gegner kein Unbekannter. Bereits 2018 und 2020 traf man in der ersten Runde des Pokals auf Braunschweig. Während Hertha vor vier Jahren unter anderem dank eines äußerst sehenswerten direkten Volleys von Neu-Kapitän Marvin Plattenhardt mit 1:2 gewinnen konnte, verlor man in der vorletzten Saison in einem spektakulären Spiel mit 5:4. Ex-Unioner Martin Kobylanski besiegelte mit einem Dreierpack das frühe Ausschneiden der blau-weißen Gäste, spielt mittlerweile aber bei 1860 München.

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Nun folgt also das dritte Spiel innerhalb von fünf Jahren und wahrscheinlich wird es kein schönes. Hertha wird sich trotz defensiver Unsicherheiten am Ende jedoch aufgrund des Qualitätsunterschieds in den Kadern knapp durchsetzen. Und damit das gestreckte „Best of 3“ gewinnen.
[Titelbild: ANDERSEN/AFP via Getty Images]
von Benedict Puls | Jul 14, 2022 | Bundesliga, Hertha BSC, Spieler, Transfers, U23-Mannschaft, Um den Verein
Viele haben nicht schlecht gestaunt, als Hertha BSC am 03. Juni 2022 Nader El-Jindaoui offiziell für die U23 verpflichtet hat. Schon alleine, dass dies einen eigenen Artikel auf der vereinseigenen Website wert ist, zeigt die mögliche Trag- und Reichweite dieses Transfers. Anders als bei den sonstigen Spielern der zweiten Mannschaft von Hertha ohne Profivertrag, kann von El-Jindaoui sogar ein beflocktes Trikot im Fanshop gekauft werden, was zum Release direkt einen Zusammenbruch des Online-Shops zur Folge hatte. Doch wer ist Nader El-Jindaoui überhaupt und warum hat Hertha ihn verpflichtet?
Ein zweigleisiges Leben
Nader El-Jindaoui ist Influencer und hat über 1,2 Millionen Abonnenten auf Youtube und 1,6 Millionen Follower bei Instagram. Zahlen, von denen man bei Hertha nur träumen dürfte. Der Fußballbundesligist und Hauptstadtverein besitzt mit nicht mal 73.000 Youtube-Abonnenten und 244.000 Instagram Followern nur einen Bruchteil der Social-Media-Reichweite des 25-Jährigen. El-Jindaoui betreibt den eigenen Youtube-Kanal zusammen mit seiner Frau Louisa. Das Ehepaar hat ein Kind und lässt die Follower in Form von Videotagebüchern (sog. Vlogs) am Leben der Familie teilhaben. Die wöchentlich erscheinenden Videos haben Aufrufzahlen von ein bis zwei Millionen. Auch hier zum Vergleich: Herthas Youtube-Videos erreichen im Normalfall zwischen 10.000 und 50.000 Aufrufen.
Doch Nader El-Jindaoui ist gleichzeitig Fußballspieler. Einer, der seit Jahren probiert, von den höchsten Amateurligen in den Profisport zu gelangen. Sein Körper hat ihm ein ums andere Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch dazu später mehr. Ähnlich wie man das Leben des gebürtigen Berliners von außen unter zwei sehr verschiedenen Ansätzen verfolgen kann, wird auch dieser Artikel ebenjene zwei Aspekte thematisieren: Die des Influencers, der von Social Media leben kann und die des (Profi-)fußballers, der fast alles dafür gibt, seinen seit Jahren verfolgten Traum leben zu können.
Die Bedeutung von Social Media für Fußballvereine
Mit der Verpflichtung wird bei Hertha BSC die Hoffnung verbunden sein, dass ein Teil der Reichweite von El-Jindaoui auf den Verein abfärbt. Und zumindest bei den Videos mit und über Jindaoui funktioniert das auch. Sein Vorstellungsvideo sowie der Trainingsauftakt der U23 wurde von einer mittleren sechsstelligen Zuschaueranzahl geklickt (also zehnmal so viel wie „normale“ Videos). Auch rein finanziell dürfte sich der Neuzugang für Hertha lohnen. Wie bereits erwähnt brach die Website des Fanshops nur wenige Minuten nach der Veröffentlichung von El-Jindaouis Trikotnummer und offizieller Beflockung zusammen. Wie hoch die Verkaufszahlen von seinem Trikot am Ende tatsächlich sein werden, wird nur Hertha sagen können. Dass viel Geld eingenommen wird, ist aber sehr wahrscheinlich.
Doch wie viel bringt das mögliche Social-Media-Wachstum am Ende des Tages? Der „traditionelle“ Weg um Fußballfan zu werden ist die Mitnahme ins Stadion durch den Vater, meist im Kindesalter. Natürlich gab und gibt es Ausnahmen, aber auf den überwiegenden Teil der Fans dürfte das zutreffen. Wie wahrscheinlich ist es also, dass durch El-Jindaoui Menschen Fan von Hertha BSC werden, die sonst nichts mit dem Verein zu tun haben? Und bei denen, die Fan werden: wie lange bleibt das der Fall, sobald Jindaoui nicht mehr bei Hertha ist? Die Chance, dass durch seine Verpflichtung neue Fans mit Herz und Seele gewonnen werden, ist tendenziell gering einzuschätzen.
Und trotzdem besteht zumindest die Chance. Social Media wird gerade von Jugendlichen viel genutzt und eventuell gewinnt man so den einen oder anderen Fan, der als Kind oder Jugendlicher sonst niemals mit Hertha in Kontakt gekommen wäre. Je größer und präsenter Hertha in den gängigen sozialen Medien vertreten ist, desto höher ist die Chance, dass sich neue Fans gewinnen lassen. Für den Ausbau ebenjener Aktivitäten könnte die Verpflichtung von Jindaoui ein echter Coup sein.
Ausbildungshelfer bei Hertha II
Dennoch darf die Social-Media-Reichweite von und durch El-Jindaoui kein Selbstzweck sein. Sie darf ebenso wenig der einzige Grund für seine Verpflichtung sein. Am Ende des Tages ist die U23 Herthas zweithöchste Profimannschaft, sie dient der Aus- und Weiterbildung junger Talente sowie deren Heranführung an den Profikader. Die Plätze sind begrenzt und sollten von Spielern gefüllt werden, die sportlichen (Achtung, Klinsmann lässt grüßen) Mehrwert bieten. Ein paar Spieler nehmen jedoch eine etwas andere Rolle ein. Cimo Röcker, Tony Fuchs und Maurice Covic sind alle über 23 und ihre Aufgabe ist es, als sogenannte Ausbildungshelfer den Nachwuchsspielern die nötige Unterstützung für deren sportlichen Werdegang zu geben.

Foto: Tobias Schmidt/Hertha BSC
Auch Nader El-Jindaoui ist bereits 25, somit kein Talent im eigentlichen Sinne mehr. Auch Jugendabteilungsleiter Pablo Thiam sieht in ihm eher einen Spieler, der als Mentor fungieren soll: „Er wird unserer jungen Mannschaft mit seiner Erfahrung extrem guttun.“ Diese Rolle nimmt der im Wedding aufgewachsene Fußballer voll an: „Ich will vorangehen bei den Jungs und ihnen was beibringen.“ Und trotzdem will er sehen, ob nicht doch noch mehr drin ist. In seinem eigenen Video rund um die Vertragsunterschrift sagt er: „Natürlich habe ich den Traum Profi zu werden, und am liebsten würde ich gern Profi in Berlin werden.“ Aber bevor soweit sei, müsse er seine Arbeit machen, gut spielen und dann werde man sehen, für was es am Ende reicht. Aber wie kommt es, dass ein mittlerweile 25-jähriger noch immer vom Profifußball träumt? Dazu ist ein Blick in die sportliche Vergangenheit von Nader El-Jindaoui nötig. Dieser Blick ist einer, der sich lohnt und der das Potential für ein modernes Fußballmärchen bietet. Doch der Reihe nach.
Wenn gesundheitliche Probleme eine Karriere stagnieren lassen
Laut eigener Aussage hat der im Kreuzberg geborene und früh nach Wedding gezogene El-Jindoaui erst mit zwölf Jahren begonnen Fußball zu spielen. Das ist vergleichsweise spät, ein Jessic Ngankam beispielsweise hatte zu diesem Zeitpunkt schon viele Jahre in der Akademie von Hertha BSC verbracht. Seine ersten Vereine waren die Reinickendorfer Füchse und Tennis Borussia. Bereits im Alter von 14 wurde Energie Cottbus auf ihn aufmerksam, die mit ihrer Profimannschaft zu diesem Zeitpunkt noch in der 2. Bundesliga vertreten waren. Mit 17 Jahren erlitt El-Jindaoui jedoch einen Epilepsie- Anfall, der ihn aufgrund falscher Medikation in der Behandlung länger ausfallen ließ. Sein Vertrag in Cottbus wurde nicht verlängert, es folgte ein Intermezzo in Chemnitz, bevor er vereinslos wurde. Seine ständigen Verletzungen machten es dem Linksaußen unmöglich, über längere Zeiträume konstant zu trainieren und zu spielen.
Erst als ein Arzt ihn auf große Zahnprobleme aufmerksam machte und El-Jindaoui diese ziehen ließ, verbesserte sich sein körperlicher Zustand. Dennoch fand er als damals 19-Jähriger keinen Verein, der ihn aufnehmen wollte. Die durchziehende Verletzungsproblematik in der noch jungen Karriere schreckte viele Interessenten ab. Dennoch schaffte es sein Berater Volker Diergardt, dem El-Jindaoui viel zu verdanken hat, ein zweiwöchiges Probetraining beim SV Babelsberg 03 zu organisieren. Die 1. Mannschaft war zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits voll, für El-Jindaoui eigentlich kein Platz mehr. Während des Probetrainings überzeugte er allerdings so sehr, dass ihm dennoch ein Vertrag angeboten wurde. Bereits am nächsten Tag stand El-Jindaoui gegen den BFC Dynamo in der Startelf.
Kurz davor und trotzdem nicht am Ziel
Nach anderthalb Jahren wechselte der wendige und schnelle Flügelspieler von Babelsberg in die zweite Mannschaft von Greuter Fürth. Er sammelte dort seine eigenen Spielszenen, um sich damit in der ersten Mannschaft zu bewerben. Die Verantwortlichen in Fürth waren überzeugt genug, um El-Jindaoui mit ins Trainingslager der Profimannschaft zu nehmen. Während des Trainingslagers verletzte er sich schon am zweiten Tag und musste nach Deutschland zurückkehren. Ein Arzt erklärte ihm, dass es erneut Problem mit seinem Kiefer geben würde. Zum zweiten Mal in seinem Leben stand Nader El-Jindaoui davor, dass seine Fußballkarriere aufgrund gesundheitlicher Probleme endete, bevor sie richtig begonnen hatte.
Es folgte eine kostspielige Operation, die sein Berater ihm finanzierte. El-Jindaoui kämpfte sich erneut zurück und bewarb sich mit seinen Spielszenen beim damaligen Bundesligisten Fortuna Düsseldorf, zunächst wie in Fürth für die zweite Mannschaft. Doch so richtig glücklich wurde er in Düsseldorf nicht, sodass er den Weg zurück nach Berlin antrat. Er entschied sich nach seiner eigenen Darstellung im dritten Anlauf für die Liebe und gegen den Fußball, heiratete seine jetzige Frau und war glücklich wie seit Langem nicht mehr. Der Traum vom Profifußball schien zu bleiben, was er war: Ein Traum.
Endlich glücklich
Es kam jedoch anders. Der Berliner AK meldet sich bei El-Jindaoui und bot ihm einen Vertrag an. Und der mittlerweile auf Youtube bekannte Influencer nahm das Angebot an. Es war zwar kein Profifußball, doch El-Jindaoui war froh, wieder regelmäßig Fußball spielen zu können, ohne Druck, einfach nur aus Freude am Fußball. Und als ob der Fußballgott es nach Jahren des Leidens gut mit ihm meinte, schien er jetzt angekommen zu sein. Rein statistisch lieferte der Flügelflitzer die beiden besten Saisons seiner Karriere ab, erzielte in 55 Spielen 20 Tore und bereitete 18 weitere vor. Die innere Ruhe und Gelassenheit schienen ihn endlich befreit aufspielen zu lassen, er erlitt keine einzige nennenswerte Verletzung.
Mit Ablauf der vergangenen Saison folgt nun der Schritt zu Hertha BSC. El-Jindaoui will es noch einmal wissen. Er will wissen, ob er das Zeug zum Bundesligaspieler hat oder nicht. Doch gleichzeitig ist er nicht mehr verbissen danach, es unbedingt schaffen zu müssen. Mit seinem Social-Media-Auftritt verdient er mehr als genug Geld zum Leben. Die zweite Mannschaft von Hertha bietet ihm eine Plattform, sich zu beweisen. Er kann dort befreit und ohne Druck aufspielen. Qualitativ ist er gut genug, um in der Regionalliga mithalten zu können, das hat er beim BAK ausreichend bewiesen. Parallel bietet er als im Wedding aufgewachsener Straßenkicker Identifikation für die Fans und das Potential zum Führungsspieler in der U23. Und sollte sich herausstellen, dass El-Jindaoui eine ernsthafte Alternative für den Profikader ist, wird er auch dort seine Chance bekommen. Mit seinen Fähigkeiten als offensiver Außenspieler könnte er in eine Lücke stoßen, die bei Hertha seit Jahren besteht.
El-Jindaoui bei Hertha: Die entscheidende Frage
Ist Nader El-Jindaoui nun ein Marketing-Transfer oder tatsächlich eine sportlich sinnvolle Verstärkung? Diese Frage lässt sich recht eindeutig beantworten: sowohl als auch. Die Social-Media-Reichweite und Aufmerksamkeit des millionenfach geklickten Influencers könnte Herthas Auftritt in den Sozialen Medien mehr als guttun. Auch wenn sich damit nicht unmittelbar neue und langfristige Fans gewinnen lassen werden, steigert sich dennoch die Chance, dass Hertha in Zukunft durch die neuen Möglichkeiten von YouTube, Instagram & Co. profitieren wird. Und sei es „nur“ durch bessere Sponsoringmöglichkeiten.

Foto: Tobias Schmidt/Hertha BSC
Gleichzeitig schlummert in El-Jindaoui unter Umständen tatsächlich das Potential zum Bundesligaspieler. Er bringt einen unmittelbaren sportlichen Mehrwert für die zweite Mannschaft von Hertha BSC, kann als Führungsspieler und Mentor vorgehen. Sollte das Niveau reichen, stellt er unter Umständen sogar eine ernstzunehmende Option für die Profimannschaft dar. Und wer weiß, vielleicht blickt man in ein paar Jahren auf diese Neuverpflichtung zurück, schaut anschließend auf den Rasen des Olympiastadions, auf dem El-Jindaoui gerade das Siegtor geschossen hat und denkt sich: „Es gibt sie noch, die modernen Fußballmärchen.“
Titelbild: Tobias Schmidt/Hertha BSC
von Benedict Puls | Jun 20, 2022 | Bundesliga, Hertha BSC, Pressekonferenz, Transfers, Um den Verein
Neue Saison, neuer Trainer, neues Glück. Nach dem Tanz auf der Rasierklinge und spät gelungenen Klassenerhalt in der vergangenen Saison soll in der kommenden Spielzeit alles anders werden. Auf seiner Antritts-Pressekonferenz hat sich der künftige Cheftrainer von Hertha BSC, Sandro Schwarz, gemeinsam mit Geschäftsführer Fredi Bobic den Medien gestellt. Und dabei einen guten ersten Eindruck hinterlassen.
Unser Artikel zum Startschuss der Sommervorbereitung.
Eine bewegte jüngere Vergangenheit – auf beiden Seiten
Wenn man die Erlebnisse der letzten Wochen und Monate von Sandro Schwarz und Hertha BSC mit einem gemeinsamen Wort beschreiben müsste, wäre „intensiv“ vermutlich eine ziemlich gute Wahl. Während der Hauptstadtklub in den letzten drei Jahren von einer Chaossaison in die andere taumelte, erlebte Schwarz ein ganz persönliches Abenteuer mit Höhen und Tiefen. Im Herbst 2020 hat er mitten zur Corona-Hochzeit in Russland bei Dinamo Moskau angeheuert und dort eine Mannschaft aus dem Tabellenmittelfeld der Liga zu einem Spitzenteam geformt. Mit Start des unsäglichen Angriffskrieges in der Ukraine begann eine emotional schwierige Zeit für Schwarz, er entschied sich jedoch bis Saisonende bei seiner Mannschaft zu bleiben.
Seit Anfang Juni war dann klar, dass Sandro Schwarz neuer Cheftrainer bei Hertha wird. Zu Beginn kritisch beäugt, kristallisierte sich relativ schnell heraus, dass er womöglich genau der Trainer sein kann, den die krisengebeutelten Blau-Weißen gebrauchen können. „Ich freue mich jetzt hier zu sein und bin seit Samstag in Berlin“, stellte sich der neue Übungsleiter lächelnd und dennoch fokussiert vor. Urlaub habe er kaum gehabt, in den letzten zwei Wochen hätte es viele Gespräche mit Mitarbeitenden gegeben. Auch eine Besichtigung der Trainingsplätze und Infrastruktur auf dem Gelände rund um den Schenckendorffplatz stand schon auf dem Plan. Schwarz wirkt trotz fehlender Pause ziemlich ausgeruht, strahlt von Beginn an Zuversicht und eine gewisse Vorfreude aus.
Wunschlösung auf dem Trainerstuhl
Dass es einen Neustart auf der Trainerposition benötigt, stand schon seit längerer Zeit fest. Bereits im letzten Sommer galt Pal Dardai keinesfalls als Wunschlösung von Fredi Bobic. Dies zeigte sich in der Kommunikation von Trainer und Manager auch recht schnell öffentlich. Die anschließenden Lösungen mit Tayfun Korkut und Felix Magath waren jeweils von vornherein bis Saisonende begrenzt. Bobic bestätigte dies auf der Pressekonferenz auch noch einmal selbst: „Für mich war frühzeitig klar, dass wir nach einem neuen Trainer suchen werden.“

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Und auch wenn es mehrere Kandidaten gegeben hätte, wäre die Entwicklung wohl sehr deutlich in Richtung Schwarz gegangen. Aufgrund der Arbeit des gebürtigen Mainzers in Moskau ist Bobic sicher: „Ja, genau jetzt für diesen Zeitpunkt, für diese Situation bei Hertha BSC ist er der richtige Mann.“ Und führt weiter aus: „Ich brauche jemanden der 100 Prozent Überzeugung hat, diese nicht einfache Aufgabe hier bei der Hertha zu übernehmen.“ Zumindest überzeugt scheint Schwarz tatsächlich zu sein, laut eigener Aussage wäre er auch im Falle eines Abstiegs in die zweite Liga zum Hauptstadtklub gekommen.
Endlich ein klares Konzept
Das von Sandro Schwarz ausgerufene Saisonziel sieht auf den ersten Blick erst einmal recht ungewöhnlich aus: „Wenn unsere Zuschauer und Fans unabhängig vom Trikot sehen, dass es eine Hertha-Mannschaft ist, dann ist es eine erfolgreiche Saison.“ Bei genauerem Hinsehen ist dies jedoch genau das Ziel, welches Hertha BSC braucht. Im Vordergrund soll die sportliche Entwicklung stehen und nicht der Tabellenplatz. Realistisch betrachtet darf Europa eh keineswegs der Anspruch sein, dass man nicht absteigen darf, ergibt sich logischerweise von selbst.
Doch wie genau soll der sportliche Weg denn aussehen? Woran soll man die Mannschaft der „Alten Dame“ erkennen? „Es ist mir wichtig, dass wir sehr aktiv sind, dass wir eine sehr gute Struktur in der Arbeit gegen den Ball haben und dort auch mutig sind in unserer Verteidigung sind“, erläutert Schwarz. Nach vorne solle dann sehr zielstrebig gespielt werden. Und auch abseits des Spielerischen verfolgt der ehemalige Mainzer Coach eine klare Philosophie: „Wir wollen auch außerhalb des Platzes sehr geschlossen als Mannschaft auftreten“. Nachdem bei Hertha seit 2019 sieben verschiedene Trainer mit teils unterschiedlichen oder auch überhaupt nicht vorhandenen Konzepten tätig waren, könnte Schwarz die Grundlage für eine bessere Zukunft legen. Der konsequente Plan und die erkennbare Idee des neuen Übungsleiters sind ein elementarer Bestandteil dessen, wofür Hertha in Zukunft stehen soll.
Die Arbeitsweise von Sandro Schwarz
Um diesen Weg bestreiten zu können, wartet viel Arbeit auf den Chefcoach. Und auch dafür verfolgt er einen klaren Prozess: „Unser Anspruch ist es, vom ersten Tag sehr intensiv und fleißig zu sein. Nicht groß zu reden, sondern wirklich mit einer hohen Leistungsbereitschaft zu arbeiten.“ Zu Beginn der Sommervorbereitung stehen dabei klassischerweise die athletischen Grundlagen im Vordergrund, ehe es anschließend nach und nach an die taktischen Feinheiten geht.

(Photo by Boris Streubel/Getty Images)
Grundsätzlich verfolgt Sandro Schwarz in seiner Arbeit einen sehr strukturierten Ansatz: „Ich bin ein sehr ordnungsliebender Mensch und ich bin der Überzeugung, dass eine gewisse Struktur Energie und Vertrauen gibt.“ Dies gelte sowohl fußballerisch als auch abseits des Feldes. Im Training sei vor allem eine hohe Wiederholungsrate der einzelnen Abläufe geplant. Dennoch will Schwarz seinen Schützlingen fußballerische Kreativität lassen und stellt klar: „Wir müssen den Jungs die Gewissheit geben wie das Spiel zu funktionieren hat, wie wir spielen wollen und dann aber auch es laufen zu lassen und die Freiheit zu geben“
Unterstützt wird er in seiner Arbeit dabei von Daniel Fischer, Volkan Bulut und Tamas Bodog, mit denen er zum Teil schon in Moskau zusammengearbeitet hat. Andres Menger und Vedad Ibisevic, über den Schwarz lobende Wort fand, sowie die bisherigen Athletiktrainer rund um Henrik Kuchno und Hendrik Vieth bleiben Hertha BSC erhalten.
Erneuter Kaderumbruch
Im Gegensatz zum Trainerteam steht der finale Kader derweil noch lange nicht fest. „Es wird wieder Zeit brauchen, bis der Kader komplett ist“, stellt Fredi Bobic klar. Der Markt sei noch relativ träge, insbesondere die Teams aus Südeuropa würden noch etwas Urlaub machen was die Kaderplanung angeht. Es ist als auch dieses Jahr damit zu rechnen, dass die Mannschaft nach Saisonbeginn im August weiter verändert wird und sich eine gewisse Unruhe dadurch nicht vermeiden lassen wird. Dass dies die Arbeit des Trainers erschwert, ist auch Bobic bewusst: „Es ist immer etwas unfair für das Trainerteam.“
Dennoch konnte der Manager heute etwas Einblick in die kommenden Transfers geben. So wird Santiago Ascacibar den Verein bei einem passenden Angebot verlassen dürfen, er wäre bereits während der Rückrunde auf Bobic zugekommen und hätte seinen Wechselwunsch für den Sommer geäußert. Auch Eduard Löwen ist momentan vom Training freigestellt, da er sich in Verhandlungen mit einem Verein befände. Auf der Torwartposition plane man fest mit Oliver Christensen als Stammspieler: „Da haben wir alle ein sehr gutes Gefühl dabei.“ Rune Jarstein ist Stand jetzt als Ersatztorhüter eingeplant, sollten dessen Fitnesswerte in den nächsten Wochen das nicht möglich machen, würde man sich gegebenenfalls auf dieser Position verstärken.
Bezüglich Kevin Prince Boateng konnte Bobic verkünden, dass dieser wohl bleiben wird, es hinge noch an ein paar vertraglichen Kleinigkeiten. Schwarz ist für einen persönliches Austausch mit Boateng sogar vor ein paar Tagen bereits einmal nach Berlin gekommen. Sein Fazit lautet: „Es war ein sehr gutes Gespräch, offen, klar und ehrlich von beiden Seiten aus und ich finde das ist eine gute Basis um weiter sehr gut zusammen zu arbeiten.“
Schwieriger Saisonstart
Dass gearbeitet werden muss, dürfte unzweifelhaft sein. Mit dem Zweitligisten Eintracht Braunschweig im DFB-Pokal und anschließenden Bundesligastart gegen den Stadtrivalen Union Berlin hätte das Auftaktprogramm knackiger kaum sein können. Angesprochen auf das Derby reagiert Schwarz mit der Aussage „Geiles Spiel“, bevor die Frage überhaupt zu Ende gestellt ist. Schon vor dem offiziellen Trainingsauftakt lebt er also vor, mit welcher Einstellung und Mentalität in Zukunft in Berlin-Charlottenburg gearbeitet werden soll.

Photo by Martin Rose/Getty Images
Gleichzeitig macht er im Laufe der Pressekonferenz mehrmals klar, dass mit Braunschweig noch vor Union ein Gegner wartet, der mitnichten ein Selbstläufer ist. Es wird das bereits dritte Duell der beiden Mannschaften während der ersten Runde des DFB-Pokals in fünf Jahren sein. Mit Blick auf die letzte Begegnung im Sommer 2020, Hertha verlor in einer denkwürdigen Partie mit 4:5, sollte jedem klar sein, dass die von Schwarz gebotene Vorsicht mehr als nur eine Plattitüde ist. Der frische Cheftrainer hat noch sechs Wochen, um die Grundlagen seines Stils in eine vom erneuten Umbruch begleitete Mannschaft einzuarbeiten. Die Aufgabe, sie könnte kaum schwerer sein und dennoch gibt es auf dem Olympiagelände zum ersten Mal seit langem so etwas wie Aufbruchstimmung. Die Saison 2022/23, sie kann kommen.
[Titelbild: THOMAS KIENZLE/AFP via Getty Images]
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