Noch nie geriet die Herthaner Gefühlswelt in der Amtszeit von Pal Dardai so ins Wanken wie in den vergangenen Wochen. Noch nie waren die Zweifel an dem Ungar so groß, die Fragen so zahlreich, die Tristesse so bleiern – es folgt die Kolumne eines Redakteurs, der an einem für ihn neuen Punkt der “Ära Dardai” steht.
Für mich ist es zur Routine geworden, am Tag nach einem Hertha-Spiel auf den Blog von Marxelinho, einer Galionsfigur seines Faches, zu wandern und mir seine klugen und wohl formulierten Gedanken zu dem beobachteten Spiel durchzulesen. Nach dem vergangenen gegen Fortuna Düsseldorf konnte ich das nicht. Der Link zur PK nach dem Spiel und die Worte “Pal Dardai kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Dann bleibt eigentlich nur der, dass er sie betreut. Michael Hartmann sollte für die letzten sechs Spiele in dieser Saison diese Aufgabe übernehmen” waren sein ganzer Blog-Eintrag zu dem enttäuschenden 1:2. Ernüchterung, Frustration, Leere und weitere Adjektive beschreiben seine Gefühlswelt und die vieler weiterer Herthaner Anhänger.
Auch wenn ich es nicht so drastisch wie mein geschätzter Kollege formulieren würde, macht sich auch in mir eine Lustlosigkeit breit, die ich in dieser Form seit wohl fünf Jahren nicht mehr gespürt habe. Bereits nach der herben 0:5-Klatsche gegen RB Leipzig umgab mich eine massive Ratlosigkeit, die dazu führte, dass ich nicht wie gewohnt eine Einzelkritik zu diesem Spiel schrieb. Dieses Format betreibe ich nun schon seit vielen Jahren, fasziniert davon, in wie vielen Blickwinkeln man auf ein Spiel schauen kann und welche Nuancen bei jedem Akteur auf dem Feld zu erkennen sind, die den Unterschied machen können. Seit einigen Wochen geht es bei Hertha aber nicht mehr um Nuancen, sondern um grundsätzliche Aspekte. Einen Artikel zu schreiben, der mich einen halben halben Tag kosten und letztendlich keinem Leser Spaß bereiten würde, erschien mir sinnlos. Da hat niemand etwas von und glücklicherweise handelt es sich bei Hertha BASE weiterhin um einen Blog, auf dem nur Dinge passieren, wozu die Redaktion Lust hat.
Ich wollte diesen Text bereits am Sonntag anfangen zu schreiben, verbrachte den Tag aber lieber spontan mit Freunden im Treptower Park. Ein herrlicher Frühlingstag, der die ganze Schönheit Berlins offenbart und zur Aktivität eingeladen hat. Vier oder fünf Stunden verbrachte ich mit meinen Freunden – essend, spielend, lachend und nicht an Hertha denkend. Es tat gut, sich nicht mit seinem Verein zu befassen, regelrecht gedrückt habe ich mich davor und das kann sowohl als Fan als auch als Blogger kein gutes Zeichen sein.
Nein, Hertha nervt aktuell. Mehr als sonst.
Blau-weiße Tristesse
Bereits vor dem Spiel gegen Düsseldorf herrschte bei mir und meinem Umfeld große Ernüchterung. Das 0:5 in Leipzig stand wie ein großes hässliches Symbol stellvertretend für Herthas anhaltenden „Rückrunden-Fluch“, für das Gemüt erschwerend kam der geplatzte Stadionplan der Vereinsführung für das Olympiagelände hinzu. Auf einmal war Hertha nicht mehr der aufstrebende Verein, dem die Zukunft gehört, sondern dem zunächst einmal die Gegenwart gehörig um die Ohren fliegt.
Einmal mehr schafft es die Mannschaft nicht, eine Saison konstant gestalten. Einmal mehr bricht Hertha in der Rückrunde auseinander und lässt die Spielzeit mit einem mehr als faden Beigeschmack ausfasern. Hierbei geht es keinesfalls im Partien wie gegen Werder Bremen (1:1) oder Bayern München (0:1), die unglücklich ausgingen, in denen aber der Wille zu spüren war. Nein, erschreckend waren die Partien gegen den SC Freiburg (1:2), RB Leipzig (0:5) und Fortuna Düsseldorf (1:2). Auch der Sieg gegen Mainz 05 (2:1) fußte keinesfalls auf einer starken Vorstellung des Teams, sondern wurde von seinem Ausgang beschönigt.
Und so wabert die “alte Dame” einmal mehr irritierend motivationslos durch die Rückserie einer eigentlich vielversprechenden Spielzeit. Kein Feuer, kein Wille, kein Kampf, kein Aufbäumen, kein Stemmen gegen Hindernisse – das Ergebnis ist aktuell Platz elf, jenseits von gut und böse, das Niemandsland der Tabelle. Platz neun, also das formulierte Minimalziel (“einstelliger Tabellenplatz” beinhaltet nun einmal noch acht weitere Plätze) des Vereins ist mit sieben Punkten Abstand nicht mehr zu erreichen, Platz 14 mit neun Punkten Differenz ebenso wenig in Reichweite.
Dardais Krisenmanagement in der Krise
Ebenso irritierend wie die jüngsten Vorstellungen der Mannschaft ist das aktuelle öffentliche Auftreten von Pal Dardai. Der Berliner Trainer wirkt angeknockt, verrennt sich in Kleinkriege mit Medien oder Spielern und scheint die Wahrheit beinahe zu leugnen.
“Wenn ich die Statistik sehe, kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Zweikampfwerte, Ballbesitz, Torschüsse – das ist Hertha BSC”, sagte Dardai auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Zuvor beantwortete der Ungar im sky-Interview die Frage nach den Gründen für diese erneut miese Rückrunde mit “Das muss man den lieben Gott fragen”. Wer nach solch einem enttäuschenden Auftritt wie dem gegen Düsseldorf wirklich sagen kann, er habe ein gutes Spiel seiner Mannschaft gesehen und dass es keine objektiven Gründe für das erneute Einbrechen der Mannschaft gibt, dem muss man eine gewisse Ratlosigkeit attestieren. Nein, Pal, das war kein gutes Spiel, nicht einmal ein mittelmäßiges. Und nein, Pal, da geht die Frage nicht an Gott, sondern an den Trainer selbst.
Aber laut dem Trainer gilt: “Es gibt keine Krise, das ist Hertha BSC.” Wenn vier Niederlagen infolge, elf Punkte aus den bisherigen Rückruckenspielen und damit das Verpassen des erklärten Saisonziels Hertha BSC sind, dann muss die Frage nach der Anspruchshaltung von Dardai gestellt werden. Realismus ist eine wichtige Eigenschaft im Fußballgeschäft, da er einen vor einem tiefen Fall bewahren kann, doch scheint der 43-Jährige momentan weniger realistisch, als vielmehr unverbesserlich zu sein.
Anstatt eine inhaltliche Debatte über die derzeitige sportliche Lage zu führen, reagiert Dardai bei leisester Kritik ungewöhnlich gereizt. Ohnehin sei das Umfeld daran Schuld, wenn die Mannschaft nun den Ansprüchen nicht gerecht werden würde. “Wir dürfen die Erwartungen nicht hochschrauben, das habt ihr gemacht“, sagte Dardai am Sonntag zu den Journalisten. Der europäische Wettbewerb: “Das war nie realistisch, das kommt von außen.” Wer das nicht einsehe, der lüge. “Das ist wahrscheinlich so genannter geplanter Mord”, griff Dardai sogar zu sehr martialischer Sprache, denn die Medien würden Hertha bewusst in den Himmel heben, um den Verein dann wieder grillen zu können. “Ab und zu habe ich das Gefühl, ihr lebt von der Schadenfreude. Das ist nicht gut. Wahrscheinlich war euch langweilig”, beendete Dardai seine Medienkritik – unsachlich, gereizt, fast schon verschwörerisch und dem ansonsten so konstruktiv argumentierenden Trainer überhaupt nicht ähnlich. So hat man Dardai noch nicht erlebt und das spricht zusätzlich dafür, in welch prekärer Lage er sich befindet.
Es wird nicht am gleichen Strang gezogen
Prekär deshalb, weil Dardai in seiner Argumentationslinie auch im Verein alleine zu sein scheint. Sowohl einzelne Spieler als auch Geschäftsführer Sport Michael Preetz üben deutlich mehr Kritik, sodass öffentlich keine Einheit zu erkennen ist.
“Ich habe die Schnauze voll davon. (…) Es gibt keine Ausreden. Es ist einfach irgendwas drin in der Mannschaft, dass sich Leute denken, es geht vielleicht um nichts mehr. Diese letzten paar Prozente, sich reinzubeißen, keine Ahnung, vielleicht will sich keiner verletzen. Wie gesagt, wir sind alle Angestellte des Vereins, wir sollen uns bis zur letzten Sekunde der Saison den Arsch aufreißen”, positionierte sich Valentino Lazaro im kicker deutlich und somit gänzlich anders als sein Trainer. Der Österreicher war einer der vielen Spieler, die vor und während der Saison öffentlich von ihrem Traum, mit Hertha den europäischen Wettbewerb zu erreichen, erzählten. Der Wunsch, großes in dieser Saison zu erreichen, wurde also von den Spielern in die Mannschaft hineingetragen, nicht von den Medien, wie Dardai es behauptet hatte.
Während Dardai von einem “sehr guten” Spiel seiner Mannschaft gegen Fortuna Düsseldorf sprach, konstatierte Michael Preetz: “Wir dürfen die Augen nicht davor verschließen, dass das zu wenig ist. Da ist jeder angesprochen – in erster Linie die, die auf dem Platz stehen” – deutliche Kritik also von Preetz, der nicht auf einer Linie mit seinem Trainer zu sein scheint. “Das ist nicht einfach so hinzunehmen, dass wir immer in der Rückrunde einbrechen”, betonte der 51-Jährige. “Es gibt da auch keinen logischen Zusammenhang. Es sind jetzt noch sechs Spiele, wo es genug Punkte gibt. Da will ich jetzt eine Reaktion sehen.” Es ist nicht das erste Mal in der laufenden Saison, dass die Vorstellungen von Dardai und Preetz auseinanderdriften. Immer wieder ließ sich erkennen, dass die beiden Vereinsverantwortlichen verschiedene Anspruchshaltungen und Visionen für die Zukunft haben, wobei Dardai meist auf die Bremse tritt und Preetz hoch hinaus will. Intern soll es auch gerne zu Reibungen kommen, ein Diskurs ist immer wichtig, doch nach außen sollte der Verein als Einheit auftreten und das ist aktuell sowohl im Verhältnis von Trainer zur Mannschaft wie auch zum Manager nicht der Fall. So wirkt es, als würde Dardai langsam die Souveränität entgleiten.
Die Gretchenfrage
Doch was heißt das alles nun? Ist Pal Dardai nicht mehr der richtige Trainer für Hertha BSC und dessen Zukunft? Hat er sich aufgebraucht?
Die klare Antwort darauf: Ich weiß es nicht. Ich muss ehrlich sagen, dass ich noch nie so große Zweifel daran hatte, wie jetzt. Schaut man stumpf auf Herthas Tabellenpositionierung der letzten Jahre (sechs, zehn, ?), wird sich der Hauptstadtverein im zweiten Jahr infolge verschlechtern. Das kann keinesfalls der Anspruch sein, nicht mit diesem ambitioniert zusammengestellten Kader. Man kann 0:5 in Leipzig verlieren, solch ein Katastrophenspiel passiert jeder Mannschaft (ich schiele leicht Richtung Dortmund), doch wichtig ist dann die Reaktion darauf und dann die Reaktion auf diese Reaktion. In beiden Fällen ist es wohl zum Wort-Case-Szenario gekommen. Die Mannschaft konnte sich gegen Düsseldorf nicht aufraffen und Dardai wütete daraufhin wie ein provozierte Bulle durch die Medien. Es könnte der Anfang vom Ende gewesen sein. Dardai wirkt ausgelaugt und es stellt sich die Frage, ob er sich aufgebracht hat, oder ob ein neuer Co-Trainer an seiner Seite und gewisse Neuverpflichtungen zum Ausgleich der personellen Unwucht (zu junger Kader, kein Mittelblau von 25-28-Jährigen, die Hertha als ihren Zenit ansehen) nicht den entscheidenden Unterschied machen können.
Da, wo der Verein jahrelang in ein Loch gefallen und nur mit größter Mühe wieder herausgekraxelt ist, hat Pal Dardai ein erstaunlich solides Fundament gebaut. Das wird bleiben, ob er jetzt geht oder in ein paar Jahren, es wird ihn womöglich zum Vater etwaiger kommender Erfolge machen. Doch Hertha BSC will nicht nur ein Fundament haben, sondern in die Höhe bauen, um ein Wolkenkratzer zu werden, welcher der Stadt Berlin gerecht wird. Es muss analysiert werden, ob Dardai noch der richtige Architekt für dieses Großbauprojekt ist oder nicht. Dabei darf nicht zu kurzfristig gedacht werden. “Stürzt man sich Hals über Kopf in attraktive Affären, kostet die Höhenflüge in vollen Zügen aus und nimmt nach dem anschließenden Kater wieder Abstand? Oder wünscht man sich eher eine langlebige Ehe, erträgt die unvermeidlichen Abnutzungserscheinungen und geht gemeinsam auch durch schlechte Zeiten, so wie etwa der SC Freiburg mit Trainer Christian Streich?”, formulierte es Morgenpost-Redakteur Jörn Lange sehr passend. Ich habe die Antwort auf diese Frage nicht – wie auch? Ich verlange nur, dass Dardai keine Nibelungentreue genießt und kritisch hinterfragt wird, dass die Angst vor etwas neuem und ungewissen nicht lähmt. Kommen die Verantwortlichen in ihrer Analyse zu dem Schluss, dass der ewige Herthaner Dardai auch weiterhin die Zukunft der Mannschaft gestalten soll, dann trage ich diese Entscheidung mit, denn so viel Kredit hat man sich über die letzten Jahre definitiv erarbeitet.
Wer die Abenteuer von Jim Knopf aus der Augsburger Puppenkiste kennt, wird auch mit der Geschichte des Scheinriesen vertraut sein. Ein Mann namens HerrTur Tur, der aus weiter Ferne wie ein angsteinflößender Riese aussieht, jedoch bei näherer Betrachtung immer kleiner und friedlicher wird. Ähnlich verhält es sich mit der aktuellen sportlichen Situation von Hertha BSC, die zunächst äußerst kritisch anmutet, aber bei genauerem Hinsehen sehr gut erklärbar ist.
Die Definition des deutschen Dudens sagt zum Wort “Krise”: “schwierige Lage, Situation, Zeit, die den Höhe- und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt.” Wendet man diese Bedeutung auf Herthas Lage an, so scheint das Wort recht extrem. Weder ist die Entwicklung “gefährlich”, noch stellt sie einen Höhepunkt dar. Vielmehr scheint sie wie eine erste größere Durststrecke zu sein, die jeder Verein in seiner Entwicklung kennenlernt, davor waren auch Teams wie Borussia Dortmund oder Mönchengladbach in den vergangenen Jahren nicht gefeit.
Im modernen Fußball ist es zur Normalität geworden, erste negative Serien und Stolpersteine in einer Entwicklung sofort als “Krise” zu bezeichnen, ungeachtet der möglichen Gründe. Besonders in den letzten drei Spielen war zu sehen, dass die Mannschaft in Takt ist. Gegen Sorja Luhansk (2:0) sah man eine sehr runde Leistung, gefolgt von einem Arbeitssieg gegen den HSV (2:1) und dem glücklichen Punkt gegen den VfL Wolfsburg (3:3), der im zweiten Durchgang jedoch von einer kämpfenden und mutigen Mannschaft geholt wurde. Ohne die Partien genau unter die Lupe zu nehmen, lässt sich sagen, dass die Mannschaft weiterhin viele Probleme in ihrem Spiel hat, jedoch die Mentalität stimmt und sicherlich kein Bruch zwischen Spieler und Trainer zu spüren ist, den einige Fans bereits heraufbeschwören.
Eine Krise wäre es, wenn Herthas Spieler bereits völlig verunsichert auf das Feld kämen und zu keiner Sekunde wüssten, was sie zu tun haben. Eine Krise wäre es, wenn Spieler eher abwinken als weiterkämpfen würden. Eine Krise wäre es, wenn Mannschaft und Verantwortliche Ratlosigkeit und Wut ausstrahlen würden, anstatt ruhig weiterzuarbeiten.
All das ist nicht der Fall. Vielmehr zeigt das Team erste Unsicherheiten in einer großartigen Entwicklung der letzten Jahre, die normal sein sollten, jedoch von Fans und Medien in ein sehr negatives Licht gestellt werden. Vieles wird hinterfragt oder harsch kritisiert. Doch dazu ein Fakt: Gegen die gleichen Gegner der bisherigen Hinrunde holte Hertha letzte Saison genau gleich viele Punkte (14 aus elf Spielen), es wurde also nicht schlechter.
Gründe für Herthas Lage
Herthas Scheinkrise wird beim Analysieren ihrer Ursachen zu einem nachvollziehbaren Zusammenspiel von vielen Problemen, die letzte Spielzeit nicht in dieser Form vorherrschten.
Das Verletzungspech
Eine der Schwierigkeiten begann bereits in der Sommervorbereitung. Mit Davie Selke und Valentino Lazaro verpflichtete Hertha BSC zwei Spieler, die der Mannschaft sofort weiterhelfen sollten, es aber nicht konnten. Sowohl Selke, als auch Lazaro verpassten die gesamte Vorbereitung aufgrund von Verletzungen, wodurch Pal Dardai zwei eingeplante Kräfte fehlten. Selke fehlte Hertha drei Monate, Lazaro konnte rund zwei Monate lang nicht eingreifen. Aufgrund ihrer Verletzungspausen verpassten sie die elementare Saisonvorbereitung, die in Sachen Fitness und Taktik den Grundstein legt und mussten mit Trainingsrückstand in die bereits laufende Spielzeit einsteigen, weshalb sie nur zaghaft an die Mannschaft herangeführt werden konnten. In den letzten Wochen traf das Verletzungspech Vladimir Darida, Sebastian Langkamp und Mathew Leckie, allesamt Grundpfeiler (traf bereits auf Leckie zu) des Teams, die nicht ohne weiteres ersetzt werden konnten.
Formtiefs einiger Leistungsträger
Auch Niklas Stark musste eine längere Zeit aussetzen (nun erneut). Der Defensivspieler plagte sich nach der U21-EM mit einem Rippenbruch herum und meldete sich erst im laufenden Betrieb wieder fit, spielte erstmals am 2. Spieltag gegen Borussia Dortmund. Er und Mitchell Weiser gewannen im Sommer die U21-Europameisterschaft, mussten dafür aber einen Preis zahlen und fielen erstmals in ihrer Berliner Zeit in tiefes Formloch. Weiser wirkt längst nicht wie der spielentscheidende Spieler, der er vergangene Saison war, sein Zweikampfverhalten und Spielwitz lassen deutlich zu wünschen übrig. Auch Stark zeigt sich ungewohnt inkonstant. Als Sebastian Langkamp verletzt ausfiel, sollte dies die große Chance für den 22-Jährigen werden, sich endlich einmal festzuspielen. Stark aber scheiterte daran, Langkamps Rolle auszufüllen, Herthas Innenverteidigung war selten so unsicher wie zu Starks Arbeitszeiten.
Öffentlich weitaus öfter werden Salomon Kalou und Vedad Ibisevic an den Pranger gestellt. Die beiden Routiniers sollten die Mannschaft mit ihrer Erfahrung durch die ungewohnten Wochen der Doppelbelastung führen, haben aber viel mehr mit sich selbst zu tun. Ibisevic traf gegen den VfL Wolfsburg das erste Mal seit drei Monaten und lud seinen Frust während der Torflaute oftmals in Aktionen aus, die ihm zahlreiche Sperren einbrachten. Salomon Kalou hingegen zeigte eine noch akzeptable Quote vor dem Kasten, sein restliches Spiel erlahmte aber oftmals völlig, weshalb er nicht selten unsichtbar wurde und seinem Team kaum weiterhalf, offensiv wie defensiv. Es wird von Vorteil sein, dass beide (Ibisevic bereits offiziell) ihre Nationalmannschaftskarriere an den Nagel hängen werden und sie sich dadurch einzig auf Hertha konzentrieren können.
Die Mannschaft ist nicht in der Lage, solche massive Leistungseinbrüche von vier etablierten Stammkräften aufzufangen, besonders nicht, wenn sie sich aufgrund der englischen Wochen nicht einspielen kann.
Fehlende Automatismen
Die Mannschaft hat vor allem nicht die Möglichkeit, auf Verletzungspech und schwächelnde Leistungsträgern zu reagieren, wenn ihr die Automatismen fehlen.
“Unter einem Automatismus wird in Bezug auf den Fußball die Fähigkeit verstanden, bestimmte Lauf- und Passwege der Mitspieler situationsbedingt und intuitiv zu erahnen bzw. vorherzusehen. Im Defensivverhalten führen funktionierende Automatismen dazu, dass die Räume effektiver zugestellt und so ein Ballverlust des Gegners erzwungen wird.” – Fussballtraining.de
Automatismen – eine der wichtigsten Vokabeln in Pal Dardais Trainerwortschatz. Durch sie hat er es geschafft, den Verein einst vor dem Abstiegs zu bewahren und an dieser Formel schraubte er jedes Jahr. Hertha ist eine Mannschaft, die von festen Abläufen lebt, eben weil Dardais Fußball durch eine sehr kompakte Defensive und gewissen Offensivschemata funktioniert, sowohl mit als auch gegen den Ball.
Durch die neuartige Doppelbelastung kommt das Trainerteam nicht mehr dazu, diese Zahnräder der Mannschaft regelmäßig zu ölen. Ein typisches Szenario der vergangenen Wochen sah wie folgt aus: Hertha spielt am Donnerstag in der Europa League, fliegt am Freitag zurück und kann an dem Tag nur noch auslaufen. Die erste richtige Trainingseinheit ist das Abschlusstraining am Samstag für das Bundesliga-Spiel am Sonntag. Am Montag wird die erste lockere Einheit vollzogen, gefolgt von einem wirklichen Trainingstag am Dienstag, woraufhin am Mittwoch das Abschlusstraining für die Partie im europäischen Wettbewerb ansteht. Effekt bleibt dem Trainerteam also mit dem Dienstag eine einzige Trainingseinheit, in der Abläufe trainiert werden können, da in den Abschlusstrainings spielspezifische Dinge einstudiert werden.
Dadurch und durch die Belastungssteuerung bedingte Rotation in der Startelf kann die Mannschaft ihre Automatismen kaum noch trainieren – ein eklatantes Problem.
Seit der Begegnung in Östersund gab es keine einzige, in der Hertha nicht gut angefangen hatte. Sowohl in der Bundesliga (Schalke, Freiburg, HSV, Wolfsburg), im DFB-Pokal (Köln), als auch der Europa League (Östersund, 2x Luhansk) wusste Hertha ganz genau, was in den ersten 20 Minuten zu tun war. Oftmals belohnte sich die Mannschaft in diesen Phasen nicht mit der Führung, weshalb sie aufgrund der fehlenden Automatismen immer weiter verunsichert wurde und grobe Fehler im Spiel produzierte. Es handelt sich hierbei um einen Lernprozess – “Was mache ich, wenn Plan A nicht aufgeht?” Das gilt für die Spieler und das Trainerteam gleichermaßen.
Rolle des Trainers
Eben das darf nicht vergessen werden. Mit Pal Dardai hat Hertha BSC einen Trainer, der noch nicht viel Erfahrung in seinem Beruf hat. Der Ungar hat solch eine Doppelbelastung noch nie moderieren müssen, sprach oft genug an, dass er auch dazulernen muss. Dinge wie Belastungssteuerung, Rotation oder mangelnde Trainingseinheiten unterhalb der Woche sind Herausforderungen, die erst einmal bewältigt werden müssen.
Zudem wurde in diesem Artikel bereits aufgeführt, dass ein Trainer auch nicht für alles verantwortlich zu machen ist. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Verletzungspech und seine Folgen. Es wäre sicherlich auch in Dardais Interesse gewesen, die formschwachen Kalou und Ibisevic durch eben Selke und Lazaro auszutauschen, jedoch konnte er das lange Zeit nicht tun. Aufgrund der Verletzung von Mathew Leckie musste auch ein Mitchell Weiser durchspielen, auch wenn er deutliche Anzeichen einer Überspieltheit gezeigt hatte.
Des Weiteren kann Dardai es auch nicht jeder Fan-Meinung recht machen. Gegen Sorja Luhansk ließ er viele Talente oder auch Spieler wie Stocker auflaufen, was sehr zweigeteilte Reaktionen hervorbrachte. Die eine Hälfte der Berliner Anhänger lobt ihn für seinen Mut, auch “mal die Jugend ranzulassen”, während die andere ihn für das scheinbar Abschenken des Wettbewerbs tadelte.
Sowie das Herbeireden einer Krise zum modernen Fußballgeschäft gehört, ist es zum natürlichen Reflex geworden, negative Aspekte einer Saison allein am Trainer festzumachen. Und auch hier lassen sich viele Kritikpunkte durch einfache Ursachenforschung lösen.
Pal Dardai wiederholte es auf vielen Pressekonferenzen: “Ich spüre keine Krise!” Er muss es wissen, er übernahm diese Mannschaft einst in solch einer Situation.
Die letzten Spiele zeigen, dass der 41-Jährige in solchen Phasen aufblüht, er wird zum Auge eines Sturms der medialen Hysterie, in dem völlige Windstille herrscht. Er vertraut seinem Kader, das zeigt der vermehrte Einsatz von jungen Talenten wie Maier oder Lazaro und auch das Bauen auf formschwache Spieler wie Ibisevic oder Kalou. Dadurch spürt der Kader eine Form der Ruhe, die ihm sonst fehlt. Zudem weiß Dardai, wie er seine Mannschaft anzupacken hat. Nicht grundlos wurden die ersten Phasen der vorangegangenen Partien äußert motiviert und mit einem klaren Plan angegangen und nicht grundlos zeigte beispielsweise ein Mitchell Weiser nach einer grausigen ersten Hälfte gegen Wolfsburg, im zweiten Durchgang, was er kann. Auch die Schlussphasen zeigen, dass Dardai seinen Spielern den Glauben an sich selbst vermitteln kann, so kam Hertha gegen Wolfsburg und Freiburg noch einmal zurück, um sich den Punkt zu sichern. Kurzum: Die Mannschaft zeigt immer wieder Moral, was auch ein Verdienst des Trainerteams sein muss.
Ein versöhnliches Fazit
Der Artikel soll nicht in Abrede stellen, dass Hertha bisher keine berauschende Saison spielt. Es gibt einige Kritikpunkte, die absolute Berechtigung haben und die werden wir in unseren Einzelkritiken und anderen Artikeln weiter aufzeigen, dennoch zeigt sich bei genauerem Hinsehen, dass eben viele negative Aspekte der laufenden Spielzeit erklärbar und somit verständlich sind.
Durch Verletzungspech, einige Formtiefs, der Doppelbelastung und einem unerfahrenen Trainer ergibt sich ein Cocktail, der bitter schmeckt, aber nicht das einzige Getränk der Saison sein sollte.
Das Fazit soll daher lauten: In der aktuellen Situation heißt es Ruhe bewahren und rationale Ursachenforschung betreiben, um viele Dinge nüchterner zu sein. Die vielen unansehnlichen Partien der vergangenen Wochen sind eine unglückliche Phase, aber eben nur eine Phase.
Hertha BSC wurde am 25. Juli 125 Jahre alt, genau 20 davon wird die “alte Dame” bereits von einem Menschen begleitet, der ihr als Spieler und Trainer schon so viel gegeben und wohl noch lange nicht genug hat. Pal Dardai ist sowohl Herz, als auch Gesicht dieses Vereins und soll anlässlich der Herthaner Jubiläumswoche geehrt werden.
Dabei wäre ihm das wohl gar nicht recht. Er mache doch nur seinen Job und einem Bauarbeiter würde ja auch nicht applaudiert werden – solche Antwort bekäme man wohl, nachdem er die folgende Huldigung gelesen hätte. Denn das ist Pal Dardai – bodenständig. Eitelkeit kennt er nicht.
Seine Anfänge
So war das bereits als Spieler. Neben all den extrovertierten Ballkünstlern Südamerikas im Team war er stets jemand, der sich zurückhielt und einfach seiner Arbeit nachging. Ohne großes Aufmucken in den Medien, ohne unbedingtes Ausschöpfen der Möglichkeiten, die eine Stadt wie Berlin zu bieten hat, egal wie unprofessionell sie für einen Fußballprofi vielleicht seien. Durchzechte Partynächte, verrückte Frisuren oder das Schwänzen von Trainingseinheiten hätte ihm nicht fremder sein können.
Dardai stand auf und neben dem Feld für Verlässlichkeit und unbedingte Disziplin. Er räumte für die Marcelinhos, Gilbertos und Bastürks auf, brachte den nötigen Kampf in die Partie und zeigte Attribute, die dieser Mannschaft voller Diven und Schönwetterfußballern sonst gefehlt hätten.
Und genau diese Eigenschaften ließen ihn all diese Spieler und verschiedene Phasen von Hertha BSC überleben. Diese Eigenschaften sind der Grund für die Rekordanzahl von 297 Spielen für die “alte Dame”. Dardai durchlebte Herthas glanzvolle Jahre in der Champions League, den stetigen Rutsch ins Mittelmaß, die Fast-Meisterschaft 2009 und den darauffolgenden Abstieg. Und immer war er ein essenzieller Teil der Mannschaft, des Vereins, der blau-weißen Geschichte. Eben weil er zeitlose Eigenschaften in sich vereint. Auf dem Feld zeichneten ihn selbstloser Einsatzwille, eine große Lauf- und Zweikampfstärke, aber auch ein herausragendes taktisches Verständnis für Räume und Laufwege aus. Dadurch kam nahezu kein Trainer an ihm vorbei, obwohl sein Stil so oft als “überholt” galt.
So schien es eigentlich ausgeschlossen, dass Pal Dardai jemals aufhören könnte, doch irgendwann einmal trifft das unausweichliche Karriereende jeden Fußballer, auch den scheinbar ewigen. Bei dem Ungar war es der 15. Mai 2011. Nach 15 Jahren als Hertha-Spieler war die Zeit gekommen, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen.
Diese und die Zahl seiner Spiele für diesen Verein hätte wohl niemand für möglich gehalten, als er 1997 als unbekannter Jugendspieler nach Berlin kam. Auch er selbst nicht, so sagte er einmal in einem Spox-Interview: “Ich dachte mir, ich mache es wie viele andere Ausländer auch: Eine Weile bleiben, gutes Geld verdienen und dann wieder ab nach Hause. Mir war dabei nicht klar, dass Berlin nicht irgendeine Stadt in Deutschland ist. Ich habe schnell gesehen, dass mein Leben hier gut ist, der Verein ist gut, die Trainingsbedingungen sind gut. Wohin hätte ich denn gehen sollen? Alle vier, fünf Jahre wurde unser Kabinentrakt renoviert, das war für mich wie ein Vereinswechsel.”
Es sollte nicht seine letzte Kabinenrenovierung in Berlin bleiben. Es sollte nicht das Ende seiner blau-weißen Zeit sein.
Eine Ära prägen
“Eins ist sicher: Ich werde bis zum Tod dafür arbeiten, dass wir uns frühzeitig sichern, damit unsere Fans nicht zittern müssen. Ich werde alles dafür geben, die Dinge so schnell wie möglich zu stabilisieren”, so äußerste sich Pal Dardai bei seinem Amtsantritt am 5.2.2015. Hertha BSC hatte gerade Jos Luhukay entlassen, steckte tief im Abstiegskampf und stellte ihn überraschend als Lösung für diese große Aufgabe vor.
Zweieinhalb Jahre ist aus der Interims- eine Traumlösung geworden. Pal Dardai ist immer noch Trainer bei Hertha BSC und ja, er hat die Dinge stabilisiert – und wie!
Was seit seiner Amtsübernahme mit diesem Verein passiert ist, hätte sich wohl keiner ausmalen können. Hertha hielt in seiner ersten Saison die Klasse, um sich in den beiden Jahren darauf für den europäischen Wettbewerb zu qualifizieren.
Doch nicht nur das, Hertha besitzt wieder eine klare Philosophie, sei es der Spielstil, oder die Einkaufs- und Personalpolitik. Der Verein hat wieder Galionsfiguren, die Hertha verkörpern: Mitchell Weiser, Niklas Stark oder Marvin Plattenhardt – Spieler, die Dardai formte.
Hertha spielt einen klar wiedererkennbaren Fußball, fördert junge Spieler und vor allen Dingen die Eigengewächse, wie Torunarigha oder Mittelstädt. Der Kader und Taktik wird sukzessive verbessert, so auch die Trainings- und Methoden. Dardai bringt diesen Verein mit seinem Team in einer Weise voran, die es seit vielen Jahren nicht mehr gab.
Und all das in einer Bescheidenheit und Klarheit, die ihresgleichen sucht. Dardai brüstet sich nicht mit seinen Erfolgen, er sucht sie nur durchgängig. Dabei agiert er ehrlich, fair und direkt: Bringt ein Spieler keine Leistung oder Motivation, ist er raus. Zieht er mit und zeigt, dass er sich verbessern will, ist Dardai der letzte im Verein, der ihn hängen lassen wird. Dadurch verließen schon viele Spieler den Verein, doch die Folge war, dass er ein Team geformt hat, das diesen Namen verdient. Eine Mannschaft, die Teamgeist, Professionalität und Erfolgshunger versprüht und somit Mannschaften wie Wolfsburg, Mönchengladbach, Leverkusen oder Schalke in den letzten Jahren hinter sich ließ.
Dadurch ist auch noch lange kein Ende der Dardai-Ära zu sehen, die es höchstwahrscheinlich werden wird. Hertha verbessert sich dank eines klaren Konzeptes von Jahr zu Jahr, was ohne Dardai in dieser Weise kaum möglich wäre.
Dardai lebt Hertha aber nicht Berlin
Doch warum ist das Verhältnis von Hertha und Dardai so fruchtbar? Das lässt sich an seinen einzigartigen Charaktereigenschaften festmachen.
“Ich muss sagen, ich bin sehr wenig in der Stadt unterwegs, ich brauche den Trubel nicht. Mir ist die Stadt zu voll, zu viele Leute, zu viele Autos. Ich bin lieber in meinem Haus samt Garten. Da habe ich alles, was ich brauche: meine Familie, nette Nachbarn, meinen kleinen Weinkeller”, sagt er in einem Interview mit der Berliner Zeitung.
Das verrät viel über sein Wesen, das diesem Club so gut tut. Für Dardai gibt es in Berlin nur Hertha, dem widmet er seine volle Aufmerksamkeit und Leidenschaft. Dadurch ist er im Verein omnipräsent, kümmert sich um sein Profi-Team, erarbeitete aber mit Ante Covic ein einheitliches Konzept für die Jugendförderung und mit Michael Preetz eine klare Einkaufsstrategie, um den eingeschlagenen Spielstil immer weiter zu fördern und variantenreicher zu gestalten.
So herrscht gerade der feuchte Traum eines Fußballliebhabers: Mit Preetz, Herthas Rekordtorschützen und Dardai, der Rekordspieler leiten zwei absolute Vereinslegenden die erfolgreichste Phase der letzten Jahren ein.
Darüber hinaus brachte Dardai die Fans hinter sich und das nicht nur aufgrund seiner Spielerhistorie. Es ist seine bereits oft erwähnte Bodenständigkeit, die ihn so sympathisch macht. Der Vereinsanhänger weiß zu jeder Sekunde, dass Dardai alles für Hertha BSC gibt und wie kein anderer mit der “alten Dame” verbunden ist. So waren seine Worte zum Amtsantritt keine Floskeln, sondern Aussagen, die seine Liebe zu Hertha ausdrückten und wie nahe er sich den Fans fühlt. Auch ihm tat es damals weh, Hertha in solch einer Situation zu sehen.
Zudem macht ihn seine so menschliche Art so greifbar. Wenn er vom “Bayern-Bonus” spricht, nachdem dieser noch den Ausgleich gegen seine Mannschaft schoss, dann ist das vielleicht ungeschickt, spricht aber eben auch dafür, dass noch sehr viel Spieler und Fan in ihm steckt, dass vom mittlerweile so kalten und aalglatten Profi-Geschäft immer häufiger unterbunden wird. Wenn er einen Journalisten auf einer Pressekonferenz zusammenfaltet, weil er einen Spieler von ihm kritisiert hat, dann könnte man das zwar eleganter lösen, jedoch spricht es eben auch für seinen ausgeprägten Beschützerinstinkt, weil er sich zu jedem Zeitpunkt vor seine Mannschaft stellen will. Es sind schließlich “seine Jungs” und viele von ihnen noch “Babys” – eben Teil seiner großen Hertha-Familie, für die er alles gibt.
Und sollte seine hoffentlich immer währende Profi-Trainerkarriere bei Hertha BSC doch irgendwann ihr Ende finden, so geht er eben einen Schritt zurück und arbeitet wieder im Jugendbereich.
“Niemand glaubt mir das, aber genau so wird es sein! Ich kenne den Verein und diese Kabine seit gefühlt hundert Jahren. Wenn man mir bei Hertha sagt, es geht nicht mehr – ob das in sechs Wochen ist oder in sechs Jahren –, dann sage ich: Dankeschön, und alles ist gut. Ich gehe im Kabinentrakt einfach eine Etage höher. Mein Schreibtisch steht immer noch in der Nachwuchsabteilung.”
Pal Dardai – So wenig Berlin und doch geht mehr Hertha nicht!
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