Drei Thesen zu SC Freiburg – Hertha BSC

von Feb 25, 2022

So schwierig es in der aktuellen Lage ist: wir werfen den Blick auf das Spiel SC Freiburg – Hertha BSC, das am Samstagnachmittag stattfindet. Die Situation von Hertha BSC könnte man als ungebremste Talfahrt bezeichnen. Noch steht die „alte Dame“ auf einen Nichtabstiegsplatz. Damit es so bleibt, muss die personal-geschwächte Mannschaft von Tayfun Korkut diese Abwärtsspirale stoppen und gegen den SC Freiburg punkten, bestenfalls dreifach.

Der Glaube daran ist auch unter Hertha-Fans nicht sonderlich groß. Doch wie wird die Partie am Samstag verlaufen? Hierzu haben wir wieder drei Thesen vorbereitet.

Serdars Rückkehr belebt Herthas Offensivspiel

Wer auf „Transfermarkt.de“ Herthas Kaderseite aufruft und einen Blick auf die Defensivabteilung wirft (Torhüter und Verteidiger), kann ein interessantes Phänomen beobachten. Es gibt mehr Spieler, die verletzt und gesperrt sind, als Spieler, die tatsächlich spielen könnten. Immerhin sieht es im Mittelfeld und in der Offensive etwas besser aus. Ein Spieler, der am Samstag wieder zur Verfügung steht, ist Suat Serdar.

Foto: Joosep Martinson/Getty Images

Die Rückkehr des 24-Jährigen wird Herthas Offensive gut tun. Kaum ein Spieler im Kader hat das Potenzial, die Offensive aus dem Mittelfeld heraus zu beleben, wie Serdar. Am Samstag, in einer äußerst bedrohlichen Lage, wird er einer der Lichtblicke bei den Blau-Weißen sein. Seine zwei Bundesliga Tore diese Saison hat er bisher auswärts erzielt: ein Doppelpack in Bochum. Es wäre genau der richtige Zeitpunkt, das Kunststück zu wiederholen.

Am Keeper wird es in Freiburg nicht liegen

Der Ausfall von Alexander Schwolow aufgrund einer Corona-Infektion war der nächste Schlag in die Magengrube der Hertha-Fans. Dabei war gerade Schwolow nicht der gewünschte Rückhalt in dieser Saison und auch in den letzten Spielen selten überzeugend.

Da allerdings sowohl Rune Jarstein als auch Oliver Christensen im Aufbautraining sind und nicht zur Verfügung stehen, stellt sich die Frage, wie man ihn ersetzt. Marcel Lotka wird es wohl werden: der junge 20-Jährige wird sein erstes Profispiel für Hertha BSC bestreiten. Als Nummer zwei wird dann der wiedergenesene Nils Körber auf der Bank Platz nehmen.

Foto: Adam Nurkiewicz/Getty Images

Doch am Ende wird die Torhüter-Position das Spiel nicht entscheiden. Ob Herthas Ersatzkeeper ein starkes Spiel macht oder nicht: er bleibt weiterhin abhängig von der Leistung seiner Hintermannschaft, die ebenfalls von Ausfällen gebeutelt ist. Ob Hertha sich gegen Freiburg befreien kann, oder noch tiefer in Abstiegsnot gerät, am Keeper wird es nicht liegen.


In Freiburg will Hertha BSC endlich wieder gewinnen – aufgrund des starken Gegners und Herthas Kadersituation kein einfaches Unterfangen. Unser Blick auf die PK vor dem Spiel.


„Fußball ist heute Sch***egal“

So sehr man sich in Sachen Hertha und Fußball reinsteigern kann, so sehr die Leidenschaft für diesen Sport sowohl Herz als auch Verstand bewegen kann: die Weltlage zeigt, wie wenig Bedeutung dies am Ende hat.

So war diese Woche kaum an Fußball zu denken. Allein die Redaktion dieses Artikels erfolgte mit großem Zweifel und Sorge. Doch am Ende sind es die kleinen Sachen wie der Fußball, die uns den schweren Alltag erleichtern. Wer macht sich denn nicht lieber Sorgen über Herthas drohenden Abstieg, als über den Verlust von Menschenleben und globale Konflikte?

Wenn am Samstagabend das Spiel abgepfiffen wird, wird das Ergebnis nebensächlich sein. Auch wenn sich Hertha-Fans trotzdem über das Ergebnis hochemotional ärgern oder freuen werden.

Titelbild: Alexander Hassenstein/Getty Images

Hilfe für die Ukraine!

Um den Menschen in der Ukraine zu helfen, hat sich die Gruppa Süd entschlossen, Geld zu sammeln und damit die Menschen in und um die Kriegsgebiete zu unterstützen. Davon werden speziell Hygieneartikel für Frauen und Babys sowie haltbare Lebensmittel gekauft. Die Spenden werden direkt an die polnisch-ukrainische Grenze geliefert, sodass den Menschen unmittelbar geholfen wird.

ÜBER DEN AUTOR

Chris Robert

Chris Robert

Exilherthaner, Franzose, Student und Fußballromantiker. Egal wie wütend ihr nach Hertha-Spielen seid, ich bin wütender. Ich brauche keinen Videoschiedsrichter um zu wissen, dass der Schiri immer gegen Hertha pfeift.

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