Drei Thesen zu Hertha BSC – 1. FC Union Berlin

von Apr 9, 2022

Es ist einer der Tage, die man sich als Fußballfan und heute insbesondere als Berliner Fußballfan nur wünschen kann. Ein volles Olympiastadion, eine Fußballparty und 90 Minuten Leidenschaft mit viel Rivalität. Und trotzdem muss es Hertha in der aktuellen Situation wie ein gewöhnliches Bundesligaspiel sehen. Wir haben drei Thesen zum Stadtderby.

Das Trainergespann kann Derby

Ein starkes und emotionales Spiel mit 3:0 Toren gegen Hoffenheim, eine knappe 1:2 Niederlage in Leverkusen.  Das ist der bisherige Arbeitsnachweis unter Felix Magath und Mark Fotheringham. Gegen die Hoffenheimer schafften es die Fans und Spieler miteinander zu harmonieren und den Funken überspringen zu lassen. Lange nicht mehr gab es so eine gute Stimmung im Olympiastadion. Und das lag nicht zuletzt auch an dem Mentalitätsmonster Mark Fotheringham. Ihm und dem gefühlten Co-Trainer Vedad Ibisevic wird es gelingen die Galligkeit und den Spirit, den es für ein Derby brauch, bei den Spielern zu entfachen. Felix Magath, als Gegenpol, der schon viele Derbyschlachten geschlagen hat, wird mit Ruhe für Ausgleich sorgen und Übermotivation zu verhindern wissen.

Spielerisch kein Leckerbissen

Weder Union Berlin noch Hertha BSC haben diese Saison die Sterne vom Himmel gespielt. Den Köpenickern ist das herzlich egal, sie haben trotzdem wieder beste Chancen nach Europa zu kommen. Trotzdem schwächelt Union in dieser Saison insbesondere gegen Mannschaften, die nur minimal individuell besser aufgestellt sind, als sie selbst. Es wird lange ein ausgeglichenes Duell sein, was nicht mit spielerischen Leckerbissen, traumhaften Kombinationen oder feinen Okocha-Tricks besticht. Den entscheidenden Treffer werden wir nach einer Standardsituation und bzw. oder einem individuellen Fehler sehen.

Berlin bekommt sein verdientes Fußballfest

Über zwei Jahre Pandemie, kaum Fans im Stadion. Nach neun Jahren wird sich das Stadion wieder für ein Stadtderby füllen. Seit dem Unioner Aufstieg fanden die Spiele im Olympiastadion vor gar keinen oder lediglich ein paar wenigen Fans statt. Viele Vereine bekamen bereits ihre Spiele vor vollem Haus und ihre Derbys, die sie zu Fußballfesten machten. Nun ist Berlin an der Reihe. Choreographien, Pyrotechnik, lautstarkes Anfeuern und große Emotionen werden heute für einen weiteren Eintrag in die Geschichtsbücher des Berliner Derbys sorgen.

AFP PHOTO / ODD ANDERSEN

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Johannes Boldt

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