Wir wollen euch in diesem Format regelmäßig Spielsituationen von Hertha BSC, vor allem aus individual- und gruppentaktischer Sicht, detailliert vorstellen und dann anschließend gemeinsam mit euch auf unserem Discord-Server diskutieren.
In dieser Woche gibt es leider keine ausführliche Taktiktafel, da die neue Saison meines Kiezvereins begonnen hat, wo ich jeden Tag auf dem Platz stehen werde. Deshalb nur kurz zwei Anmerkungen meinerseits. Das gesamte Spiel findet ihr hervorragend analysiert bei Borussiaexplained.
Die entscheidenden, unaufmerksamen Sekunden
Hertha lässt, trotz 10:8-Überzahl in der eigenen Hälfte, Gladbach zum Spielaufbau kommen. Nur elf Sekunden nach dem Freistoß aus dem Mittelfeld (fünf Pässe zur Spielverlagerung) kann Jonas Hofmann zur Flanke kommen, die Maxi Mittelstädt unbeholfen mit der Hand abwehrt. Der entscheidende Pass (32:04) von Kouadio Koné überspielt fünf Herthaner und schon befindet sich Gladbach zwischen den Ketten, wo Hertha keinen Druck auf den Gegner ausüben konnte.
Spielaufbau, Ballbehandlung, Umschaltspiel – die Hertha-Baustellen
Wie schon in den bisherigen Spielen, zeigten unsere Spieler sogenannte „Stockfehler“ (wobei der Begriff von Fußballkommentator*innen falsch aus dem Eishockey übertragen wird, da hier ein Foul „Hoher Stock“ gemeint ist).
Uremovic baut das Spiel über Christensen auf, der siebente Pass (ein halbhoher Ball) erfolgt von Kenny ins Zentrum auf Lukébakio, dem der Ball verspringt. Wie schon im vorherigen Artikel beschrieben, ist eine unsaubere Ballbehandlung (sowohl von Kenny, als auch von Lukébakio) der Auslöser für die Balleroberung. Hinzu kommt, dass Hertha keine Überzahl in Ballnähe schaffen kann (roter Bereich). Währenddessen wird Jonas Hofmann komplett allein gelassen (weißer Kreis), dessen Angriff zur Ecke vor dem Handelfmeter führt. Nur Christensen bewahrt uns hier vor dem 2:0 für Gladbach – Torwarttrainer und Twitte-User Sascha Felter analysiert hier das Stellungsspiel.
(Titelbild: Lars Baron/Getty Images)