Drei Thesen zu Hertha BSC – RB Leipzig

von Feb 20, 2022

Die Vorzeichen dieses Spiels könnten nicht eindeutiger sein. Während unsere Hertha 2022 noch auf den ersten Sieg wartet und tief im Abstiegskampf steckt, konnten die Leipziger sich in den letzten Wochen nach großen anfänglichen Schwierigkeiten klammheimlich wieder in die Champions-League-Ränge spielen. Zusätzlich spricht die schwarze Statistik von mindestens zwei Gegentoren pro Spiel gegen die Sachsen, seit deren Bundesliga-Aufstieg, Bände. In der Hinrunde musste die „Alte Dame“ in Leipzig ihre bisher höchste Niederlage der Saison einstecken. Beim 0:6 brach die Mannschaft in ihre Einzelteile und hatte nicht den Hauch einer Chance.

Hoffen wir also, dass die Rückkehr einer Menge Fans und die munteren Trainingseinheiten unter der Woche für einen kleinen Ruck Sorgen. Hier kommen die drei Thesen zum Spiel:

Linus Gechter und Marc Oliver Kempf empfehlen sich für mehr

Wer noch nicht in der Abwehr von Hertha stand werfe den ersten Stein. So langsam muss man schauen, welches mögliche Abwehrduo oder  -trio noch nicht für die Mannschaft diese Saison auflief. Corona und Verletzungssorgen machen eine eingespielte Abwehr nahezu zur Unmöglichkeit. Gegen Leipzig wird es also auch ein Innenverteidiger-Debüt der Kombi Gechter/Kempf geben. Und sie werden es ordentlich machen.

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(Photo by Maja Hitij/Getty Images)

Während Gechter sich als unerschrockene Nachwuchshoffnung gegen Greuther Fürth ein Stück näher der Stammelf gespielt hat und aktuell nur wenig Fehler macht, kommt Kempf nach seiner Corona-Infektion wieder zurück ins Team und will an seiner Leistung bei seinem Hertha-Debüt gegen den VfL Bochum anknüpfen. Die beiden werden einiges zu tun bekommen, mit Nkunku, Silva und Co schnelle und wuchtige Gegenspieler haben und sich das ein oder andere Mal auszeichnen können. Es wird nicht viele Gründe geben dieses Duo wieder auseinander zu reißen.

Vielleicht entfacht die Situation ja einen heißen Konkurrenzkampf mit Kapitän Dedryck Boyata und Vize Niklas Stark.


Hertha verlor das Hinspiel gegen RB Leipzig blamabel mit 0:6. Auf welche Duelle es ankommt, damit sich das nicht wiederholt, lest ihr hier.


Marco Richter zeigt eine Trotzreaktion

Marco Richter war in den letzten Wochen schwer in der Kritik von Trainer Tayfun Korkut. Seinen Platz in der Startelf hatte er verloren und er musste sich mit Kurzeinsätzen begnügen. Gegen Greuther Fürth gestalteten er und Stevan Jovetic in der zweiten Halbzeit zwar zu sehr großen Teilen die Offensive und erarbeiteten viele Torchancen, doch mehr als Gewalt-Abschlüsse und frustrierte, überhastete Aktionen gab es nicht. Unter der Woche wurde er zusätzlich von Korkut im Training medienwirksam ermahnt.

(Photo by TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images)

Diese Situation war der Tiefpunkt. Von nun an geht es bergauf. Marco Richter wird mit Trotz auf die Kritik reagieren und sich Torhungrig und mannschaftsdienlich zeigen. Seine Kreativität wird der Mannschaft helfen. Und ihm wird mindestens eine Torbeteiligung gelingen. Stellt sich nur die Frage, wie groß das Ego Korkuts ist und ob er Richter genug Spielzeit ermöglichen wird oder ihm erst wieder eine Chance gibt, wenn das Spiel gegen Leipzig schon längst verloren ist.

Fans und Mannschaft harmonieren

Gegen Leipzig werden dank der gelockerten Corona-Regeln bis zu 10.000 Zuschauer zugelassen sein. In den nächsten Wochen und Monaten werden weitere dazukommen. Die Ultras werden noch nicht dabei sein, aber dafür umso mehr Familien, Kinder und andere lautstarke Fans, die ihre Unterstützung zeigen. Die Bindung zu den Fans, die durch die Pandemie stark gelitten hat, kann so wieder gefestigt werden.

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(Photo by Thomas Eisenhuth/Getty Images)

Die Mannschaft spürt das, nimmt die Situation im Abstiegskampf und die Mission Klassenerhalt an und beginnt zu kämpfen. Die anwesenden Fans wissen das zu würdigen und feuern das Team bedingungslos an. Gegen Leipzig ist das Ergebnis zweitrangig, es wären Bonuspunkte, die guttun würden, mit denen aber aktuell niemand rechnet. Die Mannschaft darf sich einzig und allein nicht abschießen lassen und muss mit erhobenen Kopf den Platz verlassen können.

Wenn in den nächsten Wochen unbedingter Wille, Leistung und die Unterstützung der Fans stimmen, werden auch schon bald die Punkte folgen.

[Titelbild: Alexander Hassenstein/Getty Images]

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Johannes Boldt

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